Husten, Fieber und Co.
Was hilft besser bei Erkältung: Medikamente oder Hausmittel?
- Aktualisiert: 26.01.2024
- 16:39 Uhr
- Bianca Leppert
Hühnersuppe essen oder Tabletten nehmen, wenn du erkältet bist? Wir zeigen, welche Hausmittel helfen und wann du besser Medikamente nimmst.
Hausmittel oder Medikamente bei Erkältung? Das Wichtigste zum Thema
Zwischen zwei und vier Mal im Jahr erwischt uns Erwachsene eine Erkältung. Kinder sind mit sechs bis zehn Mal noch viel häufiger betroffen.
Typische Symptome einer Erkältung sind: Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit.
Erkältungen werden nicht etwa von Bakterien, sondern von Viren ausgelöst. Zum Beispiel durch Rhino-, Adeno- oder RS-Viren.
Durch trockenere Schleimhäute aufgrund von Heizungsluft und Kälte haben sie bessere Möglichkeiten, die Abwehrbarrieren zu überwinden. Eine Verkühlung allein durch nasse Füße oder zu leichte Kleidung reicht also nicht aus.
Erkältung mit Hausmitteln bekämpfen: eine gute Idee?
Es kommt darauf an. Fakt ist, dass Hausmittel oft ein Gefühl der Linderung der Symptome verschaffen. Es gibt zwar keine gute Studienlage zum Thema Hausmittel wie Hühnersuppe, heiße Milch mit Honig und Co. bei Erkältungen, das heißt aber nicht, dass sie wirkungslos sind. Du selbst merkst am besten, was dir gut tut.
In der Regel dauert eine Erkältung eine Woche - manchmal auch etwas länger. Die Beschwerden sollten sich nach sieben Tagen aber bessern. Meistens reicht es aus, einfach abzuwarten, sich Ruhe zu gönnen und mit Hausmitteln die Symptome wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen erträglicher zu machen.
Kommen jedoch hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost oder ein sehr starkes Schwächegefühl dazu, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Diese Hausmittel helfen bei Erkältung
💧 Trinken: Wichtig ist es, dass du viel Flüssigkeit zu dir nimmst, am besten Tee oder Wasser (2 Liter am Tag). Es gibt auch spezielle Erkältungstees.
🚶 Spazieren: Frische Luft bringt deinen Kreislauf wieder in Schwung und tut deinen Schleimhäuten gut. Beim Spazieren aber warm einpacken.
🍲 Hühnersuppe: Die Suppe stärkt dich mit ihren Vitaminen, Zink und Eisen, die gut für das Immunsystem sind. Die Wärme wirkt wohltuend und beruhigend. Der Eiweißstoff Cystein soll Entzündungen hemmen und die Schleimhäute abschwellen lassen.
🧣 Gurgeln bei Halsschmerzen: Hier können Kamille, Salz oder Salbei die Reizung im Hals lindern und den Schleim lösen.
🌡️ Wickel gegen Fieber: Hast du Fieber, wirken Wadenwickel fiebersenkend. Dadurch gibt der Körper mehr Wärme ab und das Fieber geht im besten Fall rund 0,5 Grad Celsius runter. Aber nicht bei Schüttelfrost anwenden oder wenn du sowieso schon frierst.
🧅 Hustensaft aus Zwiebeln: Mehrmals am Tag ein bis zwei Teelöffel sollen den Husten lindern. Zwiebel in Würfel schneiden, zwei bis drei Esslöffel Honig oder Zucker dazu, in einen luftdichten Behälter geben, über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen und am nächsten Morgen den Saft durch ein Tuch abseihen.
👃🏻 Inhalieren: Dadurch werden deine Schleimhäute feucht gehalten und der Schleim kann sich besser lösen. Hier eignen sich zum Beispiel Salz, Kamille oder Eukalyptus. Am besten ein Inhaliergerät verwenden, um Verletzungen zu vermeiden.
Welche Medikamente helfen bei Erkältungen?
Du hast das Gefühl, die Hausmittel bringen nichts und du brauchst Medikamente? Dann kannst du etwa zur Fiebersenkung Wirkstoffe wie Paracetamol oder Ibuprofen in Erwägung ziehen. Bedenke aber, dass Fieber auch ein wichtiger Mechanismus deines Körpers ist, um sich zu erholen.
Die Nebenerscheinung wie eine wunde Nase bei Schnupfen lässt sich beispielsweise mit einer Salbe mit dem beruhigenden Wirkstoff Dexpanthenol bessern.
Bei Halsschmerzen können Lutschpastillen entweder mit natürlichen Inhaltsstoffen oder mit leicht lokal betäubenden Wirkstoffen wie Lidocain helfen. Die bekommst du in der Apotheke.
Husten wird oft mit Schleimlösern behandelt. Die gibt es ebenfalls mit pflanzlichen Wirkstoffen als auch mit chemischen Wirkstoffen in der Apotheke.
Was solltest du noch bei einer Erkältung beachten?
Wichtig ist zu wissen, ob es sich um eine Erkältung (grippaler Infekt) oder eine Influenza (Grippe) handelt. Die Grippe wird ärztlich behandelt und weist stärkere Symptome als eine Erkältung auf. Zudem ist bei einer Erkältung zum Beispiel auch kein Antibiotikum notwendig, denn das wirkt nur gegen Bakterien. Die Erkältung wird aber von Viren ausgelöst. So entstehen im ungünstigsten Fall Antibiotika-Resistenzen, wenn es zu oft ohne Grund angewendet wird.
Bei Schwangeren, Kindern und älteren Menschen sollte man sich sowohl bei den Hausmitteln als auch bei den Medikamenten vorher individuell informieren, was geeignet ist. Kinder unter einem Jahr dürfen beispielsweise keinen Honig verzehren, da er bestimmte Bakterien enthält, die in diesem Alter schädlich sein können.