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Parmesan roch bereits "seltsam"

Frau stirbt nach Tortellini-Essen in Schwandorf: Jetzt spricht ihre Freundin über den Abend

  • Aktualisiert: 08.10.2024
  • 17:01 Uhr
  • Clarissa Yigit
Mehrere Menschen klagten nach dem Besuch eines italienischen Restaurants in Bayern über Übelkeit und Erbrechen. Eine Frau starb. Nun spricht die beste Freundin der Verstorbenen über den Abend in der Trattoria. (Symbolbild)
Mehrere Menschen klagten nach dem Besuch eines italienischen Restaurants in Bayern über Übelkeit und Erbrechen. Eine Frau starb. Nun spricht die beste Freundin der Verstorbenen über den Abend in der Trattoria. (Symbolbild)© fserega / Adobe Stock

Nach dem tragischen Tod einer Pflegekraft, der vermutlich durch Tortellini verursacht wurde, spricht nun ihre Freundin über das Essen in dem Restaurant.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang September geriet ein italienisches Restaurant in Bayern in den Fokus der Kriminalpolizei.

  • Etliche Gäste der Trattoria klagten nach dem Verzehr von Tortellini über Erbrechen und Übelkeit.

  • Eine Frau starb einige Tage nach dem Restaurantbesuch.

Eine Trattoria im Landkreis Schwandorf (Bayern) sorgte vor ein paar Wochen für Schlagzeilen. Nachdem Restaurantbesucher:innen dort Tortellini verspeist hatten, klagten mehrere Menschen darauf über Erbrechen und Übelkeit – eine Frau starb. Wie sich im Nachhinein herausstellte, fand das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) das Bakterium "Bacillus cereus" in den verarbeiteten Tortellini. Das Rohprodukt sei dabei allerdings ohne Befund gewesen.

Nun meldet sich die Freundin der Verstorbenen zu Wort.

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Dies war geschehen

Eigentlich wollten Andrea A. und ihre Freundin Melanie L. einen schönen Abend verbringen. Dazu trafen sich die beiden Frauen am Samstag (7. September) zunächst im Garten von Andrea A.

Die beiden Freundinnen, die sich bereits seit sieben Jahren kannten und auch im selben Seniorenheim arbeiteten, hätten gequatscht und den lauen Abend genossen, schreibt "Bild". Im Anschluss wollten die beiden das besagte Restaurant aufsuchen, in dem Andrea A. einen Tisch im Außenbereich reserviert hatte.

"Wir saßen draußen und bestellten beide Tortellini. Ich hatte die Tortellini mit Hackfleisch und Käse-Sahne-Soße, Andrea die mit Schinken und Käse-Sahne-Soße. Den Parmesan, der seltsam roch, haben wir nicht auf die Tortellini gestreut", beschreibt die Pflegerin das Abendessen gegenüber "Bild".

Zudem habe Andrea A. noch ein Foto ihrer Tortellini gemacht und dieses in den sozialen Medien gepostet.

Als wir zum Auto gingen, war mir schon schlecht.

Melanie L.

Doch der Verzehr der Tortellini war offenbar alles andere als bekömmlich. "Als wir zum Auto gingen, war mir schon schlecht", meint Melanie L. gegenüber "Bild". Die beiden Frauen wollten eigentlich nach dem Restaurantbesuch eine Karaoke-Bar aufsuchen. Während der Fahrt habe Andrea A. sechsmal anhalten müssen, "da ich mich sechsmal übergeben musste", so Melanie L.

Wie schlecht es allerdings ihrer Freundin ging, die sich nicht übergeben konnte und in den kommenden Tagen sterben würde, ahnte die Pflegerin zu dem Zeitpunkt noch nicht.

In die Karaoke-Bar ging es an diesem Abend nicht mehr, sondern nur noch nach Hause. "Ich habe mich die ganze Nacht übergeben, hatte Schweißausbrüche und Durchfall", meint die 48-Jährige zu "Bild" weiter.

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Letzter Ausweg: Krankenhaus

Am folgenden Tag habe Andrea A. dann den Notarzt verständigt. Beide Frauen wurden daraufhin zusammen in einem Krankenwagen in ein Krankenhaus nach Amberg gebracht. Dabei sei Melanie L. auf dem Stuhl im Krankenwagen gesessen und Andrea A. auf der Liege gelegen.

Die 48-Jährige erholte sich bereits am Tag darauf; der Zustand von Andrea A. allerdings habe sich zunehmend verschlechtert. "Andrea bekam Infusionen, Schmerzmittel und Antibiotika – es wurde aber nicht besser. Sie war richtig kalt, schweißig, als ich sie berührt habe", zitiert "Bild" die Freundin der Verstorbenen.

Am dritten Tag habe Melanie L. dann das Krankenhaus verlassen. Einen Tag später erhielt sie die schreckliche Nachricht, dass ihre Freundin gestorben ist. "Andrea fehlt mir so sehr und ich werde in meinem Leben nie mehr Tortellini essen können", so Melanie L. zu "Bild" abschließend.

:newstime

Die Verstorbene hinterlässt ihren Ehemann, zwei erwachsene Kinder und einen adoptierten Hund aus dem Tierheim.

  • Verwendete Quellen:
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