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Ukraine-Krieg

Deutscher Botschafter in Moskau: "Keine Verhandlungsbereitschaft"

  • Aktualisiert: 19.08.2024
  • 09:01 Uhr
  • dpa
Wladimir Putin will keine Verhandlungen mit der Ukraine.
Wladimir Putin will keine Verhandlungen mit der Ukraine.© Grigory Sysoyev/Kremlin Pool Sputnik via AP/dpa

Nach Angaben des deutschen Botschafters im Kreml ist Russlands Präsident Putin nicht für Friedensgespräche mit der Ukraine bereit. Der Kreml-Chef beharrt weiterhin auf seine Bedingungen.

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Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, sieht derzeit keine Chancen auf Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg. "Im Moment lässt die russische Seite keine Verhandlungsbereitschaft erkennen, sondern pocht auf weit überzogene Vorbedingungen", sagte Lambsdorff in einem Interview des "Bonner General-Anzeigers".

Wenn der russische Präsident Wladimir Putin erkläre, er sei nur bereit, mit der Ukraine zu reden, wenn diese sich zuvor vollständig aus allen Gebieten zurückziehe, die Russland seiner Meinung nach bereits annektiert habe - also auch aus den Teilen, die Russland gar nicht militärisch kontrolliere - "dann ist ja klar, dass da keine Ernsthaftigkeit hinter steht", sagte Lambsdorff, der seit rund einem Jahr Botschafter in Moskau ist.

Die Arbeit der deutschen Botschaft in Moskau sei darauf ausgerichtet, präsent zu sein, um tätig werden zu können, sollte sich die Haltung Moskaus ändern. "Denn eines Tages muss auch Russland erkennen, dass es mit diesem Krieg deutlich weniger erreicht, als es sich zu Beginn vorgenommen hat, dass es sich international schweren Schaden zufügt und dass es sich in einer Kriegswirtschaft befindet, die völlig überhitzt ist und nicht durchzuhalten sein wird."

Im Video: Biden zählt Putin an: Kursk-Offensive der Ukraine "ein echtes Dilemma für Putin"

Ukrainischer Vorstoß nach Kursk "böse Überraschung" für Russland

Der ukrainische Vorstoß in das russische Gebiet Kursk mit Bodentruppen habe Russland nervös gemacht. Für die Grenzschutztruppen, den Geheimdienst, das Militär, die Zivilverteidigung und auch die Bevölkerung sei es eine böse Überraschung gewesen, dass den ukrainischen Truppen eine derartige Aktion gelingen konnte.

Auf die Frage, ob der Anfang August durchgeführte, große Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen ein Signal dafür sei, dass sich Russland bewege, sagte Lambsdorff der Zeitung weiter, dass es Putin nur um den sogenannten Tiergartenmörder gegangen sei.

"Das hat sein Empfang in Moskau noch einmal sehr deutlich gemacht." Putin hatte den in Deutschland inhaftierten "Tiergartenmörder" Wadim Krassikow mit einer Umarmung in Moskau begrüßt. Der Austausch, so Lambsdorff, sei deshalb kein Anzeichen für eine grundlegende Verbesserung der Kommunikation mit Moskau.

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