Zu viel Zeug? So wirst du alte Sachen gut auf eBay los
- Veröffentlicht: 19.06.2022
- 08:45 Uhr
- Chris Tomas
Wer nicht stundenlang auf dem Flohmarkt stehen will, nutzt Plattformen wie eBay, um alte Dinge loszuwerden. Aber was gibt es beim digitalen Feilschen zu beachten? Unsere Tipps machen dich blitzschnell zum eBay-Profi.
In 7 Schritten zum Verkaufs-Profi
📃 Gib dir Mühe mit den Beschreibungen. Je ausführlicher, desto besser. Was würdest du selbst wissen wollen, bevor du dieses Teil kaufst?
📸 Mach gute Fotos, möglichst von allen Seiten. Achte auf gutes Licht und darauf, dass die Bilder scharf sind. Keine Herstellerbilder aus dem Internet kopieren - das verletzt Urheberrechte.
🤷 Mach aus Mängeln kein Geheimnis, weder im Text noch in den Fotos. Kommt gut: Schreiben, warum du den Artikel verkaufst, zum Beispiel: "Habe ich doppelt."
👘 Apropos: Einen Stil im Titel zu erwähnen, etwa "Vintage" oder "Boho", lockt Käufer an, die speziell nach solchen Teilen suchen.
🍂 Achte beim Verkauf auf die passende Jahreszeit: skurrile Klamotten zu Karneval, einen Wander-Rucksack im Frühsommer oder Einmachgläser im Herbst.
⏰ Wähle einen guten Zeitpunkt für das Ende der Auktion, zum Beispiel Sonntagabend. Dann bieten mehr Menschen mit als um 3 Uhr nachts - und der Preis steigt.
💵 Ein niedriger Einstiegspreis bei Auktionen zieht grundsätzlich mehr Käufer an. Viele hoffen, den Artikel günstig zu bekommen - und bieten am Ende mehr als geplant.
Verkaufst du oft Dinge auf eBay?
eBay oder eBay-Kleinanzeigen?
Eine Alternative zu eBay sind eBay Kleinanzeigen. Hier werden vor allem größere Stücke an Selbstabholer verkauft. Der Vorteil: Du musst dich nicht um die Entsorgung kümmern. Der Käufer kommt zu dir nach Hause und nimmt den Kleiderschrank oder das alte Kaffeeservice mit. Und du legst von vornherein einen Preis fest, über den dann höchstens noch verhandelt wird.
Für Sammlerstücke oder besonders gefragte Artikel lohnt sich allerdings eBay mehr. Denn: Kommt es kurz vor Auktions-Ende zu einem Bieter-Wettstreit, kannst du einen viel höheren Preis erzielen. Bei eBay gibt es außerdem eine eigene Plattform, auf der du B-Ware kaufen kannst.
Muss ich meine Einnahmen dem Finanzamt melden?
Solange du mit deinen privaten eBay-Verkäufen nicht mehr als 600 Euro im Jahr einnimmst, bist du auf der sicheren Seite. Jeder kann sich mit dem Verkauf von alten Sachen ein paar Euro dazuverdienen. Selbst dein Auto darfst du auf eBay anbieten.
Aber: Die Grenzen zum Gewerbe sind fließend. Die Steuerfahndung (die sich Online-Marktplätze übrigens genau anguckt) wird zum Beispiel misstrauisch, wenn du:
- mehr als 30 bis 40 Teile im Monat verkaufst.
- in kurzer Zeit hohe Umsätze hast.
- günstig gekaufte Teile teurer weiterverkaufst.
- regelmäßig größere Mengen an ähnlichen Artikeln (zum Beispiel Elektronik) anbietest.
Hast du mehr als 600 Euro mit eBay-Verkäufen verdient, solltest du ein Jahr warten, bist du das nächste Angebot reinstellst. Oder du meldest ein Gewerbe an - dann werden allerdings Einkommens- und je nach Umsatz auch Gewerbe- und Umsatzsteuer fällig.
Alternative Adressen: Auch hier wirst du alte Sachen los
👉 Auf Facebook gibt es zahlreiche Flohmarkt-Gruppen, etwa für Regionen (zum Beispiel "NETT-WERK Köln") oder spezielle Interessen (zum Beispiel "Rennrad-Flohmarkt").
👉 Für den Verkauf von Second Hand Mode sind Portale wie vinted oder Mädchenflohmarkt beliebt. Auch viele Online-Fashion-Shops haben inzwischen einen eigenen Bereich für Vintage Mode.
👉 Alte Bücher, CDs und DVDs wirst du zum Beispiel gut auf momox los.
👉 Auf Handys, Tablets oder Spielkonsolen spezialisiert sind reBuy refurbed, Flip4new und Clevertronic.
👉 Mithilfe der Flohmarkt-App Shpock wirst du los, was du sonst auf dem Flohmarkt anbieten würdest.
👉 In vielen Städten gibt es Flohmarkt-Läden. Dort mietest du ein Regalbrett oder einen Stellplatz für deine Sachen. Wird etwas verkauft, gehen die Einnahmen an dich.
👉 Lieber etwas Gutes tun und spenden? Auf der Plattform wohindamit.org erfährst du, welche Einrichtungen in deiner Nähe sich über welche Gaben freuen würden.
Was du garantiert noch nicht über eBay wusstest
Die Auktions-Plattform eBay wurde am 3. September 1995 gegründet.
In unseren Kellern schlummert großes Verkaufspotenzial: Schätzungen zufolge besitzt jeder Deutsche bis zu 10.000 Dinge.
Allein im ersten Quartal 2022 waren weltweit 142 Millionen Menschen laut Statista auf eBay aktiv. Zum Vergleich: Deutschland hat 83 Millionen Einwohner:innen.
Der erste Artikel, der je zum Verkauf stand, war ein kaputter Laserpointer, den der eBay-Gründer Pierre Omidyar selbst einstellte.
Der teuerste Artikel, der je seinen Besitzer wechselte, war eine Luxus-Yacht für 168 Millionen US-Dollar. Es heißt, der russische Milliardär Roman Abramowitsch habe sie erworben.
Dank eBay wurde eine neue Spezies enthüllt. Der britische Zoologe Simon Coppard entdeckte 2004 ein Angebot für einen Seeigel. Die Spezies war bisher unbekannt. Coppard gab ihr den Namen Coelopleurus exquisitus.