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Fehlgeburten können drohen

Gefahr für Schwangere: Infektionen mit Ringelröteln auf hohem Niveau

  • Aktualisiert: 19.08.2024
  • 16:57 Uhr
  • Stefan Kendzia

Ringelröteln sind auf dem Vormarsch. Auch wenn sich der Name doch eher harmlos anhört - die Viruskrankheit kann besonders für eine Gruppe bedrohlich werden.

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Ringelröteln. Eine Viruskrankheit, die zu den Kinderkrankheiten Scharlach, Masern, Windpocken und Röteln gezählt wird. Mit Röteln allerdings teilen sich die Ringelröteln lediglich einen Teil des Namens. Seit Ende 2023 beobachtet das Konsiliarlabor Enders einen starken Anstieg von Infektionen mit Ringelröteln (Parvovirus B19) bei Schwangeren.

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Komplikationen in der Schwangerschaft

In einer Pressemitteilung des Konsiliarlabor Enders äußert sich der Facharzt für Innere Medizin und Mikrobiologie Martin Enders zu der Virusinfektion mit Ringelröteln folgendermaßen: "Nach einem Maximum der Fallzahlen im April ist nun seit Mai 2024 wieder ein deutlicher Rückgang zu sehen. Die Fallzahlen liegen aber immer noch auf einem hohen Niveau."

Immerhin: Von Jahresbeginn bis Juni registrierte das Institut mehr als 1.140 Fälle. 2019 waren es im gleichen Zeitraum lediglich knapp 70 Fälle. Das hat Auswirkungen auf bestimmte Gruppen: "Aufgrund der sehr hohen Inzidenz beobachten wir auch vermehrt [...] fetale (den Fötus betreffend) Komplikationen in der Schwangerschaft." Dazu gehören Fehlgeburten, Flüssigkeitsansammlungen und Blutarmut.

Lebensgefährliche Schädigungen beim noch ungeborenen Kind

Zum großen Problem kann das Virus laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) besonders für Schwangere werden, die noch nicht infiziert waren: Wenn das Virus auf das ungeborene Kind übertragen wird, drohen lebensgefährliche Schädigungen bei dessen Blutbildung. 

Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt, sollen Frauen in 30 bis 50 Prozent der Fälle die Ringelröteln-Erreger an ihr ungeborenes Kind weitergeben. Wird ein Fötus damit infiziert, können blutbildende Zellen befallen werden. Blutarmut beim Kind könnte die Folge sein. Dieser Zustand wiederum könnte im schlimmsten Fall eine Fehl- oder Frühgeburt provozieren. "Die Mehrzahl der fetalen Komplikationen hat aber keine negativen Folgen für das ungeborene Kind", so das RKI.

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Großflächiger Ausschlag ein bis zwei Wochen nach Ansteckung

Typisch für Ringelröteln ist der Hautausschlag, der ein bis zwei Wochen nach Ansteckung auftritt. Nachdem sich zuerst sich schmetterlingsförmige, großfleckige Rötungen auf den Wangen bilden, sind nach weiteren ein bis zwei Tagen ähnliche Rötungen auch auf Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß zu beobachten.

Dazu können Symptome wie Fieber, Unwohlsein oder Kopfschmerzen kommen. In vielen Fällen bleiben Ringelröteln aber auch unbemerkt. Bei Kindern verlaufen sie in aller Regel harmlos. Bei Erwachsenen sind die Symptome oft stärker als bei Kindern.

Der außergewöhnlich starke Anstieg soll laut Expert:innen damit erklärt werden, dass während der Pandemie die Fallzahlen durch Lockdowns und Hygienemaßnahmen generell niedrig waren. Dem Virus stehen nach dieser Zeit nun eine deutlich höhere Zahl empfänglicher Wirte zur Verfügung, da sich während der Corona-Zeit viele Kinder nicht angesteckt haben. Dementsprechend viele Kinder gibt es jetzt, die nicht immun sind.

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Eine Impfung gegen Ringelröteln gibt es nicht

Die hochansteckenden Ringelröteln werden per Tröpfcheninfektionen, aber auch durch Schmierinfektionen übertragen. Eine Impfung gegen Ringelröteln gibt es nicht - es sollte auf genügend Ruhe geachtet und viel Flüssigkeit getrunken werden. Gegen Schmerzen und Fieber wird Paracetamol empfohlen.

In schlimmen Fällen, sollten sich die roten Blutkörperchen stark minimieren, werden Bluttransfusionen notwendig. Als besten Schutz vor einer Infektion gelten die bekannten Maßnahmen wie zu Zeiten der Corona-Pandemie. Symptome, die nach einer rund ein bis zwei Wochen dauernden Inkubationszeit auftreten, können sein:

  • Husten
  • Schnupfen
  • Fieber
  • Schwellung der Lymphknoten
  • Kopfschmerzen
  • generelles Unwohlsein
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Robert-Koch-Institut: "Epidemiologisches Bulletin 24/2024"
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