Magda und ihr starkes Single-Debüt "Brich mich"
- Veröffentlicht: 10.04.2025
- 10:31 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Zuletzt spielte sie als Violinistin in der Band von Shootingstar Berq, nun ist die aus Linz stammende Magda bereit für die eigene Karriere: Ihr Singledebüt "Brich mich" ist eines der erstaunlichsten Lieder des noch jungen Popjahres.
Zu Magdas "Brich mich" könnte man einen langsamen Walzer tanzen. Oder glauben, man hätte es zuerst in einer der spektakulären Musikszenen der Serie "Babylon Berlin" gehört. Der Text hätte im letzten Jahr geschrieben worden sein, oder in den frühen 30er-Jahren von einer jungen Frau, die gerade die ersten Bücher von Irmgard Keun für sich entdeckt hat. Damit wollen wir nicht sagen, dass Magda Retro-Musik macht. Es ist eher so, dass sie lyrisch und musikalisch eine Zeitlosigkeit erreicht hat, die historisches aufgreift und dabei so frisch klingt, wie ihre Musik tatsächlich ist.
Magda, die mit bürgerlichem Namen Magdalene Baehr heißt, kannte man zuerst aus Berqs Tourband, wo sie dem charismatischen Sänger schon den ein oder anderen Moment auf der Bühne stehlen konnte, wenn sie das Cello oder die Geige spielte. "Brich mich" ist nun ihre erste offizielle Veröffentlichung – die schon gleich beim Majorlabel Warner erscheint. Anders als bei vielen anderen Newcomer:innen findet sich in den Songwriting-Credits aber nur ihr Name und der ihres Produzenten Markus Wilfinger. Das ist mindestens so erstaunlich, wie das Lied selbst. Denn "Brich mich" ist perfekt getextet und üppig instrumentiert. Wir hören Gitarren, Geigen und einen Chor, der die letzten Sekunden des Lieds geradezu spektakulär ausklingen lassen. Da singt sie mit dem Chor "Du kannst mir nichts antun, kannst mir nicht weh tun", bevor ihr aufmüpfiges "Ha ha ha!" ertönt. In den Strophen geht es um Trotz und Selbstbehauptung, während der Refrain wie ein Mantra für die kleinen und großen Niederlagen des Lebens klingt, das sie im Duell mit ihrem Chor vorträgt: "Brech' ich еinmal (Brech' ich einmal) (Nochmal) / Brech' ich zweimal (Brech' ich zweimal) (Nochmal) / Morgen, ja, morgen (Es ist mir egal) bin ich wieder ganz / Brich mich einmal (Brich mich einmal) / Brich mich zweimal (Brich mich zweimal) / Übermorgen steh' ich aufm Tisch und tanz'."
Auf dem Tisch stehen und tanzen möchte man auch, wenn man das vor Ideen und Charme sprühenden Musikvideo zu "Brich mich" gesehen hat, dem man anmerkt, dass Magda gerade eine Schauspielausbildung absolviert.
"Brich mich" klingt ein wenig wie der perfekte Karrierestart für einen deutschsprachigen Pop-Act – obwohl, oder gerade weil er diese Zeitlosigkeit in sich trägt und diverse Trends selbstbewusst links liegen lässt.