Tap to Pay: Das iPhone wird bald zum Bezahl-Terminal
- Veröffentlicht: 18.03.2022
- 13:45 Uhr
- Claudia Frickel
Bezahlen wird noch bequemer: Willst du Beträge begleichen, hältst du künftig Kreditkarte oder Smartphone an das iPhone der Verkäufer:innen - fertig. Die praktische Funktion führt Apple bald ein, vorerst aber nur in den USA. Kontaktloses Bezahlen boomt auch sonst.
Tap to Pay: Das musst du dazu wissen
Eine neue Bezahlmethode verwandelt bald (fast) jedes iPhone zum Bezahl-Terminal - aber vorerst nur in den USA.
Mit "Tap to Pay on iPhone" können alle Nutzer:innen direkt von anderen Smartphones oder Bankkarten Geld empfangen, zum Beispiel beim Verkaufen auf dem Flohmarkt oder unter Freund:innen. Bargeld ist nicht nötig.
Bisher kannst du schon mit Smartphones und Wallet-Apps an Bezahl-Terminals Rechnungen begleichen. Aber Tap to Pay macht das zusätzliche Lesegerät überflüssig. Die Funktion könnte zu den Bezahlsystemen der Zukunft gehören.
Empfangen kann jemand die Zahlung nur auf einem iPhone. Bezahlen kannst du mit Apple- und Android-Handys sowie mit Kredit- und Debitkarten.
So kann jemand via Tap to Pay kontaktlos Geld empfangen
📱 Kleine Händler:innen und andere Nutzer:innen in den USA können ihr iPhone bald als Zahlungs-Terminal verwenden. Voraussetzung: Es muss sich um ein iPhone XS oder neuer handeln.
💰 Sie benötigen eine App oder einen Zahlungsdienstleister, also einen Service wie PayPal.
⌚ Wollen Kund:innen etwas bezahlen, halten sie einfach Smartphone, Kreditkarte oder Smartwatch an das Apple-Handy der Händler:innen. Die fällige Summe wird anschließend vom Bankkonto abgebucht.
📏 Abgewickelt werden die Transaktionen über NFC. Das ist die Abkürzung von "Near field communication", also Nahfeldkommunikation. Die beiden Geräte dürfen höchstens 4 Zentimeter voneinander entfernt sein.
📲 Anderswo ist kontaktloses Zahlen viel üblicher als bei uns. In den USA und Kanada verwenden viele kleine Händler:innen den Dienst "Square" - und dem macht Tap to Pay hauptsächlich Konkurrenz. Bei Square ist aber ein Zusatzgerät nötig, etwa ein Tablet.
So hat sich kontaktloses Zahlen in Deutschland durchgesetzt
- 61 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben in den letzten 12 Monaten kontaktlos gezahlt. Das ist das Ergebnis der GfK-Studie "Bezahltrends im Handel". 2020 waren es noch 58 Prozent, im Jahr davor 49 Prozent.
- 21 Prozent der Menschen bezahlen immer kontaktlos, wenn es geht.
- 23 Prozent haben schon mit Smartphone oder Smartwatch bezahlt. Bei den 18- bis 29-Jährigen war es jede:r Dritte.
- Nur noch 38 Prozent nutzen hierzulande am liebsten Bargeld.
Kontaktlos bezahlen mit mobilen Geräten und Karten
💰 Willst du Kredit- und Girokarte daheim lassen, zahlst du via Smartphone oder Smartwatch - sogar, wenn du offline bist. Der benötigte NFC-Chip gehört inzwischen zum Standard.
👛 Die Funktion musst du zuerst einrichten: Installiere eine Wallet wie Apple oder Google Pay und speichere darin deine Kreditkarten- oder Bankdaten.
🙂 Du musst dein Handy per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN entsperren, wenn du bezahlen willst.
💳 Auch die meisten Kredit- und Girokarten haben einen NFC-Chip integriert. Das erkennst du am aufgedruckten Funksymbol. Du kannst kontaktlos bis 50 Euro bezahlen, ohne PIN oder Unterschrift.
💶 Du brauchst dich nicht extra anzumelden oder registrieren, um die Funktion zu nutzen. Hältst du die Karte an das Terminal, wird sie aktiviert - und der Betrag von deinem Konto abgebucht.
Wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen?
- Das kontaktlose Bezahlen gilt als genauso sicher wie Transaktionen per Kreditkarte, sagt die Stiftung Warentest.
- Es ist nicht möglich, versehentlich oder doppelt zu zahlen: Du musst unmittelbar neben dem Lesegerät stehen. Mitarbeiter:innen müssen eine Zahlung gezielt aktivieren.
- NFC-Chip und das Lesegerät tauschen verschlüsselt nur Daten aus, die zum Bezahlen nötig sind - also Betrag, Kartennummer und Gültigkeitsdatum.
- Beim Zahlen mit dem Smartphone werden deine Bankinfos nicht auf dem Gerät gespeichert oder weitergegeben.
- Willst du ganz sichergehen, schaltest du auf Android-Smartphones NFC aus, wenn du es gerade nicht nutzt. Bei iPhones geht das nicht. RFID-Hüllen schützen Zahlkarten generell davor, dass Unbefugte Daten auslesen können.