Anti-Aging-Wirkstoff für samtweiche Haut
Allantoin in der Hautpflege - das Multitalent gegen raue Haut
- Veröffentlicht: 05.05.2023
- 09:00 Uhr
- Regine Wagner
Allantoin - schon mal was davon gehört? Feuchtigkeitsspendend, beruhigend und zellerneuernd: Allantoin ist ein wahres Multitalent in der Hautpflege! Und mindestens so effektiv wie die prominentere Hyaluronsäure. Wir haben alle Infos zum Anti-Aging-Wirkstoff für euch und erklären, warum Allantoin der rauen Haut so ein herrlich samtweiches Finish verleiht.
Was ist Allantoin?
Allantoin ist ein Stoffwechselprodukt des Eiweißstoffwechsels, das in pflanzlichen und tierischen Organismen gebildet werden kann. Bei Menschen und Tieren entsteht es durch den Abbau von Harnsäure. In Pflanzen wurde es traditionell aus der Heilpflanze Beinwell gewonnen, der Wirkstoff kommt jedoch auch in anderen Pflanzen vor. Heute wird Allantoin größtenteils synthetisch hergestellt, um so das Risiko auf allergische Reaktionen zu senken. Große Bekanntheit hat Allantoin als Inhaltsstoff der Beinwellwurzel erhalten: Die Jahrtausende alte Heilpflanze wurde bereits von den alten Griechen zur Behandlung von Gelenkbeschwerden eingesetzt.
Wo kommt Allantoin in der Natur vor?
Allantoin ist in zahlreichen pflanzlichen Quellen zu finden:
- Beinwell (Auch Echter Beinwell, Schwarzwurz, Wallwurz oder Beinwurz genannt)
- Rosskastanie
- Ahorn
- Schwarzwurzeln
- Weizenkeimlinge
- Blumenkohl
- grüne Bohnen
- Reis
- Sojakeimlinge
Allantoin und seine Wirkung auf die Haut
Ähnlich wie Hyaluronsäure ist Allantoin ein wahres Multitalent in der Hautpflege und wird besonders für den Einsatz gegen raue Haut verwendet. Doch Allantoin hat noch zahlreiche weitere Wirkungen auf die Haut:
- Spendet Feuchtigkeit: Allantoin eignet sich ideal zur Behandlung von trockener Gesichtshaut. Es verbessert den Feuchtigkeitshaushalt und macht die Haut weich und geschmeidig.
- Wirkt beruhigend: Allantoin wirkt beruhigend auf gestresste und gereizte Hautpartien und mildert Rötungen.
- Macht verhornte Haut weicher: Allantoin hat einen peelenden Effekt. So können beispielsweise verhornte Poren weicher gemacht machen, das Abtragen der obersten Hautschicht wird vereinfacht und ein strahlender Teint kommt zum Vorschein. Auch Hornhaut kann bekämpft werden, deshalb befindet sich Allantoin häufig in Hand- und Fußcremes.
- Wirkt zellerneuernd: Allantoin fördert das Wachstum der Zellen, sodass diese sich schneller erneuern und regenerieren. Außerdem hat Allantoin die Fähigkeit, abgestorbenes Gewebe zu entfernen und damit Platz für neue Zellen zu schaffen.
- Wirkt wundheilend: In der Medizin wird Allantoin zur Wundheilung eingesetzt, es wirkt in Wundsalben und fördert die Heilung der Haut. Es wird auch zur Narbenpflege und bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Couperose oder Schuppenflechte verwendet.
- Wirkt schweißhemmend: Allantoin hemmt die Schweißproduktion und wird in Deodorant eingesetzt.
- Penetrationsfördernd: Allantoin transportiert andere Wirkstoffe tiefer in die Haut und findet deshalb auch zur äußeren Anwendung in der Medizin Verwendung.
Mehr Tipps bei Reibeisenhaut gibt's im Clip:
Was tun bei Reibeisenhaut?
Allantoin in der Haut- und Gesichtspflege
Allantoin ist ein echter Beauty-Allrounder und ist für alle Hauttypen geeignet. Trockene und empfindliche Haut profitiert von Allantoin, da es sanft zur Haut ist und den Feuchtigkeitsgehalt verbessert und erhält. Abgestorbene Hautzellen und Verhornungen werden gelöst, sodass in den tieferen Hautschichten neue Hautzellen gebildet werden können und die Haut ein gesundes und strahlendes Finish erhält. Allantoin macht raue Haut weich und geschmeidig. Und das nicht nur im Gesicht, sondern auch an Händen und Lippen, sodass Allantoin in Handcremes und zur Lippenpflege eingesetzt wird. Für reife Haut ist Allantoin zudem ein effektiver Anti-Aging-Wirkstoff, denn es wirkt antioxidativ und bindet freie Radikale.
Externer Inhalt
Allantoin gegen Pickel
Bei öliger und fettiger Haut mit verhornten Hautstellen und Hautschuppen löst Allantoin die abgestorbenen Hautzellen von der Hautoberfläche, macht Platz für neue Zellen und fördert den Abfluss von Talg. So kann die Haut besser atmen und wird reiner, Pickeln und Mitessern wird vorgebeugt.
Allantoin gegen Wunden und Narben
In der Medizin wird Allantoin in Wundsalben eingesetzt. Es fördert die Bildung neuer Zellen, beschleunigt deren Regeneration und lindert Juckreiz und Rötungen. Auch zur Narbenpflege, bei Hautausschlägen und Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Couperose oder Schuppenflechte wird Allantoin-Salbe eingesetzt.
Allantoin in der Babypflege
Allantoin ist ein beliebter Inhaltsstoff in der Babypflege, allerdings solltet ihr darauf achten, dass die Babypflegeprodukte einen Allantoin-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent aufweisen. Außerdem sollte vorher eine Überempfindlichkeit ausgeschlossen werden.
Nebenwirkungen von Allantoin auf die Haut
Allantoin hat eine sehr intensive Wirkung, sodass es nur in minimaler Dosierung angewendet wird. Darauf sollten ihr unbedingt achten, wenn ihr Kosmetik mit Allantoin selber herstellt. Wie jeder Stoff kann auch Allantoin allergische Reaktionen hervorrufen, solltet ihr einen Ausschlag, Brennen oder Jucken der Haut nach der Anwendung beobachten, setzt das Mittel sicherheitshalber ab und holt euch ärztlichen Rat.
Kosmetik mit Allantoin selber herstellen
Allantoin kann in seiner rohen Form als weißes, feines Pulver gekauft werden. Rührt das Allantoin-Pulver in Cremes, Balsams oder Gels, um diese mit den glättenden und zellregenerierenden Eigenschaften des Allantoins aufzuwerten und raue Haut mit einem weichen Finish zu versehen. Beachtet dabei jedoch unbedingt die Herstellerangaben, um einer Überdosierung vorzubeugen, die kosmetisch übliche Einsatzkonzentration liegt bei 0,1 bis 0,2 Prozent. Beachtet zudem, dass Allantoin mit Metallen reagiert. Bewahrt Allantoin-Produkte nicht in Metallgefäßen auf, diese können zersetzend auf den Wirkstoff wirken.