Tränen: Warum sie eine heilende Wirkung haben
- Veröffentlicht: 02.03.2022
- 15:45 Uhr
- Galileo
Es passiert, wenn du traurig oder gerührt bist, aber auch, wenn du lachst. Du kannst nichts dagegen tun, die Tränen fließen. Doch wie entstehen sie eigentlich? Wir erklären es dir. Im Clip: Mit diesen Tricks musst du beim Zwiebelschneiden nicht mehr weinen.
Das Wichtigste zum Thema Tränen
Tränen versorgen unser Auge mit ausreichend Flüssigkeit und schützen es vor äußeren Reizen wie Wind, Staub oder Rauch.
Wenn die psychische Erregung bei Kummer oder Freude stark genug ist, löst das Gehirn einen Nervenimpuls aus und die Tränendrüsen werden aktiviert.
Tränen bestehen aus Proteinen, Salz, Traubenzucker, Wasser und antibakteriellen Stoffen wie zum Beispiel Lysozym, die unsere Augen vor Infektionen schützen.
In 3 Tränendrüsen wird durchgehend Tränen-Flüssigkeit gebildet und anschließend u.a. über den Tränenkanal in die Nasenhöhle geleitet, um abzufließen.
Laut Deutscher Ophthalmologischer Gesellschaft (DOG), der Fachgesellschaft für Augenheilkunde, weinen Frauen bis zu 64-mal im Jahr und Männer bis zu 17-mal.
Wasser marsch: So entstehen Tränen
Egal aus welchen Gründen wir weinen müssen, Tränen entstehen immer gleich. Sie werden in den drei Tränendrüsen, der Haupt-Tränendrüse (Glandula lacrimalis) und zwei akzessorischen (zusätzliche) Tränendrüsen, produziert, die permanent Tränenflüssigkeit absondern.
Die Haupt-Tränendrüse liegt in der Augenhöhle seitlich oberhalb des Auges und auf Höhe der Schläfe. Sie besteht aus mehreren voneinander durch Bindegewebe getrennte Lappen und wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Das bedeutet, dass sie nicht willentlich beeinflusst werden kann.
Die Haupt-Tränendrüse produziert ständig und in kleinen Mengen Flüssigkeit, die über bis zu 10 Ausführungsgänge im Bindehaut-Sack mündet, einer Hautfalte zwischen Lid und Augapfel. Anschließend tritt die Tränen-Flüssigkeit aus dem Bindehaut-Sack am inneren und äußeren Lidwinkel oder über den unteren Lidrand nach außen und wird mit dem Lidschlag gleichmäßig über das Auge verteilt.
Dadurch entsteht ein dünner Tränenfilm, auf dem das Augenlid gleiten kann und mit dem Schmutz-Partikel entfernt werden. Überschüssige Tränen-Flüssigkeit fließt über die ableitenden Tränenwege in die Nasenhöhle ab.
Tränen werden nur in einer geringen Menge gebildet, wenn wir jedoch sehr traurig oder glücklich sind, regt das vegetative Nervensystem die Drüsen dazu an, sehr viel Tränen zu produzieren. Die Folge: Der Bindehaut-Sack läuft über und die ableitenden Tränenwege schaffen es nicht mehr, die Flüssigkeit abzutransportieren.
Die Tränen-Flüssigkeit tritt über den unteren Lidrand oder die Lidwinkel aus und wir weinen. So gesehen ist Weinen nichts anderes als eine Überproduktion von Tränen und damit eine Störung des normalen Tränenflusses.
Freude oder Trauer, Basal oder Reflex: So unterscheiden sich Tränen
Träne ist nicht gleich Träne. Es gibt 3 Arten von Tränen. Die Basal-Tränen, die Reflex-Tränen und die emotionalen Tränen. Sie werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgelöst und unterscheiden sich in der Zusammensetzung von Wasser, Fetten, Zucker und Proteinen.
Die Basal-Tränen werden als schützende Tränenschicht konstant vom Körper produziert und mit jedem Blinzeln über die Hornhaut spült. Sie bilden einen Feuchtigkeitsfilm, der die Bindehaut des Auges mit Nährstoffen versorgt und vor Austrocknung und Infektionen schützt. Bei sehr kalter oder trockener Luft braucht der Körper mehr davon und bildet kleinen Tränen.
Reflex-Tränen werden verdrückt, wenn das Auge gereizt wird, zum Beispiel durch scharfen Wind, Rauch oder beim Zwiebelschneiden. Wenn Dreck oder Fremd-Körper in unsere Augen kommen, spülen Reflex-Tränen alles raus.
Die 3. Tränenart ist die emotionale Träne. Sie wird durch starke Gefühle wie Trauer, Frustration, Wut oder auch Freude ausgelöst. In ihr befinden sich mehr Proteine als in der Basal-Träne. Freuden-Tränen schmecken anders als Tränen der Trauer, denn in Freuden-Tränen ist weniger Salz enthalten.
Tränen und ihre heilenden Kräfte
😪 Während wir emotionale Tränen weinen, scheidet unser Körper Stress-Hormone und Toxine aus. Deine Atmung reguliert sich und du fühlst dich danach ruhiger und weniger emotional.
😂 Speziell bei Freuden-Tränen merkst du, dass die Anspannung von dir abfällt. Zum Beispiel wenn du einen wichtigen Test bestandenen hast.
😃 Auch die seelische und körperliche Gesundheit profitiert vom Heulen. Wenn du aus emotionalen Gründen weinst, produzierst du Endorphine (Glückshormone) und du bist danach besser drauf.
👃 Weinen macht die Nase frei. Die Tränen bahnen sich nicht nur durch die Tränendrüsen, sondern auch durch die Nase. Hier verbinden sie sich mit dem Nasensekret und helfen dabei, die Nase schön feucht und frei von Bakterien zu halten.