Mittwoch, 6. Februar
Good News: Neuseeland verbietet PFAS in Kosmetika
- Veröffentlicht: 07.02.2024
- 05:00 Uhr
- teleschau
Ab 2027 verbietet Neuseeland sogenannte "ewige Chemikalien" in Kosmetika. Aus gutem Grund: Diese PFAS genannten Substanzen sind nicht natürlich abbaubar und bleiben erhalten, wenn sie in die Umwelt gelangen. Zudem können sie in hoher Konzentration gesundheitsschädlich sein.
So gefährlich ist PFAS für Mensch und Umwelt
Mascara und Lippenstift sollen nicht nur gut aussehen, sondern auch lange haltbar und geschmeidig sein. Rasierschaum muss sich leicht auftragen lassen und die Haut glätten. Damit solche Kosmetika nicht nur anwendungsfreundlich, sondern auch beständig sind, enthalten sie häufig PFAS. Diese Abkürzung steht für per- und polyfluorierte Alkyl-Substanzen, sogenannte "Ewigkeitschemikalien". Diesen Beinamen tragen die industriell hergestellten Stoffe, weil sie sich in der Natur nicht auf natürlichem Wege zersetzen. Irgendwann gelangen sie ins Grundwasser, in die Nahrungskette und infolgedessen in den menschlichen Körper.
Laut Shaun Presow, dem zuständigen Manager der neuseeländischen Umweltbehörde, können manche der 10.000 verschiedenen Stoffe in hoher Konzentration giftig sein und Krankheiten verursachen. Aus diesem Grund hat die Umweltbehörde des Inselstaates beschlossen, PFAS ab dem 31. Dezember 2026 in Kosmetika, Rasier- und Feuerlöschschaum zu verbieten.
Im Video: Was sind PFAS und wie gefährlich sind sie?
Was sind PFAS und wie gefährlich sind sie?
Verbot von PFAS auch in der EU gefordert
Laut Bundesamt für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat die Belastung junger Erwachsener in Deutschland mit bestimmten PFAS in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Die Konzentration im menschlichen Körper war nach Angaben der Behörde in den 80er-Jahren am höchsten. Zwar lägen die heutigen Werte nur noch bei 30 Prozent der damaligen Menge, dennoch wurden bei der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerEs) weit verbreitete Belastungen bei Kindern und Jugendlichen festgestellt.
Nicht zuletzt deshalb werden auch hierzulande Überlegungen laut, die Verarbeitung der Chemikalien zu verbieten. Deutschland fordert gemeinsam mit weiteren europäischen Ländern ein vollständiges Verbot der Stoffe in der EU. Die endgültige Entscheidung über ein Verbot liegt somit bei der EU-Kommission.