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Zu viele Menschen für zu wenig Erde: Wie stoppen wir das Wachstum?

  • Veröffentlicht: 15.11.2022
  • 16:01 Uhr
  • Sven Hasselberg

Die Weltbevölkerung hat die Zahl von acht Milliarden Menschen erreicht. Noch ist kein Ende in Sicht: In einigen Jahrzehnten könnten über zehn Milliarden Menschen auf der Welt leben. Woran das liegt und wie der Gegen-Trend gelingt, erfährst du hier. Im Clip: Werden wir Menschen dümmer?

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Das Wichtigste zum Thema Weltbevölkerung

  • Laut aktuellen Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) leben inzwischen acht Milliarden Menschen auf der Erde. Im Jahr 2011 waren es noch rund sieben Milliarden.

  • Ihren Höchststand von rund 10,4 Milliarden Menschen wird die Weltbevölkerung demnach in den 2080er-Jahren erreichen. Bis dahin nimmt sie in den kommenden Jahrzehnten stetig zu.

  • Der ewige Aufwärts-Trend stellt die Welt vor große Probleme hinsichtlich vor allem der Ernährung, Energieversorgung und des Klimas. Zur Bewältigung braucht es laut Fachleuten einen weltweiten Zugang zu Bildung und Verhütung. Unter anderem die immense Anzahl an Menschen treibt die Diskussion unter Wissenschaftlern voran, ob die Epoche der Menschen einen eigenen Namen bekommt, also Anthropozän.

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Wie sich die Weltbevölkerung aufteilt

Die Länder, in denen zurzeit mit Abstand die meisten Menschen leben, sind China mit 1,42 Milliarden und Indien mit 1,41 Milliarden Einwohner:innen. Dahinter folgen mit einigem Abstand die USA mit 318 Millionen und Indonesien mit 251 Millionen Einwohner:innen.

Asien macht mit Blick auf die Kontinente folglich mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung aus. Fast ein Fünftel der Menschen lebt derzeit in Afrika, wo über 40 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt ist.

Bis zum Ende dieses Jahrhunderts verschiebt sich daher das Verhältnis der bevölkerungsreichsten Kontinente, wie du in den Grafiken unten siehst.

Verteilung und Entwicklung der Weltbevölkerung

Zu viele Menschen für zu wenig Erde: Wie stoppen wir das Wachstum?

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Regionale Verteilung der Weltbevölkerung im Jahr 2019
© Galileo

Regionale Verteilung der Weltbevölkerung im Jahr 2019

Regionale Verteilung der Weltbevölkerung im Jahr 2100
© Galileo

Regionale Verteilung der Weltbevölkerung im Jahr 2100

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Warum die Weltbevölkerung wächst - und wie wir das stoppen

Eine selbstbestimmte Familienplanung hängt vor allem von der Bildung sowie der sexuellen Aufklärung und damit dem Zugang zu Verhütungsmitteln in einem Land ab.

Um das Wachstum der Weltbevölkerung zu stoppen, sind demnach Verbesserungen insbesondere in diesen Bereichen notwendig. Das betrifft allen voran Mädchen und junge Frauen in Entwicklungsländern.

Als Faustregel gilt: Je besser die Lebensbedingungen in einer Gesellschaft sind, desto weniger Kinder kommen als vermeintlich soziale Absicherung fürs Alter zur Welt.

Erklärung der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung

Im folgenden Video zeigt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, warum die Bevölkerungszahlen steigen - und wie sie sich stabilisieren könnten.

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Umrechnung: Welt-Bewohner:innen als ein Dorf

Gedankenexperiment: Wenn die Welt ein Dorf wäre, wer würde dort leben?
Gedankenexperiment: Wenn die Welt ein Dorf wäre, wer würde dort leben?© Galileo

Anderes Planspiel: Sinkt die Weltbevölkerung bereits ab 2064?

Eine Studie der Universität Washington prophezeit, dass die Weltbevölkerung bis 2064 auf 9,7 Milliarden anwächst und dann zurückgehen könnte. Grund für die Annahme ist, dass wir als Weltgemeinschaft den Zugang zu Bildung und Verhütung für alle schneller in den Griff bekommen. Als Folge würden 2100 noch 8,8 Milliarden Menschen auf der Erde leben.

In Europa gehen die Geburtenzahlen schon seit Jahren zurück. Das führt dazu, dass in Deutschland die Spitze der Einwohnerzahl im Jahr 2035 mit 85 Millionen erreicht sein soll und danach sinkt. Im Jahr 2100 soll sie laut dieser Studie bei 66 Millionen liegen. In anderen Industrie-Nationen wie Italien oder Spanien, aber auch Japan oder Südkorea könnte sich die Bevölkerungszahl halbieren.

Das bedeutet auch: Viele der jetzt wirtschaftlich starken Länder haben eine überalterte Bevölkerung, die nicht mehr am Arbeitsleben teilnimmt - im Gegensatz zu so vielen Jüngeren in aufstrebenden Nationen. So könnten zum Beispiel afrikanische Länder wie Nigeria einen wahren Wirtschafts-Boom erleben. Damit könnten sich auch die politischen Macht-Verhältnisse auf der Erde ändern.

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6 Erfindungen, die der Welt in Zukunft helfen

🚕 Flugtaxi: Den Verkehr zu entzerren, wird eine Mega-Aufgabe. Weltweit arbeiten Stadtplaner:innen und Ingenieur:innen daran. Unter anderem hat eine chinesische Firma eine Passagier-Drohne entwickelt. Sie fliegt autonom, also ohne Fahrer:in, und das bis zu 130 Kilometer pro Stunde schnell. 16 Elektromotoren treiben sie an. Expert:innen hoffen auf eine Freigabe durch die Europäische Luftfahrtsbehörde Mitte der 2020er-Jahre.

🔌 Kernfusion: Sie wird neben den erneuerbaren Energien oft als Energie der Zukunft gesehen. Hier wird mit Hilfe von starken Magneten Plasma aus Wasserstoff-Atomen unter Druck so stark verdichtet, dass die Kerne dank Energiezufuhr fusionieren. Das erzeugt jede Menge neue Energie. Der größte Kernfusions-Reaktor der Welt, ITER, soll bis 2025 in Frankreich fertig sein und 2050 nutzbare Energie liefern.

🥩 Fleisch aus dem Drucker: Schon heute entscheiden sich immer mehr für einen vegetarischen oder veganen Lebensstil. Massen-Tierhaltung oder die Abholzung des Regenwalds, um Futter anzubauen, verdirbt vielen den Appetit auf Fleisch. Für die Zukunft arbeiten Wissenschaftler:innen an Fleisch aus dem 3D-Drucker. Pflanzliche Zutaten werden so verarbeitet, dass sie in Geschmack und Textur an Fleisch erinnern. 50 Gramm eines solchen Gemischs kommen dann wie eine Patrone in den Drucker.

🥤 Plastik zu Öl: Ein Wiener Unternehmen entwickelt eine Methode, mit der Plastikmüll wieder in seine Urform, nämlich Öl, zurückverwandelt werden soll. Das Plastik wird geschreddert, erhitzt und die Molekül-Ketten werden chemisch getrennt. Dann kann es komplett recycelt und in neues Plastik verwandelt werden. Heutzutage wird das meiste Plastik verbrannt und produziert dadurch CO2.

🧊 Meerwasser entsalzen: Seit 2010 gilt der Zugang zu Trinkwasser laut UN als Menschenrecht. Dennoch bleibt er vielen verwehrt. Andererseits gibt es genügend Salzwasser in unseren Ozeanen. An der Hochschule Mannheim gibt es ein Projekt, das Wasser mit Hilfe von Druck entsalzt. Dazu wird Eis mit einem hohen Salzgehalt so lange gepresst, bis weniger salziges Eis entsteht. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis am Ende Süßwasser herauskommt.

🌞 Strom-Revolution: Deutsche Forscher:innen arbeiten in Bangladesch daran, dass möglichst viele Haushalte mit Solar-Panelen Energie sammeln und damit handeln können. Ein hauseigener Verteiler betreibt nicht nur ihre eigenen Geräte. Die Energie wird auch gespeichert. Durch die vielen Stromerzeuger soll ein intelligentes Netz entstehen, das nicht nur Stromausfälle reguliert. Es soll auch Gebieten ohne gute Stromversorgung endlich genügend Energie liefern.

Galileo vom 2019-08-20

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