Sind Perioden-Panties die bessere Alternative?
Periodenunterwäsche statt Tampons und Binden? Das sind die Vor- und Nachteile des Trend-Produkts
- Veröffentlicht: 24.10.2023
- 09:00 Uhr
- Annalena Graudenz
Neben PMS-bedingten Stimmungstiefs, Bauchkrämpfen und Heißhungerattacken wollen menstruierende Personen während ihrer Regel vor allem eins: Sich auf ihr Hygieneprodukt verlassen können! In sozialen Medien erlebt Menstruationsunterwäsche gerade einen Hype. Wir haben uns einmal genauer angesehen, ob und wie der Periodentrend Tampons und Binden gegenüber punkten kann.
"Geteiltes Leid ist halbes Leid", sagt man doch so schön. Und das trifft auf viele Frauen während ihrer Periode zu. Auch wenn die Zahlen je nach Studie variieren, wie viele unter Regelschmerzen leiden, lässt sich wohl grob zusammenfassen: die meisten. Und damit wir uns nicht auch noch Gedanken machen müssen, ob man Flecken auf Jeans oder Rock sieht, ist der richtige Schutz wichtig. Während viele Frauen auf Tampons schwören, gibt es mittlerweile (umweltfreundlichere) Alternativen. Stichwort Periodenunterwäsche. Aber wie genau funktionieren die Panties und was müsst ihr beachten?
Was ist Periodenunterwäsche?
Laut dem Label "The Female Company", das u.a. Periodenunterwäsche und Bio-Periodenprodukte vertreibt, menstruiert rund ein Viertel der Weltbevölkerung und verbraucht dabei ca. 12.000 bis 15.000 Tampons und Binden pro Leben. Ganz schön viel Verpackungsmaterial und Müll, der da zusammenkommt. Eine umweltfreundlichere Alternative sind seit einigen Jahren die immer beliebter werdenden Period Panties, also wiederverwendbare und auslaufsichere Unterwäsche. Die Slips haben meist eine absorbierende Saugfläche im Schritt, die das Blut aufnimmt und einschließt.
Kann man Periodenunterwäsche den ganzen Tag tragen?
Während man Tampons und Binden alle 4 bis maximal 8 Stunden wechseln sollte, kann Periodenunterwäsche bis zu 12 Stunden getragen werden. Natürlich kommt das ein wenig auf die Intensität der Blutung an, aber es gibt verschiedene Stärken der Saugkraft. Einen Tag im Office könnt ihr also entspannt hinter euch bringen, ohne Sorgen vor Flecken oder Auslaufen zu haben.
Wie oft muss ich sie wechseln?
Je nach Marke wird geraten, die Slips alle acht bis maximal 12 Stunden zu wechseln. Ideal also für hektische Tage, Festivals oder auf (langen) Reisen. Einfach eine Unterhose für morgens und eine für den Abend einplanen und ihr seid auf der sicheren Seite. Wer zum ersten Mal auslaufsichere Unterhosen testet, kann sich natürlich einen Tag aussuchen, an dem wenig ansteht, damit ihr euch erst einmal an das Gefühl gewöhnt und lernt, dem Schutz zu vertrauen.
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Ist Periodenunterwäsche besser als Tampons?
Tampons und Period Panties haben beide ihre Vor- und Nachteile und jede menstruierende Person sollte das Produkt wählen, das für sie am besten passt. Wenn wir schon unter PMS und / oder fiesen Schmerzen leiden, sollten wir uns wenigstens einigermaßen wohl- und geschützt fühlen. Doch Periodenunterwäsche hat tatsächlich überzeugende Benefits.
Wie wir oben schon geschrieben haben, verbrauchen wir im Laufe unseres Lebens Unmengen an Binden und Tampons. Wie viel das ganze kostet, rechnen wir jetzt lieber nicht aus. Die eine oder andere Designer-Handtasche oder ein Traumurlaub wären da mit Sicherheit drin. Die einmalige Investition in wiederverwendbare Period Panties macht finanziell also auf jeden Fall Sinn. Auch für unsere Umwelt ist Periodenunterwäsche die bessere Wahl, da reguläre Tampons zu rund 90 Prozent aus Plastik bestehen, das wiederum zu Mikroplastik zerfällt.
Allerdings bestehen Bedenken, dass manchen Unternehmen bei der Herstellung von Menstruationsunterwäsche PFAS-Chemikalien nutzen. Der Grund? Die Chemikalien wirken wasser-, fett- und schmutzabweisend und werden deshalb oft für wasserdichte Bekleidung genutzt. Die Stoffe sind aber krebserregend und können zu weiteren gesundheitlichen Reaktionen wie zum Beispiel eine geringere Fruchtbarkeit führen.
Wie wäscht man die Perioden-Panties?
Am besten spült ihr anfangs einmal das Blut mit kaltem Wasser im Waschbecken aus und gebt die Slips dann in einem Wäschenetz bei 40-60 Grad in die Waschmaschine. Je höher die Temperatur, desto stärker wird jedoch das Material angegriffen und die Lebensdauer kann so verkürzt werden. Beim Waschmittel solltet ihr auf jeden Fall auf Bleichmittel und chemische Hygienereiniger oder Weichspüler verzichten, da diese die Funktion beeinträchtigen. Ansonsten könnt ihr eure Periodenunterwäsche einfach mit anderer Wäsche zusammen in die Maschine geben.
Kann ich damit schwimmen gehen?
Zugegeben, Menstruationsunterwäsche kann wirklich viel. Aber auch sie hat ihre Grenzen. Im Wasser würde sich der Stoff direkt vollsaugen und so die Wirkung verlieren, sobald ihr wieder an Land seid. Daher ist sie für den Ausflug an den See oder ans Meer leider nicht geeignet. Im Strandurlaub solltet ihr dann lieber auf (Bio-)Tampons oder spezielle Perioden-Bikinis setzen, wenn ihr schwimmen gehen wollt.
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Für das Dinner oder die Beachparty am Abend kann die reguläre Periodenunterwäsche dann aber natürlich wieder zum Einsatz kommen.
Starke Periode: Wie gut ist Periodenunterwäsche wirklich?
Je nach Saugstärke des Slips kann die Blutmenge von bis zu sechs Tampons aufgenommen werden. Müssen wir noch mehr sagen? Wer seine Regel nicht allzu stark hat, kann auch auf leichtere Höschen setzen. Wer bei Periodenunterwäsche übrigens an Schlüpfer wie von Großmutter denkt, liegt falsch. Es gibt die Period Panties mittlerweile in den verschiedensten Farben und Designs, sogar mit sexy Spitze. Denn unsere Periode sollte wirklich kein Grund sein, sich zu verstecken.