Natürliche Schönheit ohne Umweltbelastung
Nachhaltiges Abschminken: Diese 5 Make-up-Entferner sind umweltfreundliche Alternativen
- Aktualisiert: 26.07.2023
- 11:04 Uhr
"Um euer Gesicht wirklich restlos von Make-up, Pflegerückständen, Talg und Schmutz zu befreien, brauchst du 6 Wattepads." Die Zeiten, als Dermatologen und Beauty-Redakteure an solchen Empfehlungen festhielten, sind Gott sei Dank vorbei. Heute braucht ihr für eine porentiefe, sichere und rückstandsfreie Gesichtsreinigung nur noch ein Pad. Das kannst du anschließend waschen und immer wieder verwenden. Eure Haut wird trotzdem zuverlässig von Schmutz und Schminke befreit, aber die Umwelt vor unnötigem Müll verschont. Was ihr außerdem noch tun könnt, um eure Abschminkroutine wesentlich nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten? Wir verraten euch 5 einfache, clevere und umweltfreundliche Abschmink-Alternativen.
Darum solltet ihr nachhaltiges Abschminken in eure Pflegeroutine integrieren
Während ihr euer Gesicht abschminkt, spült ihr nicht nur Make-up, Rückstände und Schmutz von eurer Haut, sondern auch jede Menge Chemie und umweltschädliche Stoffe. Diese landen schließlich direkt im Abfluss und somit im Grundwasser. Danach schmeißt ihr eure Wattepads in den Müll. Ist das Reinigungsgel aus der Tube oder der Pumpflasche erst mal leer, landet die Plastikverpackung ebenso im Abfall. Eure tägliche Routine der Verschmutzung und Verschwendung hinterlässt ihre Spuren auf unserem Planeten. Dabei lassen sich Einwegprodukte, Plastikverpackungen, Mikroplastik und Schadstoffe in Reinigungsprodukten inzwischen so einfach vermeiden. Indem ihr eure Abschmink-Routine nachhaltiger gestaltet, tragt ihr täglich zu einer gesünderen Umwelt bei, schont zudem eure Haut vor belastenden chemischen Inhaltsstoffen und spart sogar, indem ihr weniger Geld für neue Wegwerfprodukte ausgibst. Wenn ihr schließlich bei der Produktwahl auch noch auf umweltfreundliche, ressourcenschonende, tierversuchsfreie Herstellungs- und Entsorgungsprozesse achtet, könnt ihr auch außerhalb von eurem Badezimmer einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Zukunft nehmen und einen Unterschied machen.
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5 nachhaltige Abschmink-Alternativen um die Umwelt zu schonen
Los geht's. Mit 5 einfachen Steps gestalten wir eure Reinigungsroutine neu und wesentlich nachhaltiger.
1. Wiederverwendbare Wattepads zum Waschen
In erster Linie sparen die waschbaren und wiederverwendbaren Pads natürlich sehr viel Müll gegenüber den klassischen Wattepads. Während beim Abschminken mit Pads aus Watte mindestens 2 bis 6 Stück davon im Abfall landen, entsteht beim Abschminken mit dem Textil-Pad gar kein Müll. Anstatt in die Tonne schmeißt ihr sie nämlich direkt in die Waschmaschine. Erst nach 200 bis 300 Waschgängen sollte das Pad schließlich entsorgt werden. Hinzu kommt, dass die Wasch-Pads eine deutlich bessere Ökobilanz haben. Je nach Material unterscheidet sich dieser Faktor natürlich nochmals. Verschiedene Hersteller bieten nämlich Pads aus Polyester, einem Kunststoffmix aus Polyester und Polyamid, Baumwolle oder Bambusviskose an. Bei der Herstellung verbrauchen sie alle unterschiedliche Mengen an Wasser und Energie, dafür müssen sie aber auch nur einmal produziert werden und sind danach wesentlich länger im Einsatz als ein Einwegprodukt. Der Verbrauch an Wasser und Energie, der später durch die Wäsche in der Waschmaschine anfällt, kann diese Bilanz nicht kippen. Solange ihr nicht täglich ein einzelnes winziges Abschminkpad in der ansonsten leeren Waschmaschine wäschst.
So wird es richtig gemacht: Abschminken mit waschbaren Pads
- Tragt euer Reinigungsprodukt direkt auf das Gesicht auf. Achtet hier auch auf umweltschonende Inhaltsstoffe, da diese sowohl beim Reinigen, als auch später durch die Waschmaschine im Wasser landen. Aber dazu weiter unten mehr.
- Nun könnt ihr die Produktreste mit einem trockenen Abschminkpad abnehmen.
- Wascht euer Gesicht nochmals mit lauwarmem Wasser und spült das Pad mit klarem Wasser aus.
- Wiederholt das ganze nochmals mit einem klärenden Reinigungsprodukt, um alle Make-up-Reste von der Haut zu entfernen.
- Das schmutzige Abschminkpad könnt ihr nun in den Wäschekorb geben und beim nächsten Waschgang einfach mit eurer Wäsche mitwaschen.
- Am besten gebt ihr mehrere Pads in ein Wäschesäckchen, damit sie nicht verloren gehen und wascht sie bei 30 bis 40 Grad
Extra Tipp: Im besten Fall sind die Abschminkpads aus Bio-Baumwolle oder Bambus biologisch abbaubar, fair, vegan und ressourcenschonend produziert.
2. Alternative zu Abschminktüchern: Mikrofasertücher & Abschminkhandschuh
Abschminktücher haben sich in kürzester Zeit vom praktischen Beauty Gadget zum verrufenen No-Go entwickelt. Ähnlich wie Wattepads sind sie natürlich wenig umweltschonende Einwegprodukte und haben zudem auch in der Herstellung und Entsorgung eine schlechte Umweltbilanz. Die synthetischen Fasern verbrauchen bei der Massenproduktion viel Wasser und Energie und können nach der einmaligen Benutzung nicht recycelt werden. On top sind sie in Plastik verpackt. Hinzu kommt aber auch noch, dass Experten wegen ihrer Wirkung auf der Haut von der Nutzung abraten. Der Wirkstoffcocktail, in den die fertigen Reinigungstücher getränkt sind, ist zwar effektiv, denn er löst Make-up und Schmutz, aber dabei ist er meist weder schonend für die Haut, noch für die Umwelt.
- Nach dem Abschminken mit Reinigungstüchern bleiben immer Rückstände auf der Haut zurück. Ihr habt das Make-up zwar von der Haut gelöst, es dann aber im Mix mit dem Reinigungsprodukt über das Gesicht verteilt.
- Wenn ihr mit dem Tuch über eure Augen rubbelt, wird die zarte Haut rund um die Augenpartie ganz schön beansprucht. Zu starkes Reiben solltet ihr immer vermeiden. Mit den Tüchern klappt es aber leider nicht ohne rubbeln und reiben.
- Damit die Tücher in der offenen Verpackung feucht bleiben, kommen Konservierungsstoffe zum Einsatz. Diese trocknen eure Haut aus oder können sie sogar irritieren.
Das geht auch besser: mit wiederverwendbaren Tüchern oder einem Handschuh
Der Abschminkhandschuh verspricht zuverlässige Reinigung ganz ohne Reinigungsprodukt, nur mit klarem Wasser. Die Wahrheit ist allerdings, gegen wasserfestes Make-up kommt er nicht an. Dann muss doch ein Cleanser zum Einsatz kommen, der die Farbpigmente löst. Aber auch damit kann der Handschuh gut kombiniert werden und macht in Sachen Nachhaltigkeit ganz klar das Rennen gegen die Einwegtücher.
- Befeuchtet das Mikrofasertuch oder den Handschuh mit lauwarmem, klarem Wasser und reinigt damit vorsichtig euer Gesicht. Wichtig ist dabei: nicht reiben. Der Stoff wird bei diesem ersten Waschgang noch nicht alle Ablagerungen auf der Haut restlos entfernen. Hier geht es darum, in einem ersten Schritt das Gröbste an Makeup und Schmutz vom Gesicht zu waschen. Gerade rund um die Augen und die Lippen ist eure Haut viel dünner als am restlichen Körper, weshalb ihr euer Gesicht wirklich niemals aggressiv abrubbeln oder reiben solltet.
- Um nun auch die letzten Make-up-Reste zu entfernen, gebt ihr ein reinigendes (möglichst nachhaltiges) Produkt auf das Tuch oder den Handschuh und wascht euer Gesicht mit sanften, kreisenden Bewegungen. Die Textil-Struktur bringt schon einen eigenen, soften Peeling-Effekt mit sich. Eure Haut wird dadurch von kleinen Hautschüppchen und Ablagerungen befreit und zudem besser durchblutet. Danach kann die Pflege optimal aufgenommen werden.
- Wascht nun alle Produktrückstände mit klarem Wasser von eurem Gesicht. Spült das Tuch oder den Handschuh gründlich aus und wischt dann nochmal über eure Gesichtshaut, um wirklich alle Produktreste abzunehmen.
- Den Handschuh sowie das Tuch könnt ihr mit Seife per Hand waschen oder genauso wie die Pads in die Waschmaschine schmeißen.
Eine Frage noch: Mikrofaser oder Baumwolle?
Ganz klar: Baumwollprodukte, vor allem aus Bio-Baumwolle, haben eine bessere Umweltbilanz. Mikrofaser ist ein synthetisches Erzeugnis, hat aber trotzdem seine Vorteile. Durch ihre spezielle Struktur können sie tatsächlich auch ohne Reinigungsprodukt Schmutz aufnehmen. Leichtes Make-up lässt sich nur mit Wasser abschminken. Der Schmutz kann anschließend per Hand aus dem Tuch gewaschen werden, während ihr die Baumwollfasern in der Waschmaschine reinigen müsst. Zudem sind sie wesentlich saugfähiger als Baumwolle. Die Lösung: Tücher und Handschuhe aus recycelten Materialien.
3. Cleanser & Cleansing Balms für das Gesicht
Das Reinigungsprodukt eurer Wahl sollte möglichst ganzheitlich nachhaltig sein. Auf die folgenden Punkte solltet ihr also achten. Wenn ein Cleanser alle davon erfüllt, habt ihr den Jackpot geknackt:
- Die Wirkstoffe kommen aus ökologischem und möglichst regionalem Anbau
- Die Rezeptur ist frei von Parabenen, Duftstoffen, Tensiden oder Emulgatoren, Erdöl, MOSH und MOAH, Mikroplastik, Palmöl
- Das Produkt wurde tierversuchsfrei, fair und sozial hergestellt und gehandelt
- Das Produkt ist vegan
- Der ganze Herstellungsprozess ist möglichst energie- und ressourcenschonend
- Verpackungen sind recycelt, wiederverwendbar oder biologisch abbaubar
Zertifikate und Siegel helfen euch dabei, auf einen Blick nachhaltige Cleansing Balms zu erkennen. So, dass eure Gesichtsreinigung in Zukunft wirklich green und clean wird. Wenn ihr auf zertifizierte Naturkosmetik setzt, könnt ihr sicher gehen, dass eure Abschminkroutine nicht zur Umweltbelastung wird. Das super coole Extra der natürlichen Cleanser: Sie hinterlassen keine schädlichen Rückstände auf eurer Haut. Sie reinigen genauso zuverlässig wie herkömmliche Reiniger, sind dabei aber wesentlich besser verträglich für die Haut. Gerade wenn ihr sensible Haut haben solltet, werdet ihr von diesem Nebeneffekt profitieren. Unser Tipp: Wählt ein Produkt, egal ob Gel, cremiger Cleanser, Schaum oder Reinigungsmilch, das auf euren Hauttyp abgestimmt ist und kombiniert es mit einer der oben genannten waschbaren Gadgets.
4. Sanfte Reinigung mit Reinigungsölen
Schon mal von der Oil Cleansing Method oder OCM gehört? Nein? Hattet ihr schon mal trockene, spannende Haut nach dem Abschminken? Na, weil ihr die OCM noch nicht kennt. Die Methode beugt Austrocknen nämlich schon beim Abschminken vor. Und das Beste daran, die rein pflanzlichen Öle sind nicht nur super sanft zur Haut, sondern auch zur Umwelt. Wichtig ist, dass ihr auf Bio-Qualität achtest, nur kaltgepresste pflanzliche Öle verwendet und zudem auch auf recycelbare Verpackungen setzt. Bei der Kaltpressung kommt weder Hitze noch Chemie ins Spiel, um aus den Pflanzensamen das reichhaltige Öl zu gewinnen. Das bedeutet, dass kaltgepresste Öle umweltschonender produziert werden und zudem reicher an Nährstoffen sind, als solche, die erhitzt wurden. Für jeden Hauttyp gibt es schließlich den passenden Öl-Cocktail. So spenden reichhaltige Öle wie Avocadoöl oder Mandelöl trockener Haut extra viel Feuchtigkeit, während Kürbiskern oder Sesamöl super leicht für ölige Hauttypen sind. Die natürlichen, pflanzlichen Öle stören den eigenen Fettfilm der Haut nicht, sind zudem antibakteriell und pflegen die Haut mit natürlichen Lipiden. Mineralöle hingegen sind der Haut fremd. Sie ziehen nicht in die Hautbarriere ein, sondern legen sich darauf ab. Dieser Film lässt die Haut danach zwar optisch glatter wirken, stört aber die hauteigene Regenerationsfähigkeit. Ihr könnt also entweder auf fertige, natürliche Ölreiniger zurückgreifen, wobei ihr wiederum auf umweltschonende Herstellungsprozesse und Produktionswege achten solltet, oder ihr mixt euer Öl selbst. Verwendet Rizinusöl als Basis und reichert es mit einem bis zwei passenden Ölen eurer Wahl an, jeweils abgestimmt auf euren Hauttyp. Auf diesem Weg könnt ihr optimal kontrollieren, woher die reinen Öle kommen und mixt euer Cleansing Oil jeden Tag ganz frisch zum Abschminken. Außerdem könnt ihr rein pflanzliche Öle auch noch für viele weitere Beauty Hacks gebrauchen, die Investition in ein hochwertiges Produkt lohnt sich also auf jeden Fall.
So wendet ihr ein Reinigungsöl an:
- Tragt das Reinigungsöl direkt auf die trockene Haut auf und massiert es in kreisenden Bewegungen ein.
- Befeuchtet eure Hände mit warmem Wasser und massiert euer Gesicht nochmal.
- Das Öl verwandelt sich in eine feine, reinigende, antibakterielle Emulsion, die Schmutzpartikel, Ablagerungen und Farbpigmente aus dem Make-up bindet.
- Diese Emulsion könnt ihr samt Schminkresten und Schmutz mit einem Pad, Tuch oder Handschuh abnehmen.
- Danach das Gesicht gründlich mit lauwarmem Wasser abspülen.
5. Nachhaltiges Abschminken mit natürlicher Gesichtsseife
"Seifen trocknen die Haut aus. Seifen sind unhygienisch. Seifen hinterlassen Rückstände auf der Haut." Stimmt nicht. All diese negativen Image-Punkte werden Seifenstücken zu Unrecht angedichtet. Zunächst entscheidet die Textur von Reinigungsprodukten nicht über ihre Wirkung. Egal ob flüssig oder fest, reinigen können sie alle. Wichtig ist, dass ihr ein Seifenstück findet, das an euren Hauttyp angepasst ist. Moderne Produkte sind inzwischen so konzipiert, dass sie den natürlich schützenden Fettfilm der Haut nicht zerstören und rückfettend wirken. Sie bewahren den natürlichen Glyceringehalt und regulieren den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Eine Handseife eignet sich nicht für das Gesicht. Ihr solltet also auf spezielle Seifen für die Gesichtsreinigung setzen. In puncto Hygiene solltet ihr nur darauf achten, dass euer Seifenstück zum Abschminken nicht in einer schmutzigen, nassen Seifenschale liegen bleibt, sondern nach jeder Nutzung gut trocknen kann. Schließlich wascht ihr euer Gesicht nach der Reinigung gründlich mit klarem Wasser ab und könnt dabei ganz sicher sein, dass sowohl Seifenreste als auch Schmutz restlos abgespült werden. Dass Gesichtsseife zuverlässig reinigt und dementsprechend zum Abschminken super geeignet ist, hätten wir also geklärt. Checken wir wie nachhaltig das Produkt ist. Zunächst ist die Gesichtsseife nicht auf eine Plastikverpackung angewiesen. Stattdessen sind die Stücke vollkommen verpackungsfrei und damit ganz frei von Müll oder in Papier gewickelt. Selbst Gesichtsreiniger zum Nachfüllen können da nicht mithalten. Zudem lässt sich die verwendete Produktmenge leichter regulieren als bei flüssigen Produkten. Wenn wir Reiniger aus Tuben, Flaschen oder Pumpspendern holen, benutzen wir meistens viel mehr als nötig von dem Produkt. Indem ihr die Gesichtsseife aufschäumt, merkt ihr genau, wann ihr die richtige Menge erreicht habt. Durch den sparsamen Umgang könnt ihr ein Seifenstück meist länger benutzen als herkömmliche Gesichtsreiniger. Ansonsten gilt auch für die feste Gesichtsreinigung, sie sollte möglichst umweltschonend produziert sein. Außerdem sind natürliche Inhaltsstoffe besser verträglich für die Haut und den Planeten. Gesichtsseifen aus natürlichen Zutaten wie pflanzlichen Fetten, Pflanzenextrakten und ätherischen Ölen schneiden natürlich wesentlich besser ab als solche, die Palmöl, Palmkernöl, oder auch tierische Fette enthalten.