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Feiertag in den USA

Thanksgiving: Das steckt hinter dem amerikanischen Brauch

  • Aktualisiert: 23.11.2023
  • 11:00 Uhr
  • Alena Brandt
Zu einem typischen Thanksgiving-Essen gehört Truthahn.
Zu einem typischen Thanksgiving-Essen gehört Truthahn.© Imago Images/Westend61

Ein Truthahn auf dem Tisch - das muss sein zum Thanksgiving in den USA. Aber war das schon immer so? Erntedank ist für viele Amerikaner:innen das wichtigste Fest. Es geht auf die Pilgerväter zurück. Was noch alles dahintersteckt, das erfährst du hier.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Thanksgiving ist der vierte Donnerstag im November und gilt in Amerika als wichtiger Festtag.

  • Traditionell kommt dabei die Familie zusammen und futtert Truthahn und Kürbiskuchen.

  • Die Tradition von Thanksgiving geht zurück auf die Pilgerväter, die zu den ersten englischen Siedler:innen in Nordamerika gehörten.

  • Am Freitag nach Thanksgiving ist Black Friday. Geschäfte locken mit Schnäppchen!

So Jumbo kocht ein Thanksgiving-Menü

Jumbo Thanksgiving Menue

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Thanksgiving-Day: Was feiern die Menschen in Amerika da eigentlich?

🙏 Dankbarkeit geht durch den Magen - dieses Motto gilt an Thanksgiving in den USA. Denn Thanksgiving ist die amerikanische Variante unseres Erntedankfestes und ein Tag der Dankbarkeit.

🦃 Der staatliche Feiertag ist in Amerika arbeitsfrei. Die ganze Familie kommt zusammen zu dem wichtigen Fest. Traditionell gibt es ein großes Festmahl. Na klar, mit gefülltem Truthahn, auf Englisch Turkey.

🍴 Was ziemlich entspannt ist: Du musst zu Thanksgiving keine Geschenke kaufen. Das gemeinsame Essen steht im Vordergrund. Um das zu verdauen, sindd für manche Schlemmer:innen ein paar Tage nötig. Wie gut, dass auf Thanksgiving für viele Menschen ein langes Wochenende folgt.

📅  Wann findet Thanksgiving denn statt? Amerikaner:innen feiern das Dankesfest am vierten Donnerstag im November. Das Datum wechselt also. im Jahr 2023 fällt Thanksgiving auf den 23. November.

🇨🇦 Auch in Kanada ist Thanksgiving ein Festtag. Dort feiern die Menschen am zweiten Montag im Oktober. In den USA und Kanada ist Thanksgiving für viele Menschen übrigens mindestens so wichtig wie Weihnachten.

🎑 In Deutschland hingegen ist das Erntedankfest als Pendant nicht einmal gesetzlicher Feiertag. Upps, wann war das denn, denkst du? Richtig: Am ersten Sonntag im Oktober.

Thanksgiving: Die Geschichte von den Pilgervätern

Das Fest ist keine neue Erfindung, sondern hat eine lange Tradition. Der Ursprung von Thanksgiving wird auf das Jahr 1621 datiert.

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Wer waren die Pilgerväter?

Aus Europa kamen mit dem Schiff "Mayflower" im November 1620 rund hundert weiße Siedler:innen aus dem englischen Plymouth an der nordamerikanischen Küste an. Darunter waren Frauen, Männer und Kinder. Sie gründeten eine Kolonie - und legten mit den vertraglichen Regelungen dazu aus heutiger Sicht den Grundstein für die Vereinigten Staaten Amerikas.

Die Pilgerväter (Pilgrim Fathers) waren also nicht nur Männer. Es waren Puritaner:innen, die wegen ihres strengen Glaubens Europa verließen. Sie hatte sich für ihre radikalen christlichen Anschauungen, die nur die Bibel gelten lassen, von der offiziellen englischen Kirche abgespaltet. Zuvor hatten sie bereits im englischen Exil gelebt. Amerika sollte den Neubeginn bringen.

Doch der Start war hart. Bereits den ersten Winter in Amerika überlebte viele Ausgewanderte nicht: Sie litten unter Krankheiten, harten Wetterbedingungen und Hunger. Als sie dann 1621 im Herbst das erste Getreide ernten konnten, veranstalteten die Pilgerväter ein Dankesfest - so groß war die Erleichterung. Sie luden auch die benachbarten Indigenen des Wapanoag-Stammes ein. Diese hatten den Siedler:innen geholfen, zu überleben und sie mit Lebensmitteln und dem Wissen um landwirtschaftlichen Anbau unterstützt. Alle feierten gemeinsam drei Tage lang - so heißt es zumindest in der Überlieferung.

Einen Truthahn gab es damals wohl noch nicht: Dafür aber Essen, Gesang und Tanz. Das Fest gilt in Amerika als Ursprung des Thanksgiving-Days. Das erste mit geschichtlichen Fakten belegte Thanksgiving fand übrigens zwei Jahre später statt, also 1623. In England feierten Menschen Erntedank bereits seit 1536.

Das friedliche gemeinsame Fest zwischen Siedler:innen und Indigenen war besonders. Der Frieden hielt aber nicht lange an. Später gab es Blutvergießen und nur wenige Wapanoag überlebten den Krieg.

Übrigens: Erst im Jahr 1863 erklärte Präsident Abraham Lincoln dann den Thanksgiving-Day zum Feiertag, der jährlich im November stattfinden sollte.

Auch ein Tag der Trauer

Manche Amerikaner:innen verweigern den Thanksgiving-Day oder begehen ihn als Tag der Trauer, als "Mourning Day". Sie kritisieren, dass die Geschichte vom Ursprung des Thanksygiving-Days das Leid überschreibe, dass indigene Völker erlitten im Zuge der Kolonialisierung. Der Frieden zwischen Siedler:innen und Indigenen hielt nicht lange an. Jährlich versammeln sich heute noch viele Menschen in Plymouth Massachusetts zum "Mourning Day".

Ein Protestzug in Plymouth/USA: Die Menschen erinnern an die Stärke und zugleich an das Leid der Indigenen und feiern einen Tag der Trauer statt Thanksgiving.
Ein Protestzug in Plymouth/USA: Die Menschen erinnern an die Stärke und zugleich an das Leid der Indigenen und feiern einen Tag der Trauer statt Thanksgiving.© Imago Images/AFLO
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Diese Traditionen gibt es zu Thanksgiving

Truthahn-Begnadigung

Traditionell begnadigt der US-Präsident zwei Truthähne an Thanksgiving. Die Tiere dürfen leben -im Gegensatz zu 46 Millionen anderen Truthähnen, die in den USA jährlich an dem Fest verspeist werden. 2022 begnadigte Joe Biden die Truthähne Chocolate und Chip.

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Den Wunschknochen brechen

Noch so eine skurrile Tradition mit Truthahn. In manchen Familien brechen die Leute den Knochen des verspeisten Geflügels. Dafür trocknen sie zuvor das Gabelbein des Truthahns, das v-förmig ist. Dann fassen zwei Personen diesen "Wishbone" und ziehen ihn auseinander - bis er bricht. Wer das größte Stück des Wunschknochens in der Hand hält, hat einen Wunsch frei.

Schnäppchen-Fieber am Black Friday

Nach dem Thanksgiving-Donnerstag verfallen viele Amerikaner:innen dem Kaufrausch am Black Friday, der dort für viele als Brückentag frei ist. An dem Freitag nach dem Festtag locken in den Geschäften Schnäppchen. Der Black Friday gilt als umsatzstärkster Tag im Jahr in den USA. Tja, offenbar shoppt es sich gut mit vollem Truthahn-Bauch - nur das Portemonnaie ist danach leer.

Galileo vom 2019-11-26

Black Friday: Super-Schnäppchen oder reine PR-Masche?

Am Black Friday locken inzwischen nahezu alle Geschäfte und Online-Shops mit Super-Schnäppchen. Doch wie viel sparen wir dabei eigentlich genau? Oder ist die Rabatt-Schlacht vielleicht doch nur eine PR-Masche? "Galileo" klärt auf.

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Thanksgiving Parade in New York

Eine vier Kilometer lange Parade mit Cheerleader, Festwagen, Musikkapellen und mit überdimensionalen Luftballon-Figuren gehört in New York zu Thanksgiving.

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Schläfchen auf der Couch...

...und Football schauen. Am Feiertag dürfen die Leute in den USA auch chillen. Füße hoch und den Bauch kraulen nach dem Festmahl - das gehört zur Tradition. Dazu läuft oft Sport im Fernsehen.

Turkey Talk: Hotline für Küchen-Notfälle

Kein Scherz, es gibt eine Hotline für verzweifelte Menschen in der Küche an Thanksgiving. Diese Nummer verspricht Hilfe, wenn ein Truthahn-Desaster droht: Wie lässt sich der Braten noch retten? Wie hoch muss die Temperatur sein? Solche Fragen beantworten Profis der Butterball Turkey-Talk-Line am Telefon. Einst war das wirklich als Marketing-Scherz gedacht - doch die Hotline nutzen tausende die Hobby-Köchinnen und Köche.

Übrigens: Auch die Notfall-Hotline der Feuerwehr glüht an Thanksgiving. An dem Festtag brennt es häufiger als sonst. Die U.S. Fire Administration meldet durchschnittlich 2.300 Wohnbrände an Thanksgiving.

Das klassische Thanksgiving-Essen

Vorspeise

🥣 Mais soll schon bei den Pilgervätern und Indigenen Bestandteil des Thanksgiving-Menüs gewesen sein. Als Vorspeise schlürfen Amerikaner:innen deshalb auch heute oft "Corn Chowder", eine Maissuppe.

Hauptgang

🦃 Turkey-Day! Als Hauptgang kommt ein gefüllter Truthahn-Braten auf den Tisch. Etwa 46 Millionen Truthähne gehen in den USA rund um Thanksgiving über die Theke.

🧅 Und was kommt rein in den Truthahn? Die Füllung ist Familiensache, da hat oft jede:r ein eigenes Rezept. Klassischerweise stopfen Amerikaner:innen den Turkey mit Brot, Zwiebeln, Gemüse und Kräutern. Dazu gibt es Preiselbeersoße.

Als vegane Alternative gibt es auch Braten aus Fleischersatz wie Seitan und Tofu.

🍠 Als Beilage trumpft an Thanksgiving ein mit Marshmallows kandierter Süßkartoffel-Auflauf auf. Außerdem gibt es saisonale Lebensmittel wie Kürbisse, Äpfel, Karotten, Nüsse und Cranberrys.

Nachspeise

🍰 Auch Naschkatzen kommen auf ihre Kosten an Thanksgiving. Denn Kuchen darf nicht fehlen! Besonders beliebt ist Kürbiskuchen. Aber auch Nusskuchen und Apfelkuchen versüßen den Tag.

Keine Zeit für lange Vorbereitungen? Hier gibt's ein Last-Minute-Thanksgiving-Menü.

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