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Vom Bankräuber zum Sicherheitsberater

Siegfried "Siggi" Massat

  • Veröffentlicht: 09.09.2022
  • 15:36 Uhr
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© ProSieben / Willi Weber

Siegfried Massat, der 1942 im ostpreußischen Leegen in ärmliche Verhältnisse geboren wurde, hat ein einnehmendes Wesen. Wer den heute 78-Jährigen trifft, kann sich dem Bann des launigen Geschichtenerzählers kaum entziehen. Fast ist man geneigt zu vergessen, dass hinter dem adretten Herrn ein Ganove der alten Schule, ein kriminelles Genie, steckt.

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Ein Talent für Diebstahl?

Doch Siggi Massat war ein Schwerverbrecher. Wenn man alle Strafen addiert, hat er über dreißig Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht. Als Bankräuber und Einbrecher hat er über fünf Jahrzehnte viele Millionen eingenommen. Für ihn war es ein Beruf, so wie andere eben Lehrer oder Bäcker werden.

Dass er Talent fürs Stehlen hatte, merkte er schon in frühester Jugend. Hier wurde der Grundstein für seine kriminelle Karriere gelegt: brutale Züchtigungen und sexueller Missbrauch im Heim führten zu einem moralischen Kodex, der seine Taten als gerechte Strafe für ein System rechtfertigte, welches ihn im Stich gelassen hatte. 

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Reue und Wiedergutmachung

Wie viele Häuser, Banken und Juweliere Massat ausgeraubt hat, kann er heute nicht mehr sagen; so viele waren es. Doch immer raubten er und seine Bande mit scharfen Waffen. Sie hinterließen an jedem Tatort traumatisierte Bankangestellten und um ihr Leben fürchtende Kunden.

Massat ist bis heute stolz darauf, dass er nie seine Waffe abfeuern musste. Dennoch ist am Ende jemand tot. Und er muss wieder ins Gefängnis, dieses Mal für 8,5 Jahre. 

Heute lebt Siegfried von der Grundsicherung und ein bisschen Rente. Er bereut seine Taten und versucht als Sicherheitsberater ein bisschen von dem gut zu machen, was er seinen Opfern damals angetan hat.

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