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Boot in Ägypten gesunken: Münchner unter den Vermissten, Details zur Ursache bekannt
- Aktualisiert: 26.11.2024
- 10:35 Uhr
- dpa
Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass nach der Havarie eines Urlaubsboots vor der ägyptischen Küste auch Deutsche vermisst werden. Technische Mängel soll die "Sea Story" bei ihrem Unglück nicht gehabt haben.
Unter den vermissten Passagieren des am Montag (25. November) im Roten Meer vor der ägyptischen Küste gesunkenen Urlauberbootes sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche. "Leider müssen wir bestätigen, dass auch deutsche Staatsangehörige nach dem tragischen Bootsunglück im Roten Meer vermisst werden", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Nach Angaben der Polizei seien die zwei Deutschen aus München. Zum Alter und Geschlecht der beiden Menschen machte eine Polizeisprecherin zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die "Bild" berichtet, dass sich ein Ehepaar aus Bayern unter den Vermissten befinde.
Die deutsche Botschaft in Kairo stehe dazu mit den ägyptischen Behörden in Kontakt und stehe den betroffenen Familien zur konsularischen Betreuung zur Verfügung. Zuvor hatte der Radiosender Antenne Bayern darüber berichtet.
Aktuell würden noch 16 von insgesamt 44 Menschen an Bord der "Sea Story" vermisst. Zuvor war von 17 Vermissten bei insgesamt 45 Menschen an Bord die Rede. Zu dem fünftägigen Ausflug zu Tauchplätzen waren neben vier Deutschen und zwei Schweizer:innen auch etwa 20 Tourist:innen aus anderen europäischen Ländern, aus den USA, China und Ägypten an Bord, wie der Gouverneur der Region, Generalmajor Amr Hanafi, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte.
Britischen Medienberichten zufolge wurden vier Menschen aus Großbritannien vermisst. Das Außenministerium erklärte, es leiste "einer Reihe britischer Staatsbürger und ihrer Familien" konsularische Unterstützung.
Schwerer Wellengang vor Unglück
Das vor der ägyptischen Küste gesunkene Boot "Sea Story" ist wohl bei schwerem Wellengang im Roten Meer verunglückt. Das teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Unglück mit.
Eine große Welle habe das Boot getroffen und kentern lassen. Die mehrstöckige "Sea Story" sei innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagier:innen hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot habe keine technischen Mängel gehabt und auch alle benötigten Zulassungen samt einer Inspektion im Frühjahr, schrieb Hanafi bei Facebook weiter.
"Sea Story" war im Roten Meer unterwegs
Die gut 40 Meter lange Motorjacht "Sea Story" war seit Sonntag (24. November) im Roten Meer unterwegs. Sie war in Port Ghalib gestartet und sollte am Freitag (29. November) weiter nördlich in Hurghada ankommen. Am frühen Montagmorgen (25. November) habe die Crew einen Notruf abgesetzt, die Jacht sei dann gesunken, teilte Hanafi mit. Die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere wird für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer beworben.
In der Gegend begann nach dem Unglück eine umfassende Suche nach Überlebenden mit der ägyptischen Marine. 28 Überlebende seien nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden, die per Flugzeug und mit einer Fregatte der ägyptischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt würden, erklärte Hanafi. Sie seien in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.
Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte bei deutschen Urlauber:innen sehr beliebt. Die meisten Tourist:innen in dem nordafrikanischen Land kommen aus Deutschland und Russland. In Ägypten herrscht während der Wintermonate ein angenehm warmes Klima. Auch hier kann das Wetter auf See aber umschlagen und stürmisch werden. Für Taucher:innen bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit.