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Pigment-Störung

Vitiligo: Das steckt hinter den wachsenden weißen Flecken auf der Haut

  • Aktualisiert: 18.04.2024
  • 17:00 Uhr
  • Chris Tomas
Die Pigment-Störung Vitiligo wurde zum Markenzeichen des Supermodels Winnie Harlow.
Die Pigment-Störung Vitiligo wurde zum Markenzeichen des Supermodels Winnie Harlow.© Imago/ZUMA Wire

Bei der Hautkrankheit Vitiligo breiten sich vor allem an Armen oder Beinen helle Flecken aus. Schuld ist eine Pigment-Störung. Die Weißflecken-Krankheit ist harmlos, kann aber belastend sein.

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Vitiligo: Das Wichtigste zum Thema

  • Bei der Haut-Erkrankung Vitiligo bilden sich weiße Flecken am Körper, vor allem an Armen und Beinen. Sie wird auch "Weißflecken-Krankheit" oder "Scheckhaut" genannt.

  • Vitiligo ist nicht selten, Schätzungen zufolge sind weltweit zwischen 0,5 bis 2 Prozent der Bevölkerung betroffen. Zu den bekanntesten Betroffenen zählen Model Winnie Harlow, die auch diese Staffel wieder als Jurorin bei Germany's Next Top Model dabei ist, und Michael Jackson

  • Was die Krankheit auslöst, ist unbekannt. Ansteckend ist sie nicht.

  • Viele Betroffene leiden psychisch unter den markanten Flecken. Denn da sie sich je nach Schweregrad kaum verstecken lassen, werden sie oft angestarrt oder gehänselt.

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Weiße Flecken auf der Haut: Welche Symptome treten bei Vitiligo auf - und wo?

Weiße, scharf umrissene Flecken auf der Haut sind typisch für Vitiligo. Sie entstehen am ganzen Körper, insbesondere an den Armen und Beinen. Aber auch die Schleimhäute oder Haare können betroffen sein, sogar Augen oder das Innenohr. Anzahl und Größe der Flecken variieren.

Anfangs fallen sie kaum auf, erst mit der Zeit wachsen die Flecken oder verändern ihre Form. Betroffene merken, dass zum Beispiel, wenn ihre Haut in der Sonne nicht mehr gleichmäßig braun wird. Vitiligo ist zwar eine äußerlich auffällige Krankheit, aber harmlos und nicht mit Schmerzen verbunden. Ihr Name stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Flechte".

Im Video: Chantelle Brown-Young ist Top-Model mit Vitiligo

Supermodel mit Hautpigment-Störung

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Was ist Vitiligo genau?

Vitiligo ist eine Autoimmun-Krankheit, das heißt, dass die Abwehr irrtümlich körpereigene Strukturen angreift. In diesem Fall attackiert sie Pigmentzellen, sogenannte Melanozyten. Diese sind für unsere Haut- und Haarfarbe verantwortlich. Je mehr Melanin die Melanozyten produzieren, desto dunkler werden Haut und Haare. Bei Vitiligo zerstört der Körper diese Pigmentzellen. Dadurch entstehen weiße Flecken.

Am häufigsten ist die nicht-segmentale Vitiligo, kurz NSV. Dabei bilden sich die pigmentfreien Stellen auf beiden Seiten des Körpers und im Gesicht. Es gibt aber auch Formen der Krankheit, bei denen nur eine Seite betroffen ist oder Mischtypen.

Vitiligo verläuft chronisch. Manchmal verändern sich die weißen Flecken nicht weiter, in den meisten Fällen werden sie jedoch langsam größer. Schmerzhaft ist das nicht, allerdings manchmal von Juckreiz begleitet. Zurzeit gibt es noch kein Heilmittel gegen Vitiligo. Nur ganz selten bilden sich die Flecken zurück.

Diagnostiziert wird die Krankheit von einer Hautärztin oder einem Hautarzt. Mithilfe von Schwarzlicht können in der Praxis auch Hautveränderungen sichtbar gemacht werden, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Oft tritt Vitiligo zusammen mit anderen Autoimmun-Erkrankungen auf, etwa einer Schilddrüsen-Fehlfunktion.

Im Video: Leben mit Vitiligo. So gehen Betroffene damit um

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Was sind die Ursachen der Weißflecken-Krankheit?

Üblicherweise zeigt sich Vitiligo zum ersten Mal in jungen Jahren, etwa im Alter zwischen zehn und 30. Warum – darüber rätseln Fachleute noch. Geschlecht oder Hautfarbe zumindest spielen keine Rolle für die Erkrankung.

Wahrscheinlich führt eine Kombination aus mehreren Faktoren zu Vitiligo. Dazu gehört eine genetische Veranlagung, denn knapp ein Drittel der Betroffenen hat Verwandte mit derselben Pigment-Störung. Auch Umweltfaktoren werden als Grund diskutiert. Möglicherweise können aber auch Stress, psychische Belastungen oder Verletzungen wie etwa ein Sonnenbrand die Krankheit triggern, das heißt, Symptome auslösen oder verstärken. Das muss aber noch besser untersucht werden.

Vitiligo? Na und! Diese Frau geht selbstbewusst damit um

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Wie kann Vitiligo behandelt werden?

  • Mit Salben: Infrage kommen Cremes mit Kortison oder alternativ mit sogenannten Calcineurin-Hemmern (zum Beispiel die Stoffe Tacrolimus und Pimecrolimus). Beide wirken Vitiligo entgegen. Anders als Kortison-Cremes eignen sich Calcineurin-Hemmer auch für eine Langzeit-Anwendung. Seit April 2023 ist außerdem eine neue Salbe zugelassen. Sie enthält den Arzneistoff Ruxolitinib, der zu einer verbesserten Pigmentproduktion führen kann.
  • Mit Licht: Die Bestrahlung mit speziellen UV-Licht-Kombinationen (etwa NB UVB) kann noch vorhandene Pigmentzellen zum Wachstum anregen und sie dazu bringen, in die weißen Bereiche zu wandern. Das ist vor allem im fortgeschrittenen Stadium interessant. Betroffene müssen dafür jedoch über mehrere Monate hinweg mehrmals pro Woche bestrahlt werden. Außerdem wird noch diskutiert, ob dadurch das Hautkrebs-Risiko steigt.
    Eine andere Möglichkeit, wenn nur bestimmte Bereiche bestrahlt werden sollen, ist eine gezielte Lichttherapie. Sogenannte Excimerlaser bzw. -lampen werden dann auf die betroffenen Hautpartien gerichtet. Das hat weniger Nebenwirkungen.
  • Mit Medikamenten: In Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn die Krankheit extrem schnell fortschreitet, können Betroffene auch Kortison oder Immunsuppressiva in Tablettenform schlucken.
  • Mit einer Operation: Wenn das alles nichts bringt, sind auch Haut- und Zelltransplantationen möglich. Dafür werden Haut oder Zellen aus anderen Körperregionen, beispielsweise aus dem Gesäß, entnommen und verpflanzt.
  • Mit Kosmetika: Je nach Größe und Hautpartie lassen die weißen Flecken mit speziellem, gut deckendem und wasserfesten Make-up kaschieren. Umgekehrt gibt es die Möglichkeit, gesunde Partien mit Bleich-Cremes zu behandeln. Fachleute sehen diese Variante aber kritisch, weil die Haut dabei Schaden nehmen kann.
  • Mit psychologischer Unterstützung: Vitiligo bedeutet eine starke psychische Belastung und kann zu Depressionen oder sozialem Rückzug führen. Betroffenen tut deshalb Unterstützung gut, etwa in Form einer Psychotherapie oder Selbsthilfegruppe.

Was Menschen mit Vitiligo beachten sollten

… dass sie besonders empfindlich für Sonnenbrand sind. Während bei Gesunden die Pigmentzellen die Haut dunkler werden lassen, wenn UV-Strahlen darauf treffen – quasi ein körpereigener Lichtschutz –, fehlt dieser bei Menschen mit Vitiligo an den weißen Stellen. Daher müssen diese Hautpartien extrem gut geschützt werden.

… dass sie ein höheres Risiko für andere Autoimmun-Erkrankungen haben. Deshalb sollten Betroffene ihre Schilddrüsen-Werte einmal im Jahr checken lassen.

Häufige Fragen zu Vitiligo

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