Amerikanische Medien berichten
Nach Eklat im Weißen Haus: USA stoppen Ukraine-Militärhilfen vorerst
- Aktualisiert: 04.03.2025
- 04:26 Uhr
- Franziska Hursach
Nach dem beispiellosen Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj macht der Republikaner seine Drohungen wahr. Die USA stellen ihre Militärhilfen für die Ukraine vorerst ein.
Das Wichtigste in Kürze
Nach einem öffentlichen Konflikt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump die Militärhilfen für die Ukraine pausiert, bis Kiew sich zu Friedensverhandlungen mit Russland bereiterklärt.
Trump drohte bereits während des Wahlkampfes mit einem Stopp der Hilfen und fordert mehr Wertschätzung für die US-Unterstützung.
Ein vollständiger Stopp der Hilfen hätte gravierende Folgen für die Ukraine, die seit über drei Jahren gegen die russische Invasion kämpft.
Nach dem Konflikt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vergangene Woche hat der US-Präsident Donald Trump nun sämtliche Militärhilfen für die Ukraine ausgesetzt. Das sagte ein hochrangiger Beamter des Weißen Hauses, wie der US-Sender Fox News berichtet. Trump habe "unmissverständlich klargemacht, dass sein Fokus auf Frieden" liege, teilte das Weiße Haus außerdem der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit. Die Hilfe werde daher bis auf Weiteres ausgesetzt.
Es handelt sich nicht um eine dauerhafte Einstellung der Hilfe, sondern um eine Pause.
Hochrangiger Regierungsbeamter des Weißen Hauses
Die Pause werde so lange dauern, bis Trump feststelle, dass die ukrainische Führung guten Willen zum Frieden zeige und sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichte, berichten unter anderem Bloomberg und die "New York Times".
Die Anordnung trete sofort in Kraft und betreffe Waffen und Munition im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die sich bereits in der Lieferung befänden oder bestellt worden seien. Trump traf die Entscheidung unter anderem mit Außenminister Marco Rubio, Vizepräsident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth.
Das Büro Selenskyjs reagierte außerhalb der regulären Arbeitszeiten nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters.
USA drohte bereits zuvor mit Stopp der Hilfen
Trump hatte die Ukraine-Hilfen schon während des Wahlkampfes infrage gestellt. Nach dem öffentlich ausgetragenen Konflikt mit Selenskyj im Oval Office ging er noch einen Schritt weiter: Er drohte offen damit, jegliche Unterstützung für die Ukraine einzustellen. Dabei warf er Selenskyj vor, kein echtes Interesse an Frieden zu haben und die militärische Hilfe der USA lediglich als strategischen Vorteil zu nutzen.
Nachfragen von Reporter:innen, ob er die Hilfen für das Land ganz einstellen wolle, wich Trump kürzlich noch aus. "Wir werden sehen, was passiert", entgegnete der Republikaner. Er betonte lediglich weiter, Selenskyj solle "mehr Wertschätzung zeigen, denn dieses Land ist mit ihnen durch dick und dünn gegangen". Es sei an der Zeit, dass die USA schlau handelten und der Ukraine nicht einfach ohne Gegenleistung Milliardenhilfen bereitstellten.
Gravierende Folgen für Ukraine
Sollte Trump seine Drohung umsetzen, hätte dies dramatische Konsequenzen für die Ukraine, die seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion kämpft.
Unter Trumps Vorgänger Joe Biden waren die USA der wichtigste Verbündete des Landes und führender Waffenlieferant. Die Regierung Biden stellte allein an militärischer Unterstützung mehr als 65 Milliarden Dollar (rund 62 Milliarden Euro) für Kiew bereit.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa