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Alles für das perfekte Foto!

Trauriger Rekord: Das sind die gefährlichsten Insta-Hotspots der Welt

  • Aktualisiert: 15.02.2024
  • 16:15 Uhr
  • teleschau
Für ein außergewöhnliches Foto begeben sich unzählige Menschen jährlich in Lebensgefahr.
Für ein außergewöhnliches Foto begeben sich unzählige Menschen jährlich in Lebensgefahr.© platongkoh

Manche Menschen wagen nahezu alles für spektakuläre Fotos. Sie wagen sich an Abgründe, erklimmen steile Himmelsleitern und ignorieren jegliche Warnhinweise. Wir zeigen dir die beliebtesten, aber auch gefährlichsten Insta-Hotspots weltweit.

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Tödliche Selfies

Auf Grundlage einer weltweiten Zeitungsauswertung 2018 haben Forscher:innen der indischen Universitätskrankenhaus-Kette AIIMS ermittelt, dass es zwischen Oktober 2011 und November 2017 weltweit 259 Todesfälle beim Selbstfotografieren gegeben habe - die Hälfte davon in Indien. Aber auch an anderen Orten der Welt gibt es tödliche Insta-Spots.

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Harihar Fort in Indien: Steiler Aufstieg auf rutschigen Felsen

Der Ausblick auf sattgrüne Täler, erträgliche Temperaturen und eine gehörige Portion Adrenalin: Der Aufstieg zum Harihar Fort im indischen Bundesstaat Maharashtr lockt ausgerechnet während der Monsunzeit jede Menge von Besucher:innen an. Die engen Steinstufen, die in die steilen Felsen gehauen wurden, sind dann spiegelglatt und völlig überlaufen. Auf der Plattform Trip Advisor schwärmen dennoch einige User:innen geradezu von dem Kick, den sie dabei hatten: "Der Abstieg ist schwieriger als der Aufstieg, weil wir dann sehen können, wohin wir fallen, wenn wir ausrutschen."

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Im Clip: Insta-Hotspot auf Sri Lanka

Insta-Hotspot Sri-Lanka-Zug: In Lebensgefahr für das perfekte Selfie

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Klettersteig am Donnerkogel: Spektakuläre Himmelsleiter

Das Highlight des "Intersport-Klettersteigs" am Wildkogel im österreichischen Salzkammergut ist zweifelsohne die spektakuläre Himmelsleiter - 40 Meter lang und rund 100 Meter über einer Schlucht gespannt. "An manchen Sommertagen stehen 50 Leute an der Einstiegsstelle", weiß der Ausbildungsleiter der Alpinpolizei Oberösterreich, Kurt Arnold, gegenüber der dpa zu berichten. Aber: "Die Leute wissen nicht, worauf sie sich einlassen. Es ist ein Wahnsinn." Viele hätten nicht einmal die richtige Klettersteigausrüstung dabei, so Arnold. Noch schlimmer seien allerdings jene, die alle Warnhinweise ignorieren würden und sich - inspiriert von Instagram-Schnappschüssen - wagemutig bis todessehnsüchtig an die Sprossen hängen, manchmal auch nur mit einem Arm. Ein Brite starb bereits auf dem Steig, andere Touristin:innen mussten erschöpft aus dem anspruchsvollen Parkour geborgen werden.

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"Pedra do Telégrafo" in Brasilien: Posen am Abgrund

Einer der vielen spektakulären Aussichtspunkte in der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro ist der "Pedra do Telégrafo". Der Felsen auf 350 Metern Höhe bietet einen fantastischen Blick auf die Küste, Berge und den atlantischen Regenwald. Gern präsentierten sich Selfiejäger:innen in vermeintlich riskanten Posen: kopfüber mit den Fußspitzen hängend oder bei dem Versuch, einarmige Klimmzüge zu machen. Alles ist hier aber nur eine Frage der Perspektive: Die oft fotografierte Felsspitze befindet sich in Wahrheit nur wenige Zentimeter über dem Boden. Vorsicht ist dennoch geboten. Im September 2023 hätte ein Streit von zwei Männern aufgrund eines Fotos tödlich enden können. Sie fielen den Hügel ein Stück hinunter, wurden aber nur leicht verletzt.

Abschreckender ist ein Bericht der Feuerwehr, wonach in Rio allein im Jahr 2022 16 Menschen beim Versuch starben, sich an Hängen, Wasserfällen und anderen Aussichtspunkten zu fotografieren.

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"Train Street" in Hanoi

Auf der "Train Street" von Vietnams Hauptstadt Hanoi fährt der Zug mitten durch ein malerisches Wohngebiet aus der französischen Kolonialzeit - nur wenige Zentimeter von den Hauseingängen entfernt. Schnell wurde daraus ein Instagram-Hotspot, der Tourist:innen aus aller Welt anzog. Cafés eröffneten, Tische wurden in den "zugfreien" Zeiten auf die Gleise gestellt. Weil das jedoch zu gefährlich wurde, sperrten die Behörden die ungewöhnliche Bahnstraße für Besucher:innen. Und dennoch überwinden Besucher: innen die Barrieren immer wieder, um einzigartige Fotos von der engen Zugstraße zu machen. 2022 wurde ein Südkoreaner von einem Zug gestreift, wurde zum Glück aber nur leicht verletzt. Ein anderes Mal musste der Zug eine Notbremsung hinlegen, um nicht in eine Gruppe Fotowütiger zu fahren.

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Iguazú-Wasserfälle: Gigantisches Naturwunder

An der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien verlaufen die Iguazú-Wasserfälle. Die 20 größeren und über 250 kleineren Wasserfälle sind ein beeindruckendes Naturspektakel und die Touristenattraktion schlechthin. Trotz mehrerer Warnhinweise auf den Rundwegen kommen Menschen jedoch immer wieder auf die Idee, auf die Geländer zu klettern - mit fatalen Folgen. 2022 habe sich, so erzählte es Feuerwehrmann Walter Barreiro in einem Interview des Nachrichtensenders TN, ein Mann darauf gesetzt, Er "verlor das Gleichgewicht und fiel in den Fluss." In Sekundenschnelle verschluckten ihn die Wassermassen. Nach Angaben des Parks fließen dort durchschnittlich 1,8 Millionen Liter Wasser pro Sekunde.

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Skandinavien: Malerische Fjordlandschaften und hundert Meter hohe Felskanten

Wo eine hohe Klippe, ein donnernder Wasserfall oder eine tiefe Schlucht, da ein Selfie-Hotspot. Norwegens beeindruckende Fjordlandschaften und Hunderte Meter hohe Felskanten locken jedes Jahr Millionen von Tourist:innen ins Land - vor allem die Preikestolen und der Kjeragbolten sind bei Selbstdarsteller:innen beliebte Motive. Nicht minder populär: die Steinbrücke im isländischen Arnarstapi. Gefährlich wird es dann, wenn das Wetter umschlägt, es zu stürmen beginnt und das Gestein bei Regen oder Schnee spiegelglatt wird.

Die aktiven Vulkangebiete auf der südwestisländischen Reykjanes-Halbinsel sind ebenfalls ein Publikumsmagnet - trotz oder gerade wegen der allgegenwärtigen Gefahren. 2023 musste dort ein Mann nach einem Ausbruch laut Polizeibericht mit einem Hubschrauber gerettet werden, nachdem er sich auf eigene Faust zum Ort der Lava-Eruption begeben hatte. Bei einem früheren Ausbruch nahe Grindavík hatten sich Schaulustige sogar unmittelbar an den Kraterrand begeben, um das Naturschauspiel zu bestaunen - worauf das ganze Gebiet von den Behörden gesperrt wurde. Auch bei den aktuellen Eruptionen auf Island werden alle Menschen gebeten, Abstand zu halten und sich nicht in Gefahr zu bringen.

Wer will, kann seit einigen Jahren auch eine Art Online-Schwur bei der Tourismusbehörde Visit Iceland abgeben, keine Dummheiten während des Urlaubs auf der Insel zu machen: Regel Nummer drei des "Icelandic Pledge" lautet dabei: "Ich werde zum Sterben schöne Fotos machen, ohne für sie zu sterben."

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Doch auch auf den heimischen Straßen kann es gefährlich werden. Vor diesem gefährlichen Adrenalin-Kick solltest du dich in Acht nehmen: der Raser-Tourismus auf deutschen Autobahnen!

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