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Ayurvedische Heilmethode für die Mundgesundheit

Ölziehen: der Ayurveda-Trend für gesunde Zähne, Entgiftung und Mundhygiene

  • Aktualisiert: 24.04.2023
  • 14:14 Uhr
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© GettyImages / Cecilie-Arcurs

Nicht nur sauber, sondern rein und entgiftet soll der Mund sein: Das verspricht der Gesundheitstrend Ölziehen. Mit einer Mundspülung aus natürlichen Ölen in den Tag starten, das soll nicht nur die Zahngesundheit verbessern, sondern dem ganzen Körper guttun. Ursprünglich aus der Ayurveda-Lehre kommend hat sich die Methode ihren Weg gebahnt, war erst nur unter Liebhaber:innen von Naturkosmetik bekannt, wurde zum großen Trend und wird heute sogar von Zahnärztinnen und Zahnärzten empfohlen. Was ist dran an dem Hype? Wir besprechen alles, was du über Ölziehen wissen musst, erklären Step by Step wie es funktioniert, welches Mundziehöl du dafür brauchst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ölziehen: Eine ayurvedische Heilmethode, die auch den momentanen gesunden Lifestyle ergänzen kann.
    Die Wirkung ist vielseitig – angefangen bei gesundem Zahnfleisch bis hin zu einer vollständigen Selbstheilung im Mund.
    Ölziehen mit Kokosöl ist besonders ideal für Anfänger. Auch Olivenöl eignet sich hervorragend für den Trend, da es entgiftend wirkt.
    Achte darauf, dass du vorher nichts gegessen hast.
    Ölziehen kannst du ideal in deine Morgenroutine einbauen.
    Entfernung von oberflächlichen Verfärbungen gelingt optimal mit der Heilmethode!

Was ist Ölziehen?

Für manche ist Ölziehen schon ein fester Bestandteil der morgendlichen Beautyroutine. Ölziehen ist der erste Step in den Tag. Öl ziehen ist eine ayurvedische Heilmethode, aber auch Teil eines modernen ganzheitlich gesunden Lifestyles, aber vor allem ist Ölziehen super easy, günstig, vollkommen natürlich und schmerzfrei.

Bei minimalem Aufwand verspricht die Technik bereits ganz große Vorteile.

Bevor Kaffee, Zahnpasta oder Wasser an deine Zähne kommen, nimmst du morgens einen Löffel voll Öl in den Mund. Das Öl behältst du für eine Weile im Mund und bewegst es dabei zwischen deinen Zahnreihen hin und her. Danach spuckst du es aus. Weiter unten im Text erklären wir dir im Detail, welches Öl sich dafür eignet und wie du am besten vorgehst.

Im Ayurveda hat die Methode eine lange Tradition. Ölziehen soll gut für Zähne und Mundhygiene sein und gleichzeitig entgiften. Die westliche Medizin hat diese positiven Effekte auf die Mundgesundheit bereits bestätigt. Doch Anhänger:innen der Ölzieh-Kur gehen noch weiter und berichten von der heilenden Wirkung bei Arthritis, Migräne oder Herzkrankheiten.

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 Ölziehen und seine Wirkungen

Zähneputzen mit Fett? Was soll das? Einiges! Wir erklären dir die wichtigsten Benefits und Wirkungen des Ölziehens für Zähne, Zahnfleisch, Mund und den ganzen Körper.

  • Mundziehöle sind ganz natürlich antibakteriell, Ölziehen soll Zähne, Zunge, Zahnfleisch, Schleimhäute und den Rachenraum von Bakterien und Krankheitserregern befreien.
  • Somit bekämpft Ölziehen auch Mundgeruch.
  • Gleichzeitig hilft die Praxis gegen Mundtrockenheit und rissige Lippen.
  • Bei regelmäßiger Anwendung bekämpft Ölziehen auch Karies, indem es die betreffenden Karies verursachenden Bakterien reduziert.
  • Keine Zahnfleischentzündungen mehr. Denn die Methode fördert die Durchblutung des Zahnfleischs, stärkt und reinigt es intensiv. 
  • Gesundes Zahnfleisch bedeutet gleichzeitig auch gesunde Zähne.
  • Die Bewegung im Mund und das desinfizierende Öl entzieht der gesamten Mundhöhle Gifte und Säuren.
  • Die ölige Flüssigkeit kann, anders als Zahnpasta wesentlich tiefer in die Zahntaschen und zwischenräume eindringen und dort ihre antibakterielle Wirkung entfalten.
  • Die bessere Durchblutung fördert außerdem die Selbstheilung im Mund.
  • Beim Ölziehen wird der Speichelfluss angeregt. Der vermehrte Speichel soll Bakterien und Toxine im Mund lösen und binden.
  • Die Spül-, Kau- und Saugbewegung kurbelt die Lymphe an und dein Immunsystem kommt gleich morgens in Schwung. Daher wird der Methode auch eine krankheitsvorbeugende, gesunde Wirkung nachgesagt.
  • Die Schleimhäute, die sonst eine besonders anfällige Schwachstelle des Körpers sein können, sind danach von Bakterien und Krankheitserregern befreit. 
  • Ölziehen kann als Begleitung einer Detox- oder Fastenkur angewandt werden. Wenn der Körper zum Entgiften angeregt werden soll, unterstützt ihn die Methode dabei, Schadstoffe besser auszuscheiden.

Die Vorteile des Ölziehens für Zähne, Zunge, Zahnfleisch und Schleimhäute sind bereits in mehreren Studien belegt worden. Schon lange weiß auch die klassische Medizin, dass Entzündungen im Mund sich negativ auf den ganzen Körper auswirken.

Die entgiftende, entlastende, Ganzkörper-Wirkung des Ölziehens wurde noch nicht ausreichend erforscht und geht bisher nur auf die Erfahrungsberichte und die jahrhundertealte Tradition der ayurvedischen Lehre zurück.

Laut diesen Erfahrungen soll Ölziehen zudem gegen Kopfschmerzen, Bronchitis und grippale Infekte, Magengeschwüre und Magenschleimhautentzündungen, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, in Niere und Leber, Thrombose, Schlaflosigkeit, sowies Ekzeme, Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis helfen.

Neben sämtlichen Vorteilen müssen wir aber auch einige wenige Nachteile ansprechen. Zunächst ist Ölziehen gewöhnungsbedürftig. Zum einen, weil es nicht für jeden leicht und selbstverständlich ist einen Schluck Öl zu gurgeln. Manche kostet die Vorstellung daran schon Überwindung. Zum anderen, muss nicht nur der Kopf sondern auch der Körper sich daran gewöhnen. 

Mundziehöle: Welche Öle eignen sich fürs Ölziehen?

Grundsätzlich sind pflanzliche Öle für die Praxis geeignet. Solange du auf gute hochwertige Qualität achtest, Ausschau nach Bio-Siegeln und Umweltzertifikaten hältst, kann nichts schiefgehen.

Schließlich ist die Wahl des Mundziehöls auch Geschmacksache.

  • Ölziehen mit Kokosöl: Geschmacklich ist Kokosöl gerade für Einsteiger wohl am angenehmsten zum Ölziehen. Im festen Zustand lässt es sich easy aus dem Glas löffeln, schmilzt im Mund und verbreitet dabei seinen tropischen Kokos-Geschmack. Zudem ist es antibakteriell und antimikrobiell. Nur leider hat es im Vergleich zu anderen regionalen Ölen eine schlechtere Umweltbilanz.
  • Ölziehen mit Olivenöl: Verwende unbedingt natives, kaltgepresstes Olivenöl. Denn es steckt voller Vitamine und bringt keine Schadstoffe in deinen Mund. Ansonsten wird es ebenso antibakteriell und entgiftend. Nur der klassische Olivenöl-Geschmack ist morgens, auf nüchternen Magen, erst mal gewöhnungsbedürftig.
  • Ölziehen mit Leinöl: Es wirkt, genauso wie die anderen Öl entzündungshemmend und bekämpft Bakterien. Allerdings musst du auch hier auf Bio-Qualität achten und solltest kaltgepresste Öle verwenden. Zudem schmeckt Leinöl eher herb. Wem dies nichts ausmacht, der hat mit dem gesunden, reichhaltigen Öl eine gute Wahl getroffen.
  • Ölziehen mit Rapsöl: Biologisch erzeugte Pflanzenöle werden schonend kaltgepresst oder zentrifugiert. Sie dürfen nicht raffiniert werden, sodass ihre wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Durch den hitze- und chemiefreien Herstellungsprozess sind sie zudem nachhaltiger. Daher gilt auch beim Rapsöl: Lieber zu hochwertigem Öl greifen und den Mund ganz natürlich entgiften.
  • Ölziehen mit Sesamöl: In Indien wo das Ölziehen als eine lange gepflegte Heilmethode angesehen wird, verwendet man traditionellerweise Sesamöl. Seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften werden dort seit Jahrhunderten geschätzt.
  • Ölziehen mit Sonnenblumenöl: Das Öl punktet mit seinem milden Geschmack. Außerdem kann es in Deutschland hergestellt werden. In schadstofffreier Bio-Qualität ist es ein hervorragendes Mundziehöl.
  • Ölziehen mit speziellen Produkten: Im Drogeriemarkt findest du auch eigene Mundziehöle. Sie sind meist mit Minzextrakten angereichert oder schmecken nach Lavendel. Das macht sie gerade für Anfänger angenehmer in der Anwendung. Achte aber auch hier beim Kauf auf die Qualität und die Inhaltsstoffe.
Natürliche Schönheit mit der Kokosnuss – die kommt auch beim Ölziehen zum Einsatz!
Natürliche Schönheit mit der Kokosnuss – die kommt auch beim Ölziehen zum Einsatz! © GettyImages / Joannawnuk
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Wie funktioniert Ölziehen? Wir erklären dir wie die Ölkur funktioniert!

Den ersten Schritt, nämlich den, ein Öl für dich zu wählen, hast du bereits hinter dich gebracht. Vielleicht musst du anfangs einige Sorten testen, um das zu finden, was geschmacklich am besten für dich funktioniert.

Absolut entscheidend für die richtige Wirkung sind nämlich zwei Faktoren: Zum einen solltest du gleich morgens auf nüchternen Magen ölziehen, bevor du überhaupt etwas anderes gemacht hast. Zum zweiten empfehlen Experten das Öl für 20 Minuten im Mund zu behalten. 

Aber fangen wir von vorne an. Hier kommt unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ölziehen:

1. Schritt: Nach ayurvedischer Lehre wird zunächst die Zunge mit einem Zungenschaber gereinigt. Viel wichtiger ist aber, dass du vor dem Ölziehen nicht isst oder trinkst. Erst wenn die Bakterien aus dem Mund gespült sind, kannst du zugreifen, da sie ansonsten im Magen landen würden. Auch die Zähne sollen erst danach geputzt werden.

2. Schritt: Ein Teelöffel voll Öl reicht. 

Extra Tipp: Wenn du den Geschmack verändern möchtest, dann gib noch ein bis zwei Tropfen Grapefruitkernextrakt dazu. 

3. Schritt: Saugen und spülen bringt das Öl in Bewegung. Das ist wichtig, damit es jeden noch so kleinen und engen Zwischenraum zwischen Zähnen, Zahnfleisch, Zunge, Gaumen und Rachen erreicht, damit die Speichelproduktion und die Durchblutung im Mund angeregt werden.

4. Schritt: Behalte das Öl für 20 Minuten im Mund und hör dabei nicht auf es zu bewegen. Aber Achtung: Du darfst das Öl-Speichel-Gemisch auf keinen Fall schlucken, da daran sämtliche Bakterien und Krankheitserreger gebunden sind. Vermeide also es zu gurgeln.

Anfänger-Tipp: Arbeite dich langsam an die 20-Minuten-Marke heran. Versuch dich dabei zu entspannen, damit deine Kiefermuskeln nicht verkrampfen. Das Ritual muss nicht gleich am ersten Tag sitzen. Viel wichtiger ist, dass es zur Routine wird.

Profi-Tipp: Stell dir einen Timer und nutze die Zeit für Meditation oder leichtes Stretching. Du musst währenddessen nicht auf das Ölziehen konzentriert sein. Du kannst sogar in der Zwischenzeit duschen oder deine Haare stylen.

5. Schritt: Raus damit! Nun solltest du das Öl restlos ausspucken. Damit es sich nicht in deinem Abfluss ablagert, spuck es am besten in ein Stück Toilettenpapier und entsorge es im Restmüll, oder über die Toilette. Achte unbedingt darauf, dass du keine Ölreste schluckst und spül deinen Mund anschließend mit lauwarmem Wasser aus.

Sind alle Ölreste aus dem Mund gespült, kannst du dir wie gewohnt die Zähne putzen.

Ölziehen: Wie lange und wie oft?

Über Nacht regeneriert der ganze Körper und versucht unter anderen Schad- und Giftstoffe loszuwerden. Deshalb ist morgens nach dem Aufstehen der perfekte Zeitpunkt zum Ölziehen gekommen. Dann ist die Technik am effektivsten. Bei akuten Beschwerden am Zahnfleisch oder einer intensiven Entgiftungskur kannst du die Methode auch mittags oder abends wiederholen. Allerdings immer auf nüchternen Magen vor den Mahlzeiten.

Aber wie lange dauert die tägliche Ölziehkur?

Damit sich Erfolge zeigen, solltest du täglich Ölziehen und mindestens drei bis fünf Wochen durchhalten. Nach einer solchen Ölziehkur kannst du das Ritual auch dreimal in der Woche oder an jedem zweiten Tag wiederholen. Da es aber, gerade für Geübte, keine Nebenwirkungen bei der Praxis gibt, spricht nichts dagegen, das Zahn-Treatment in die tägliche Morgenroutine einzubauen und zu wiederholen.

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Hat Ölziehen Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen treten beim Ölziehen eher selten auf. Zu Beginn der Anwendung kann es durch die Entgiftung zur Erstverschlimmerung kommen. Wenn die Detox-Prozesse in Schwung kommen, die Selbstheilung im Körper angekurbelt ist und Abbauprodukte aus dem Körper geschleust werden müssen, dann äußert sich das manchmal in leichten Beschwerden, wie Durchfall oder mehr Rachenschleim-Sekret. Das ist zwar ein gutes Zeichen, da der Organismus auf die Veränderung reagiert und entgiftet, fühlt sich aber nicht so toll an. 

Auch bei Amalgamfüllungen in den Zähnen ist Vorsicht geboten. Denn wenn du das Ziehöl im Mund umherbewegst, kann sich unter Umständen giftiges Quecksilber aus den Füllungen lösen und schwere Gesundheitsprobleme hervorrufen. Kläre zur Sicherheit mit deiner zahnärztlichen Praxis, ob du Amalgamfüllungen in deinen Zähnen hast.

Weißere Zähne durch Ölziehen – Geheimtipp oder Mythos?

Macht Kokosöl tatsächlich weißere Zähne? Jain!

Beim Ölziehen mit Kokosöl oder anderen pflanzlichen Ölen wird der Mundraum entgiftet und der ganze Körper wird Stoffe los, die er im Schlaf abgebaut hat. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften und die antibakterielle Wirkung von Kokosöl konnte auch schon in Studien nachgewiesen werden. Das Öl wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und reinigend. Sogar oberflächliche Verfärbungen, die erst kurzfristig entstanden sind, werden entfernt. Aber das Öl kann den Zahn nicht aufhellen.

Trotzdem versprechen Erfahrungsberichte eine Zahnaufhellung durch Ölziehen. Wie kann das sein?

Die Zähne werden nicht weißer durch das Ölziehen. Weitere Verfärbungen werden aber gestoppt. Außerdem sorgt die verbesserte Mundgesundheit für gesundes Zahnfleisch mit rosiger Farbe, löst unschönen Belag von der Zunge, beugt Entzündungen und Karies vor, was dein Lächeln insgesamt optisch aufwertet. Gesunde Zähne wirken natürlich strahlend. Außerdem hat Mundgeruch gegen die natürliche Kur keine Chance mehr.

Ein strahlendes Lächeln mit weißen Zähnen – probiere den Trend Ölziehen aus und überzeuge dich selbst von der Wirkung!
Ein strahlendes Lächeln mit weißen Zähnen – probiere den Trend Ölziehen aus und überzeuge dich selbst von der Wirkung!© GettyImages / JANIFEST
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