Er wurde 59 Jahre alt
Hochseilartist Freddy Nock ist tot: Polizei ermittelt
- Aktualisiert: 09.02.2024
- 09:30 Uhr
- Momir Takac
Die Extremsport-Welt trauert um Freddy Nock. Der Schweizer Hochseilartist, der viele Weltrekorde hält, starb im Alter von 59 Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
Freddy Nock starb in der Schweiz.
Der Hochseilartist wurde mit zahlreichen Weltrekorden und aufsehenderregenden Aktionen bekannt.
Nock war zuletzt im Circus Roncalli aufgetreten.
Freddy Nock ist berühmt für seine waghalsigen Stunts. Der Schweizer Hochseilartist hält zahlreiche Rekorde. Doch es werden keine weiteren hinzukommen. Nock ist tot. Er starb im Alter von 59 Jahren in Uerkheim im Schweizer Kanton Aargau. Seinen Tod bestätigte eine Sprecherin des Circus Roncalli der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bei dem deutschen Zirkus war der Extremsportler zuletzt aufgetreten.
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"Wir sind alle bestürzt. Er hat keinen kranken Eindruck gemacht. Wir stehen im Austausch mit seiner Familie, sobald wir mehr wissen, wird es ein Statement geben", sagte die Sprecherin dem Schweizer News-Portal "20 Minuten". Wie Nock starb, ist bislang unklar. Die Kantonspolizei Aargau bestätigte "Blick", dass es am Mittwochmorgen (7. Februar) in diesem Zusammenhang einen Einsatz in Uerkheim gab.
Polizei bestätigt Einsatz am Wohnort des Hochseilartisten
Nock sei an seinem Wohnort tot aufgefunden worden. Eine Straftat stehe "nicht im Vordergrund", hieß es weiter. Die Todesursache sei Gegenstand der Ermittlungen.
Nock wurde im Jahr 1964 in eine Zirkusfamilie hineingeboren. Bereits im Alter von vier Jahren habe er sich im Balancieren geübt, sagte er 2020 der "NZZ am Sonntag". Das erste Mal über ein Hochseil lief er als Elfjähriger. 1998 stellte er den ersten Weltrekord auf: Nock lief 734 Meter auf dem Tragseil der Signalbahn in St. Moritz.
Nock stellte zahlreiche Weltrekorde auf
Der Schweizer war stets auf der Suche nach dem nächsten Kick. Sein Motto lautete: "The Sky is the Limit." Auf seiner Website heißt es: "Kein Wolkenkratzer, kein Berg und kein See ist vor ihm sicher." Das zeigte der Hochseilartist mehrmals. 2010 etwa überquerte er über eine Länge von 900 Metern den Zürichsee auf einem Hochseil, ein Jahr später lief er über ein Tragseil der Gletscherbahn auf die Zugspitze. Im selben Jahr schnappte sich Nock mit Stunts in Deutschland, Österreich und der Schweiz sieben Weltrekorde in sieben Tagen. Kürzlich stellte ein russischer Kosmonaut einen beachtlichen Weltrekord auf.
In seiner Karriere stellte Freddy Nock 27 Rekorde auf. So war Nock derjenige, der am längsten auf einem Seil sitzen konnte. 2018 schaffte er es, in einem Luzerner Einkaufszentrum achteinhalb Stunden auszuharren. Der Extremsportler war auch der erste ungesicherte Hochseilläufer sowie der Schnellste auf dem Seil auf verschiedenen Distanzen.
Nock hatte private Probleme - 2024 aber Großes vor
Vor einigen Jahren wurden laut der "Neuen Zürcher Zeitung" private Probleme bekannt. Nock stritt sich gerichtlich mit seiner Frau. Sie warf ihm Tötungsabsicht und Vergewaltigung vor, dazu kam ein Sorgerechtsstreit. Er verlor in der Folge Sponsoren und Aufträge und zog sich zurück.
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Doch für 2024 hatte er noch einmal große Pläne: Nock wollte mithilfe eines Heißluftballons in einer Höhe von mehr als 5.000 Metern ohne Sicherung über ein Seil balancieren.
2023 war mit Tim Lobinger ein weiterer bekannter Sportler gestorben. Der Stabhochspringer wurde nur 50 Jahre alt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Artikel auf nzz.ch: Auf dem Seil brach er Rekorde, im Privatleben haderte er: Der Hochseilartist Freddy Nock ist tot
- Artikel auf blick.ch: Zirkus-Legende Freddy Nock (†59) ist tot