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Fashion-Show von Louis Vuitton: So lief es für den neuen Designchef Pharrell Williams

  • Aktualisiert: 26.06.2023
  • 08:25 Uhr
  • Jannah Fischer
Nun hat er seine erste Show als Designchef von Louis Vuitton hinter sich: Musiker Pharrell Williams besteht die Feuertaufe
Nun hat er seine erste Show als Designchef von Louis Vuitton hinter sich: Musiker Pharrell Williams besteht die Feuertaufe© IMAGO / ABACAPRESS

Louis Vuitton, die weltweit größte Luxusmarke verkündete Anfang des Jahres, dass Pharrell Williams als Kreativdirektor für Herren auf den verstorbenen Designer Virgil Abloh folgt. Was können wir von Pharrell dem Musikproduzenten als Pharrell dem Designer erwarten? Pharell erklärt, was hinter seiner Debüt-Kollektion steckt...

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Voller Erfolg! Pharrells erste Show für Louis Vuitton

Und natürlich waren sie alle da, um sich die erste Menswear-Kollektion von Louis Vuitton unter der Leitung von Neu-Kreativchef Pharrell Williams zu begutachten. In den ersten Reihen auf der Brücke Ponte Neuf in Paris tummelten sich die Stars, darunter Zendaya, Jay-Z und Beyoncé, die extra ihre "Renaissance"-Tour unterbrach, Supermodel Naomi Campbell, Bai Jingting, Jackson Wang, Rihanna und A$AP Rocky, Kim Kardashian und Jared Leto. Die Liste der Superstars ist schier endlos. Aber hat sich der Trip in die Modehauptstadt auch in Sachen Fashion gelohnt?

Ja, die Show war ein voller Erfolg! Pharrells Liebe zu Streetwear war sichtbar: Shorts zur Anzugsjacke, Allover-Denim,  Bomberjacken, Jogginganzüge, verrückte Hüte und wilder Mustermix. Ob er sich da die ein oder andere Style-Idee von seinen Freunden, wie Stilikone Tylor, the Creator abgeschaut hat? Die Hüte - ein Lieblingsaccessoire von Pharrell selbst - hätten auch so von Vivienne Westwood gezeigt werden können. Gemunkelt wird es zumindest, dass Pharrell aus Freundeskreisen Ideen gefischt hätte. Aber wo die Inspiration herkommt, ist ja eigentlich egal. Umgesetzt werden muss es ja auch noch erfolgreich - und da war Pharrell nicht allein am Werk. Am Ende der Show, die mit Gospelchor und Lichtershow ein echtes Spektakel war, holte er das gesamte Designteam auf die Bühne und zeigte so: Diese Kollektion war ein Teamerfolg. Eine schöne Geste. Auch cool: Diversität auf dem Runway wurde groß geschrieben - und auch Frauen durften die Männermode präsentieren.

Frauen als Models bei einer Männershow? Bei Pharrell gilt das Motto: Er designed für Menschen, nicht Gender.
Frauen als Models bei einer Männershow? Bei Pharrell gilt das Motto: Er designed für Menschen, nicht Gender.© picture alliance / abaca | Marechal Aurore/ABACA

Besonders ein Muster spielte eine zentrale Rolle in der Kollektion: "Damouflage", ein Wortspiel aus "Damier" und "Camouflage". Hinter "Damier" stecken die sogenannten "Damier-Karos", für die LV bekannt ist und als "Camouflage" bezeichnet man das Tarnmuster das man unter anderem als Soldat oder Jäger trägt. Einen ersten Blick konnte man auf eine Jeans in besagtem Karomuster werfen, die Pharrell auf Instagram geteilt hat - und Pharrell zeigte mehrere Looks u.a. eine Tasche, Anzugsjacken oder seinen eigenen Kopf-bis-Fuß-Look, den er am Ende der Show präsentierte. Aber auch das klassische Damier-Karo war zentraler Bestandteil und schmückte Cargo-Pants, Anzugshosen, Mäntel oder übergroße Poloshirts.

Damier-Karo gemixt mit Camouflage - oder auch Damouflage genannt - war ein Design-Highlight der Show
Damier-Karo gemixt mit Camouflage - oder auch Damouflage genannt - war ein Design-Highlight der Show© picture alliance / abaca | Marechal Aurore/ABACA

Kritiker werfen Pharrell vor mit seiner ersten Kollektion für Louis Vuitton auf Nummer sicher gegangen zu sein. Alles war sehr tragbar, sehr ready-to-wear. Aber eben keine Fashion-Fantasy, die es so noch nicht gab. Vergleiche zu Modegenie Virgil Abloh wurden gezogen. Darauf hatte Pharrell, der mit dem verstorbenen Designer gut befreundet war, eine passende Antwort und widmete ihm seinen großen Auftritt: "Dieser Moment ist dem Giganten vor mir gewidmet. An unseren Bruder im Geiste."

Es bleibt abzuwarten, wie sich Pharrell Williams als Kreativchef von Louis Vuitton weiterentwickelt und ob er bei der tragbaren Mode bleibt, oder seiner Kreativität bald freien Lauf lässt und uns verrückte Kreationen (wie zuletzt Victor & Rolf mit ihren versetzten Kleidern) bietet. So oder so: Als Designer für das Luxuslabel konnte sich Pharrell definitv beweisen!

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"Es geht um LoVe": Pharrell über seine Ideen für LV

Am 20. Juni ist es soweit: Pharell Williams wird zum ersten Mal eine Menswear-Fashionshow (genauer die Show für Frühjahr/Sommer 2024) für das Haus Louis Vuitton auf den Laufsteg schicken. Zusammen mit mehreren Mitarbeitern, darunter sein fünfköpfiges Designteam, bereitete er die Show akribisch vor. Klingt nach harter Arbeit? Ja, aber wenn man Pharell darüber sprechen hört, klingt es eher wie Entspannung. Im Interview mit Vogue Business erklärt er: "Das ist keine Arbeit – das ist ein Traum. Und wenn ich eine Arbeit hätte, dann wäre meine einzige Aufgabe, nicht aufzuwachen." Für seinen Traum zog Pharrell inklusive seiner Familie nach Paris, wo auch die erste Show gezeigt wird.

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Inspiriert wurde die Kollektion von Pharells Geburtsort Virginia und seinem Start als Kreativchef am Valentinstag 2023, weswegen Teile unter dem Motto "Lover", also "Liebhaber" oder "Liebender" stehen. Im Interview führt er aus: "[Die Show] ist inspiriert von der Liebe und der Unterstützung der Menschen hier; die ich über die letzten 30 Jahren erleben durfte." Und auf die Frage, was hinter der Kollektion steckt, antwortet er: "Liebe. Und Komfort. Ein anderes Wort für Komfort ist für mich Luxus. Es geht um den Komfort des Designs und das Design des Komforts."

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Einen weiteren Sneak-Peek-Moment bot ein XXL-Plakat, auf dem Rihanna zu sehen ist. Denn für Pharrell ist es wichtig zu betonen, dass er Dinge für Menschen kreiiert. Ist sein Motto also Menswear für alle? Das werden wir in den nächsten Jahren mit ihm als Kreativdirektor von Louis Vouitton (hoffentlich) noch sehen.

Was bisher geschah: Pharrell Williams als Kreativdirektor für Herren bei Louis Vuitton

Knapp 15 Monate nach dem plötzlichen Tod von Designerlegende Virgil Abloh und kurz nach der Benennung des neuen CEO Pietro Beccari bekommt Louis Vuitton einen neuen kreativen Kopf für die Herremode. Beccari hat damit seine erste großen Entscheidung innerhalb der Luxusmarke getroffen und den Musikproduzenten Pharrell Williams als Kreativdirektor für Herren ernannt. Fest steht, das Multitalent Pharrell Williams wird eine neue Ära bei Vuitton for Men einläuten. Was wir genau von ihm erwarten können, wird sich spätestens im Juni zeigen, wenn er seine erste Kollektion auf der Mens Fashion Week in Paris vorstellen wird.

Die Marke scheint auf das Talent des Stars zu setzen, Trends zu schaffen und den Geschmack einer ganzen Generation prägen zu können. In dem offiziellen Statement sagte Louis Vuitton selbst, die Ernennung von Williams spiegele ihren Status als "kulturelle Maison" wider.

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Die kritische, meinungsmachende Social-Media-Seite @DietePrada, welche die Fashionbranche scharf im Auge behält und News wie diese einordnet, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, meinte dazu: "Das 49-jährige Multitalent ist als Tastemaker seiner Generation bekannt, sein eklektischer persönlicher Stil inspiriert die Massen seit Jahrzehnten."

Sie zitieren mehrere Twitterposts von Kennern der Branche und meinen: "Die Reaktionen auf seine Ernennung sind bisher eher gemischt. Einige äußerten ihre Enttäuschung darüber, dass ein weiterer prominenter 'Nicht-Designer' einen der begehrtesten Jobs der Branche bekommen hat. Einige Fans sind der Meinung, dass er sich mit seiner Kreativität, seinem vielfältigen Lebenslauf und seiner langen Liste von Auszeichnungen bewährt hat."

Natürlich sind die Fußstapfen, in die Pharrell tritt, großt. Virgil Abloh wurde nicht nur während seiner Zeit bei Louis Vuitton gefeiert, sondern auch als kreativer Kopf und Gründer von Off-White. Das Mailänder Label hatte Abloh in nur kürzester Zeit zum heißesten Modelabel der Welt gemacht, 2018 wurde das damals erst fünf Jahre bestehende Label sogar verkaufsstärker als Gucci. Bei Louis Vuitton wurde er als erster Afroamerikaner als Kreativdirektor für die Männerlinie eingestellt und ebnete  den Weg für viele andere POC-Designer:innen. Abloh war nicht nur ein Genie was Designs anging, auch durch sein soziales und politisches Engagement setzte er Zeichen und wurde von Fans und prominenten Freunden dafür geschätzt. Wie Williams tobte sich Abloh nicht nur in einem Bereich kreativ aus, sondern machte auch Musik, designte für die Möbelmarke Ikea oder arbeitete mit renommierten Künstlern zusammen. Seine Krebsdiagnose 2019 hielt der Designer unter Verschluss, weswegen sein Tod im Jahr 2021 für viele überraschend kam und die Fashionwelt in Schock versetzte.

Virgil Abloh am Ende der Fashionshow der Männerkollektion von Off-White im Jahr 2019. Er wurde als der "Karl Lagerfeld seiner Generation" bezeichnet - große Fußstapfen, die Pharrell jetzt füllen muss.
Virgil Abloh am Ende der Fashionshow der Männerkollektion von Off-White im Jahr 2019. Er wurde als der "Karl Lagerfeld seiner Generation" bezeichnet - große Fußstapfen, die Pharrell jetzt füllen muss.© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Thibault Camus

Pharrell Williams weiß, nach welcher Fashion-Legende er den Job übernimmt. Auf Twitter ehrte er den kurz zuvor verstorbenen Abloh mit diesen Worten: "[...] du warst ein gütiges, großzügiges, aufmerksames Design-Genie. Deine Arbeit als Mensch und als spirituelles Wesen wird für immer weiter leben."
Sowohl Kritikern als auch Fans des kreativen Schöpfers und sämtlichen Fashionexpert:innen bleibt nichts anderes übrig, als mit Spannung die erste Männerkollektion aus der Feder von Pharrell Williams abzuwarten, die im Juni auf der Pariser Men's Fashion Week gezeigt wird.

Wir nutzen die Zeit bis dahin und blicken zurück auf den Werdegang von Pharrell Williams, dem Fashion Designer.

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Im Clip: Wer ist der Designer Pharrell Williams?

Das wunderbare Leben von Pharrell Williams

Pharrell Williams hat viele Jobbezeichnungen. Er ist Rapper, Songwriter und Sänger, Plattenproduzent und Schlagzeuger, aber eben auch Modedesigner und nun sogar Kreativdirektor für Herren bei Louis Vuitton.

Sein Einfluss auf die Musikbranche ist unumstritten, von Erfolg gekrönt und mehrfach ausgezeichnet. Aber auch sein Lebenslauf als Designer und Modemacher kann sich sehen lassen.

Derzeit ist er Inhaber des Medienunternehmens "i am OTHER", das Musik, Kunst, Unterhaltung und Mode unter einem Dach vereint. Außerdem war Williams Mitbegründer der Bekleidungsmarke "Billionaire Boys Club". Er gründete das Streetwear-Label 2003 gemeinsam mit Nigo, dem heutigen Chefdesigner von Kenzo. Inzwischen gehören zu Billionaire Boys Club noch die Unterlabels Ice Cream, Bee Line und Billionaire Girls Club.

Der Musiker war schon immer für seinen extravaganten Stil und sein Fashiongespür bekannt.
Der Musiker war schon immer für seinen extravaganten Stil und sein Fashiongespür bekannt.© picture alliance / dpa | Ferdy Damman

Bereits früh, während der 2000er und den Anfängen seiner Karriere zeigte er sein Gespür für Style und Design.
Während andere Rapper und Produzenten Oversize-Sportswear oder weite Jeans und XXL-Shirts trugen, wagte Pharrell Williams, sich mit seinen Outfits abzuheben. Er mochte exzentrische, exotische Stoffe, Prints und eine ganz besondere Ästhetik, die ihm bald seinen Weg in die Streetwear-Welt ebnen sollte.

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2005 zeichnete das Männermagazin Esquire Pharrell Williams als bestgekleideten Mann der Welt aus. 2008 begann bereits seine Zusammenarbeit mit Louis Vuitton. Bereits damals war er Co-Designer einer Brillen- und Schmucklinie der international renommierten Marke. Für ein knappes Jahrzehnt trug er ganz wesentlich dazu bei, leuchtende Farben und Grafiken in den Vordergrund der Streetwear-Szene und Mode und Musik näher zusammen zu rücken.

Pharrells Vorliebe für Skateboard-Shirts und markante Kopfbedeckungen schlug Wellen über die Musikszene hinaus. Er brachte Trucker-Hüte und Shearling-Jacken in eine Branche, in der Baggy-Jeans und riesengroße T-Shirts die erklärte Uniform waren. Pharrell Williams legte mit seinem Stil und seinen exzentrischen Auftritten schon früh den Grundstein für eine Ära, in der Hip-Hop-Künstler eine wichtige Rolle in der Mode übernehmen sollten.

Obwohl Billionaire Boys Club nie die Absicht hatte, sich als Skateboard-Marke zu profilieren, fand das Label zahlreiche Fans unter der modebewussten Jugend in den USA und Japan. Das Sublabel ICECREAM wurde kurz darauf speziell für die "Skate-Kids, die auf Mode achten" gegründet.

2008 durchlief Pharrell Williams eine stilistische Revolution, als er Kapuzenpullover mit durchgehendem Reißverschluss, karierte Hemden, Strickjacken, Halsketten, Lackleder-Sneaker und Skinny Jeans zu den Must-haves der Hip-Hop-Szene erklärte. In dieser Zeit entwickelte sich sein Stil rasant weiter. Er trug allover bedruckte Hemden, gewagte Kopfbedeckungen, Chino-Shorts, sogar Blazer und immerzu verschiedenste Accessoires wie zum Beispiel Fliegen. Zu dieser Zeit wurde er auch von mehreren Modelabels zu Kollaborationen eingeladen. Er arbeitete mit Nigo an seinem Label Human Made zusammen, kooperierte mit Karl Lagerfeld für Chanel, mit Adidas Originals, Moncler und vielen anderen.

2015 bekam Pharrell Williams von Kanye West bei den CFDA Awards den Fashion Icon Award überreicht. Heute schrieb der erneut Modegeschichte, indem er dem gefeierten Virgil Abloh, knapp 15 Monate nach dessen Tod, als Kreativdirektor folgt. Wir sind gespannt auf die ersten Entwürfe des Multitalents. Wir rechnen mit spannenden Kooperationen, freuen uns auf seine Ideen und Impulse und behalten seinen Weg durch die Fashionwelt mit leuchtend bunten Sneakern und riesigen Hüten weiter im Blick.

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