Besondere Zeit
Ramadan 2024 beginnt: So läuft der Fastenmonat der Muslime ab
- Veröffentlicht: 11.03.2024
- 14:20 Uhr
- Emre Bölükbasi
Für rund 1,9 Milliarden Muslim:innen weltweit hat eine besondere Zeit begonnen: der Ramadan. Der Fastenmonat bedeutet für Gläubige dabei viel mehr als nur den Verzicht auf Essen und Trinken - und vermittelt Muslim:innen Werte wie Dankbarkeit und Empathie.
Das Wichtigste in Kürze
Für Muslim:innen weltweit hat am Montag (11. März) der Ramadan begonnen.
Der Fastenmonat stellt für die Gläubigen eine besondere Zeit dar.
Im Artikel erfahren Sie, wie, warum und wann gefastet wird.
"Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran herabgesandt wurde als Rechtleitung für die Menschen" - so fasst das heilige Buch des Islam die Bedeutung des Fastenmonats Ramadan zusammen. Dieser hat am Montag (11. März) für die rund 1,9 Milliarden Muslim:innen weltweit begonnen und eine ganz besondere Zeit eingeläutet.
Rund vier Wochen lang ist tagsüber der Verzicht auf Essen und Trinken angesagt - viel mehr stehen aber Werte wie Dankbarkeit und Empathie im Vordergrund. Im Folgenden ein Überblick über die Regeln und Besonderheiten zum Ramadan.
Welche Regeln gilt es zu beachten?
Der Islam fußt auf fünf sogenannten Glaubenssäulen. Eine davon ist das Fasten im Ramadan. Einen Monat lang verzichten Muslim:innen dabei von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Ausnahmen gelten für Menstruierende, Schwangere und stillende Mütter, alte und kranke Menschen sowie Kinder.
Nach Sonnenuntergang wird traditionell gemeinsam mit der Familie das Fasten gebrochen. Üblicherweise finden im Ramadan viele Besuche statt, um das Fastenbrechen mit möglichst vielen Gläubigen zu ermöglichen. So soll das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. In muslimisch geprägten Ländern finden abends oftmals feierliche Events für das Fastenbrechen statt.
Warum wird gefastet?
Gläubige sollen während des Fastenmonats über die schwierigen Lebensumstände anderer Menschen reflektieren und sich in ihre Lage hineinversetzen. So soll Empathie mit bedürftigen Menschen ermöglicht werden, die nicht freiwillig auf Essen und Trinken verzichten. Eine weitere Glaubenssäule im Islam ist eng mit dem Ramadan verbunden: die Almosengabe. Denn in dieser Zeit müssen Muslim:innen einen bestimmten Geldbetrag als Almosen an Bedürftige überreichen.
Zum anderen soll der Ramadan zu mehr Dankbarkeit für die Zeiten beitragen, in denen Gläubige nicht freiwillig auf Essen und Trinken verzichten müssen. Muslim:innen sollen außerdem in sich gehen und lernen, ihre Körper und Seelen zu reinigen.
Wann beginnt und endet der Ramadan?
Muslim:innen orientieren sich am islamischen Kalender, der als ein reiner Mondkalender gilt. Der Ramadan ist dabei der neunte Monat im islamischen Kalender. Dessen Beginn richtet sich nach dem Erscheinen der Neumondsichel und kann wegen unterschiedlicher Berechnungen in der muslimischen Welt deswegen von Land zu Land leicht variieren.
Da sich der islamische Kalender nicht nach der Sonne, sondern nach dem Mond richtet, verschiebt sich der Beginn der Monate jedes Jahr um zehn oder elf Tage nach vorn. Somit beginnt auch der Ramadan jedes Jahr etwas früher. Wurde vor einigen Jahren noch im Hochsommer gefastet, fällt der Fastenmonat nun auf das Frühjahr.
Nach der 30-tägigen Fastenzeit findet für Muslim:innen ein dreitägiges Fest (arabisch: Eid al-Fitr) statt. Während der Feierlichkeiten werden Freund:innen, Familie und Nachbar:innen Besuche abgestattet und Gläubige weltweit beglückwünschen sich gegenseitig zum Fest. Im deutschsprachigen Raum hat sich dafür der Begriff Zuckerfest etabliert, weil Kinder während der Festtage Süßigkeiten und zahlreiche Geschenke bekommen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa