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Boot in Ägypten gesunken: Münchner unter den Vermissten, drei Leichen geborgen
- Aktualisiert: 26.11.2024
- 11:51 Uhr
- dpa
Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass nach der Havarie eines Urlaubsboots vor der ägyptischen Küste auch Deutsche vermisst werden. Technische Mängel soll die "Sea Story" bei ihrem Unglück nicht gehabt haben. Inzwischen wurden drei Leichen geborgen.
Das Wichtigste in Kürze
Nach dem Untergang des Touristen-Boots "Sea Story" im Roten Meer wurden drei Leichen bislang unbekannter Nationalität geborgen.
Insgesamt 13 Menschen gelten noch als vermisst, darunter mindestens zwei Deutsche. Diese zwei Passagiere stammen nach Polizeiangaben aus München.
Die deutsche Botschaft in Kairo steht mit den ägyptischen Behörden in Kontakt.
Nach dem Bootsunglück im Roten Meer vor der ägyptischen Küste am Montag (25. November) haben Retter:innen drei Leichen aus dem Wasser geborgen. Das sagte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi der Deutschen Presse-Agentur (dpa), machte aber keine Angaben zur Nationalität. Nach dem Unglück werden nun noch 13 Menschen vermisst.
Unter den vermissten Passagieren des gesunkenen Urlauberbootes sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche. "Leider müssen wir bestätigen, dass auch deutsche Staatsangehörige nach dem tragischen Bootsunglück im Roten Meer vermisst werden", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Nach Angaben der Polizei seien die zwei Deutschen aus München. Zum Alter und Geschlecht der beiden Menschen machte eine Polizeisprecherin zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die "Bild" berichtet, dass sich ein Ehepaar aus Bayern unter den Vermissten befinde.
Die deutsche Botschaft in Kairo stehe dazu mit den ägyptischen Behörden in Kontakt und stehe den betroffenen Familien zur konsularischen Betreuung zur Verfügung. Zuvor hatte der Radiosender Antenne Bayern darüber berichtet.
Zunächst war von 17 Vermissten bei insgesamt 45 Menschen an Bord der "Sea Story" die Rede, später von 16. Zu dem fünftägigen Ausflug zu Tauchplätzen waren neben vier Deutschen und zwei Schweizer:innen auch etwa 20 Tourist:innen aus anderen europäischen Ländern, aus den USA, China und Ägypten an Bord, wie Gouverneur Amr Hanafi, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Britischen Medienberichten zufolge wurden vier Menschen aus Großbritannien vermisst. Das Außenministerium erklärte, es leiste "einer Reihe britischer Staatsbürger und ihrer Familien" konsularische Unterstützung.
Schwerer Wellengang vor Unglück
Das vor der ägyptischen Küste gesunkene Boot "Sea Story" ist wohl bei schwerem Wellengang im Roten Meer verunglückt. Das teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Tourist:innen nach dem Unglück mit.
Eine große Welle habe das Boot getroffen und kentern lassen. Die mehrstöckige "Sea Story" sei innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagier:innen hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot habe keine technischen Mängel gehabt und auch alle benötigten Zulassungen samt einer Inspektion im Frühjahr, schrieb Hanafi bei Facebook weiter.
"Sea Story" war im Roten Meer unterwegs
Die gut 40 Meter lange Motorjacht "Sea Story" war seit Sonntag (24. November) im Roten Meer unterwegs. Sie war in Port Ghalib gestartet und sollte am Freitag (29. November) weiter nördlich in Hurghada ankommen. Am frühen Montagmorgen (25. November) habe die Crew einen Notruf abgesetzt, die Jacht sei dann gesunken, teilte Hanafi mit. Die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere wird für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer beworben.
In der Gegend begann nach dem Unglück eine umfassende Suche nach Überlebenden mit der ägyptischen Marine. 28 Überlebende seien nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden, die per Flugzeug und mit einer Fregatte der ägyptischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt würden, erklärte Hanafi. Sie seien in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.
Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte bei deutschen Urlauber:innen sehr beliebt. Die meisten Tourist:innen in dem nordafrikanischen Land kommen aus Deutschland und Russland. In Ägypten herrscht während der Wintermonate ein angenehm warmes Klima. Auch hier kann das Wetter auf See aber umschlagen und stürmisch werden. Für Taucher:innen bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit.