Von Unfall-Helfer bis Architekt: Wie Drohnen die Lüfte erobern
- Veröffentlicht: 01.11.2022
- 19:45 Uhr
- Galileo
Revolution der Lüfte oder Gefahr von oben? Drohnen sind unbemannte Luftfahrzeuge, die vielseitig zum Einsatz kommen. Wir zeigen dir, welche spannenden Arten von Drohnen es gibt.
Das Wichtigste zum Thema Drohnen
Eine Drohne ist ein unbemanntes Luftfahrzeug, das durch einen Computer oder von einer Fernbedienung gesteuert wird.
Drohnen werden oft eingesetzt, um Menschen in schwierigen Situationen zu helfen. Sie können aber auch für kriegerische Zwecke verwendet werden. So hatte bereits 1849 ein unbemanntes Luftfahrzeug einen Kampf-Einsatz in Venedig. Mittlerweile werden Drohnen aber auch zum Freizeit-Vergnügen genutzt.
Es gibt verschiedene Modelle von Drohnen. Generell gilt: Je höher die Anzahl an Rotoren, desto größer ist die tragbare Nutzlast.
Drohnen sind eine unbestrittene Revolution der Lüfte. Wir zeigen dir, wo sie schon überall zum Einsatz kommen. Vor Kurzem wurde am chinesischen Himmel eine Drohne gesichtet.
Schwebende Helden: Hier werden Drohnen eingesetzt
👍 Drohnen gegen Zika, Dengue-Fieber und Co: Brasilianische Forscher entwickelten eine Technik, bei der Drohnen sterile Mücken-Männchen in betroffenen Gebieten "aussetzen". Paaren sie sich mit Weibchen, bringen deren Eier keine Nachkommen hervor - und das Risiko von Epidemien wird verringert.
👨🏼🌾 In der modernen Landwirtschaft helfen Drohnen den Bauern bei der Verteilung von Pflanzen-Schutzmitteln.
⛑️ Der ADAC gelangt mit einer superschnellen XXL-Drohne schneller an Unfallorte. Hier zählen die Sekunden - die Drohne rettet Menschenleben.
🎁 Drohnen-Post: In China liefern Drohnen Pakete aus. Damit schonen sie den ohnehin schon belasteten Straßenverkehr - und die Nerven der Paketdienste.
Mit Drohnen Häuser bauen
In Zukunft sollen Drohnen auch Häuser bauen. Ein Team von Wissenschaftler:innen des Imperial College London hat eine Methode entwickelt, bei der Drohnen mithilfe von 3D-Druck Gebäude in entlegenen Regionen automatisiert bauen können. Das ist insbesondere bei Natur-Katastrophen hilfreich.
Die Forschenden ließen sich dabei von Bienen oder Wespen inspirieren, die große Nester bauen. Es soll nämlich ein Team aus zwei verschiedenen Drohnen-Arten kooperieren: Während die "BuilDrone" das Gebäude baut, kontrolliert die "ScanDrone" die Genauigkeit des Baus.
Externer Inhalt
Die Überwachungs-Drohne von Amazons Tochterfirma Ring
Für Sicherheits-Fanatiker hat Amazons Tochterfirma Ring 2021 eine Mini-Drohne auf den Markt gebracht. "Always Home" kann als schwebende Sicherheits-Kamera durch den Haushalt fliegen. Die Video-Aufnahmen werden direkt an das Smartphone der Bewohner:innen gesendet.
Die Drohnen-Kamera folgt dabei einer Route, die die Besitzer:innen vorgeben. Sie kann aber auch auf Informationen anderer Sensoren reagieren - und zum Beispiel dort hinfliegen, wo ein "Echo"-Lautsprecher das Geräusch von zerbrechendem Glas registriert hat. Ist der Akku leer, fliegt die Drohne automatisch zu ihrer Auflade-Station zurück.
Wenn die Home-Drohne auf dem US-Markt Erfolg hat, soll sie auch nach Deutschland kommen.
So sieht die "Always Home" Drohne aus
Externer Inhalt
Diese Drohnen solltest du kennen
Von Unfall-Helfer bis Architekt: Wie Drohnen die Lüfte erobern
Game of Drones: Wer ist der König der Lüfte?
Die spaßigste Art abzuheben, ist vermutlich das "Drone Racing". Dabei kann jeder mitmachen und in der "Drone Racing League" zum Champion werden. In unterschiedlichen Rennen wie "Time Trail Race", "Drag Race" oder "Rotocross" zeigen Piloten auf einer dreidimensionalen Rennstrecke, was sie drauf haben.
Auf welche Ausstattung du beim Drohnen-Kauf achten solltest
🖐️ Propeller-Schutz: Die "Bumper" reduzieren das Risiko von Schäden an den Propellern - und deinen Fingern. Ein Muss für Drohnen-Anfänger:innen.
🚁 Ersatz-Propeller: Hexa- und Octocopter können mit einer oder zwei beschädigten Propellern fliegen, bei Quadrocopter müssen die Teile jedoch sofort ausgetauscht werden.
🔋 Zusatz-Akkus: Der Spaß am Fliegen ist schnell vorbei. Nach etwa 20 Minuten muss aufgeladen werden, was zwischen 30 und 120 Minuten dauert. Zusatz-Akkus lassen sich leicht mitnehmen und austauschen.
🗺️ GPS: Drohnen mit GPS können ihren eigenen Standort bestimmen und einer festgelegten Route folgen. Drohnen mit der Funktion "Dynamic return home" kehren dann - oder wenn die Batterie fast leer ist - zurück an den Startpunkt.
📹 Kamera: Eine Drohne mit Live-Kamera bringt eine Menge Spaß und macht einen großen Teil des Reizes beim Fliegen aus – gerade in Verbindung mit FPV.
👓 FPV: Erfahrene Piloten und Pilotinnen setzen auf "First Person Viewing". Dadurch ist es möglich, die Umgebung deiner Drohne mithilfe eines tragbaren Monitors zu sehen. Noch intensiver: eine FPV-Videobrille, um die Flugperspektive hautnah zu erleben.
👉 "Follow me"-Funktion: Dank dieser Funktion kann eine Drohne dir automatisch folgen. Sie kann dich dabei filmen und immer in der Bildmitte fixieren.
Du kommst hier nicht rein! Diese Flugverbots-Zonen gibt es
😲 Unerlaubte Drohnenflüge führen regelmäßig zu Flughafen-Sperrungen. In London Gatwick ging Ende 2018 für 30 Stunden nichts mehr. 1.000 Flüge fielen aus. Schaden: mehrere Millionen.
✈️ In den An- und Abflug-Bereichen und Kontrollzonen von Flugplätzen sind Drohnen lebensgefährlich, da sie bei einer Kollision Flugzeuge beschädigen können.
🛣️ Über Bundes-Autobahnen oder viel befahrenen Verkehrswegen ist der Einsatz von Drohnen ebenfalls untersagt.
🏭 Auch in der Nähe von Kraftwerken darfst du mit Drohnen nicht fliegen. Drohnen stellen hier einen potentiellen Angriff dar.
🚀 Achtung, Spionage-Gefahr! Das Militär hat selbst Drohnen und weiß, was sich alles damit anstellen lässt. Also lieber nicht über militärisches Gelände fliegen.
🏥 In Krankenhäusern reagiert man ebenfalls empfindlich auf umherfliegende Drohnen - aus Sicherheitsgründen und auch wegen des Lärms.
🏢 Sensible Informationen, dazu Bedienstete, die nicht gefilmt werden dürfen: Auch in der Nähe von Behörden ist es nicht erlaubt, Drohnen zu starten.
🏘️ Bei den Nachbar:innen durchs Schlüsselloch oder direkt durchs Fenster im 8. Stock gucken? Ist verboten.
🏞️ Vögel dürften wohl eher irritiert sein, wenn sie einer Drohne begegnen. In Naturschutz-Gebieten dürfen daher nur echte Flattermänner fliegen.
🚨 Schwere Verkehrsunfälle, Haus-Explosionen: Gaffer und Gafferinnen könnten auch das überfliegen wollen. Ist aber nicht nur total daneben, sondern auch verboten.
Runter kommen sie alle. Aber wie?
Wer sich von einer Drohne gestört fühlt, kann sie nicht einfach vom Himmel holen. Das dürfen nur Polizei und Militär. Und so machen sie das:
Beim Jamming unterbricht ein Störsignal die Funk-Verbindung zur Drohne. Die meisten Geräte sind so programmiert, direkt zu landen oder zum Startpunkt zurückzukehren.
Drohnen können auch über das Mobil-Funknetz gesteuert werden, also ohne Funksignale. Hier sorgt das Spoofing mit einem starken Störsender dafür, dass programmierte GPS-Koordinaten falsche Signale übermitteln und die Drohne so vom Kurs abbringen.
Und es gibt die Drone Catcher. Hier jagt eine Drohne die andere. Der Catcher schießt ein Netz über das Ziel, wodurch die Rotoren blockieren. Die zu Boden fallende Drohne wird mit einem Netz aufgefangen und abtransportiert.