Affenhitze! Wie Tiere an den heißesten Orten der Welt überleben
- Veröffentlicht: 25.09.2022
- 20:45 Uhr
- Heike Predikant
Die Bedingungen in der Wüste sind lebensfeindlich: Während sich Menschen dort nicht aufhalten könnten, trotzen Tiere teilweise Temperaturen von bis zu 70 Grad. Doch wie schaffen sie das? Im Clip: Wie sich heimische Tiere vor Hitze schützen.
Das Wichtigste zum Thema Wüstentiere
Wüstentiere haben sich an die harten Lebensbedingungen in der Wüste angepasst. Ihre größten Herausforderungen: extreme Hitze und Wassermangel.
Der heißeste Ort der Welt ist die Wüste Lut im Iran mit Temperaturen von teilweise über 70 Grad. Dennoch haben Forscher:innen dort Insekten, Reptilien und Füchse entdeckt - dazu Urzeit-Krebse, die Jahrzehnte im ausgetrockneten Boden überleben können.
Ein Großteil der Wüstentiere ist dämmerungs- oder nachtaktiv, da es zu der Zeit kühler und der Wasserverlust dadurch geringer ist. Auch die Paarung findet oft in sonnenarmen Stunden statt.
Um Wasser zu sparen, werden Schwitzen und unnötige Ausscheidungen vermieden. Känguruh-Ratten etwa besitzen keine Schweißdrüsen, ihr Urin ist hochkonzentriert und der Kot staubtrocken.
Manche Tiere trinken nicht, sondern nehmen die benötigte Flüssigkeit mit der Nahrung oder über die Haut auf, wie der Dornteufel.
Welche Überlebens-Strategien Wüstentiere entwickelt haben, wie sich Savannen-Schimpansen abkühlen und warum Geier in heißen Regionen Pinkel-Duschen nehmen, erfährst du in der Bildergalerie.
Cool bleiben: die Hitze-Hacks der (Wüsten)tiere
Affenhitze! Wie Tiere an den heißesten Orten der Welt überleben
Wie geschmiert! Flusspferde produzieren ihre eigene Sonnencreme
Flusspferde (auch Nilpferde genannt) in Afrika verbringen fast den ganzen Tag im Stand-by-Modus. Am liebsten im schlammigen Wasser, denn da sind sie vor der Sonne geschützt. An Land hingegen benötigen sie einen UV-Schutz.
Ihre Haut ist zwar etwa fünf Zentimeter dick, aber nur spärlich behaart und daher empfindlich. Und so schwitzen Hippos ein schweißähnliches Sekret aus, das wie Sonnencreme wirkt und zudem einen antibiotischen Effekt hat.
Orangefarbene und rote Pigmente färben die Haut der Tiere und schirmen ultraviolette Strahlung ab. Und weil die Dickhäuter dadurch rötlich-braun werden, vermutete man früher, dass sie Blut schwitzen würden.
Manche mögen's heiß: Warum das Schildkröten-Hirn bei Hitze besser funktioniert
🐢 Schildkröten finden sich in Labyrinthen zurecht, lernen von Artgenossen und haben ein gutes Gedächtnis. Das wussten Forscher:innen jedoch lange Zeit nicht, da Verhaltenstests mit Reptilien meist bei Zimmertemperatur durchgeführt wurden. Und die ist für die wechselwarmen Tiere, deren Körpertemperatur von der Außentemperatur abhängt, zu niedrig.
💡 Bei rund 20 °C kann sich eine Schildkröte zwar bewegen. Denken und Lernen aber fallen ihr erst bei etwa 30 °C leichter. Die sogenannte Vorzugstemperatur, bei der alle wichtigen Vorgänge im Körper der Panzertiere optimal ablaufen, liegt je nach Art zwischen 25 °C und 38 °C.
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Hund und Hitze: So schützt du deinen Hund vor dem Kollaps
💦 Ganz wichtig ist ausreichend Flüssigkeit - also sollte immer und überall ein Trinknapf mit frischem Wasser bereit stehen. Für unterwegs eignet sich einer zum Falten.
🕖 Mittagshitze meiden: Lieber morgens und abends länger Gassi gehen - am besten im schattigen Wald. Heißer Asphalt kann die Pfoten verbrennen.
🍖 Die Tagesration an Futter solltest du im Sommer auf mehrere kleine Portionen verteilen. Dadurch werden Verdauung und Kreislauf des Vierbeiners nicht unnötig belastet.
🆒 Eine Kühlmatte auf dem Boden sorgt für Erfrischung. Alternativ kannst du Bello auch ein feuchtes Handtuch umlegen oder ein nasses Shirt überziehen.
🚗 Lass deinen Hund niemals im Auto zurück - auch nicht für ein paar Minuten! Der Innenraum kann sich an heißen Tagen auf über 60 °C aufheizen - und zur tödlichen Falle werden.
😾 Hohe Temperaturen sind auch für andere Zwei- und Vierbeiner gefährlich. Es gibt aber verschiedene Schutzmaßnahmen für Tiere bei Hitze, auf die du achten kannst.