WhatsApp: Anfangs war es eine Ausrede, jetzt ist es ein Welterfolg
- Veröffentlicht: 22.04.2020
- 20:30 Uhr
- Carina Neumann-Mahlkau
Warum Entwickler Jan Koum ohne seine Freundin und den Yahoo-Mitarbeiter 44 wohl nie WhatsApp gegründet hätte - und welches Update der Messenger-Dienst jetzt plant.
Das Wichtigste zum Thema WhatsApp
What's up? Der Name des Dienstes entstand aus dem Wortspiel: "App" und englisch für "Was geht ab?"
Rund 2 Milliarden Menschen nutzen die App weltweit. Damit ist sie der mit Abstand beliebteste Messenger-Dienst. Auch die Deutschen chatten fleißig: Hier sind es etwa 60 Millionen Nutzer.
Gegründet wurde WhatsApp 2009. Anfangs hatte es gar keine Chat-Funktion. Mit ihr kamen dann immer mehr User dazu. 450 Millionen waren es bereits 5 Jahre nach der Gründung.
2014 war auch das Jahr, in dem Facebook WhatsApp kaufte - für rund 19 Milliarden Dollar. Für den User ist der Dienst noch immer kostenlos.
WhatsApp bekommt aber Geld von Firmen, wenn sie die App für ihren Kunden-Service nutzen. Im Schnitt verdient WhatsApp dadurch an jedem User rund 4 Dollar pro Jahr.
Alle meine Freunde - WhatsApp plant Update
Gruppen-Chats gingen auf WhatsApp bisher nur mit 4 Personen. In Zeiten von Social Distancing "treffen" sich größere Cliquen auf Houseparty, Skype, Zoom & Co.
Jetzt plant WhatsApp, seine Funktion zu erweitern. Schon in den nächsten Wochen sollen Video-Chats mit bis zu 8 Teilnehmern möglich sein.
Mehr zu Community-Apps findest du hier.
Jan Koum: Der Vater von WhatsApp
Jan Koums Erfolgsgeschichte klingt wie ein modernes Märchen. Er wuchs in armen Verhältnissen in einem Dorf nahe Kiew in der Ukraine auf. In der Hoffnung auf ein besseres Leben wanderte er Anfang der 1990er Jahre (er war damals 16) mit seiner Mutter nach Kalifornien aus.
Dort lebten sie in einem winzigen Zimmer und hielten sich mit Lebensmittelmarken über Wasser. Jan schrubbte zur Finanzierung seines Studiums Supermarkt-Böden.
Mitarbeiter 44 und die Absage von Zuckerberg
Nach dem College arbeitete er bei Yahoo. Dort hatten die Mitarbeiter Nummern, mit der 44 freundete er sich an. Brian Acton wurde später Mit-Gründer von WhatsApp.
Nach einigen Jahren verließen die Freunde Yahoo und bewarben sich bei Twitter und Facebook - sie bekamen eine Absage.
Die wohl erfolgreichste Ausrede der Welt
Seine Freundin war genervt von dem "Couch-Potato". Sie drängte Koum, sich einen neuen Job zu suchen. Der schraubte da schon an einer Idee: Wäre es nicht cool, bei den Kontakten im Adressbuch Status-Texte neben den Namen zu haben?
Immer, wenn seine Freundin wieder mit neuen Stellenausschreibungen wedelte, nahm Koum "WhatsApp" als Ausrede. 2009 gründete er das Unternehmen. Wenn er damals gewusst hätte, dass ausgerechnet Zuckerberg sein späterer Käufer sein würde ...
Laut Studien macht WhatsApp glücklicher als Facebook - warum?
📷 Retuschierte Selfies, Urlaubsfotos, teures Essen im hippen Restaurant. Neidisch? Auf Facebook und Instagram siehst du ständig, was andere gerade tun und was sie haben. Es geht viel um Selbstdarstellung, echte Unterhaltungen sind eher Nebensache.
🙄 Insgeheim vergleichst du dich mit anderen - und das macht auf Dauer unglücklich. Während andere auf ihren Bildern glücklich wirken und ständig urlauben, fühlen sich Nutzer in den "sozialen Netzwerken" oft einsam.
🗣️ Bei WhatsApp steht der Austausch im Vordergrund. Hier sprichst du direkt mit deinen Liebsten, teilst Erlebtes und fühlst dich verbunden.
😊 Ein Blick auf deine Chats löst in dir das wärmende Gefühl aus, dass deine sozialen Beziehungen in einem guten Zustand sind.
🤓 Eine Studie der britischen Edge Hill University besagt: 10 Minuten täglich auf WhatsApp löst Glücksgefühle aus. Wer aber glaubt, ständig Nachrichten beantworten zu müssen, stresst sich wiederum. Deshalb: Pleasure is Measure, alles in Maßen.
TOP 5: diese Emojis sind in Deutschland besonders beliebt
😂 Weinen vor lauter Lachen - Freudentränen verschicken wir besonders gern.
❤️ Ein zeitloser Klassiker. Liebe kann man schließlich nie genug haben - und geben.
😍 Auch das verliebte Gesicht ist heiß begehrt.
🤔 Die Deutschen - Dichter und Denker, auch in der Wahl ihrer Emojis.
🔥 Heiß! Feuer ist meistens ein Kompliment.