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Koalas: Darum sind die Beuteltiere aus Australien ständig müde

  • Veröffentlicht: 26.03.2022
  • 17:45 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

Koalas sind eines der beliebtesten Tiere Australiens. Aber sind sie eigentlich verpennt, high oder doch aggressiv? Von Nahrung, über Schlafverhalten, bis zu ihrer Gefährdung: Erfahre alles, was du über die süßen Beuteltiere wissen musst. Im Clip: Der giftigste Kontinent der Welt.

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Koalas: Die wichtigsten Fakten

  • Koalas leben in den Eukalyptus-Wäldern an der Ost- und Südostküste Australiens. Sie zählen zu den lebendigen Wahrzeichen des Landes.

  • Vom Aussterben bedroht: Wegen der Zerstörung ihres Lebensraums gibt es heute nur noch rund 60.000 Tiere. Zuletzt gefährdeten immer wieder große Waldbrände die schutzlosen Koala-Bären.

  • Koalas werden zwischen 61 bis 85 Zentimeter groß und können ein Gewicht von bis zu 14 Kilogramm erreichen. Die Männchen haben eine Lebenserwartung von etwa 10 Jahren, die Weibchen werden durchschnittlich 5 Jahre älter.

  • Als Nahrung dient den Beuteltieren Eukalyptus. Lange nahm man an, dass Koalas nicht trinken und die Feuchtigkeit aus den Eukalyptus-Blättern ziehen. Neue Beobachtungen zeigen aber, dass das gar nicht stimmt. Unten erfährst du wieso.

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Koala Steckbrief: Alles zum süßen Beuteltier auf einen Blick

  • Systematik: Der Koala gehört zur Klasse der Säugetiere und zur Unterklasse der Beuteltiere. Er wird der Ordnung Diprotodontia und der Familie, Gattung und Art der Koalas zugeordnet.
  • Wissenschaftliche Bezeichnung: Phascolarctos cinereus
  • Schutzstatus: gefährdet, in einigen Bundesstaaten Australiens auch stark gefährdet
  • Größe: 61 bis 85 Zentimeter Körperlänge
  • Gewicht: 4 bis 14 Kilogramm
  • Verbreitung und Lebensraum: Der Koala ist in Ost- und Südostaustralien, in den Staaten Queensland, New South Wales, Victoria und South Australia verbreitet. Er lebt in offenen Wäldern und Baumsteppe, vorwiegend in offenen Eukalyptuswäldern.
  • Ernährung: Koalas ernähren sich von den Blättern und der Rinde von Eukalyptus-Bäumen.
  • Lebenserwartung: Männchen werden etwa 10 Jahre, Weibchen bis zu 15 Jahre alt.

Was essen Koalas?

Koalas fressen ausschließlich Blätter und Rinde bestimmter Eukalyptus-Sorten - und zwar nicht zu knapp: Etwa 1,5 Kilogramm Eukalyptus-Blätter verdrücken die flauschigen Beuteltiere am Tag. Wusstest du, dass sich auch Quokkas von Eukalyptus ernähren?

Trotz seiner niedrigen Nährwerte ist Eukalyptus reich an Ballaststoffen und mithin nur schwer verdaulich. Kein Wunder also, dass die Tiere sich bei ihren Mahlzeiten stundenlang Zeit lassen.

Chill-Modus: Koalas verbringen den Großteil des Tages mit einem Verdauungs-Nickerchen.
Chill-Modus: Koalas verbringen den Großteil des Tages mit einem Verdauungs-Nickerchen.© Getty Images

Koalas sind in Bezug auf ihre Nahrung sehr wählerisch und geben sich nur mit wenigen Eukalyptus-Arten zufrieden. Je nach Region sind es manchmal nur eine und nie mehr als 2 oder 3 Sorten. Die Wahl erfolgt dabei anhand des Reifegrads der Blätter oder der Fruchtbarkeit des Bodens.

In den vergangenen Jahren wurden Koalas dabei beobachtet, wie sie nachts bei Regen herabrinnendes Wasser von den Baumstämmen ablecken. Zufall? Nein: Die Eukalyptus-Blätter decken zwar einen Großteil ihres Wasserbedarfs, doch hin und wieder brauchen die Tiere auch Wasser, um ihren Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Aufgrund der seltenen Regenfälle blieb das Trinkverhalten der Koalas bisher einfach unentdeckt.

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Koala Schlaf: Deshalb sind sie ständig müde

😴 Koala-Bären zählen zu den größten Schlafmützen des Tierreichs. Sie schlafen bis zu 20 Stunden am Tag und toppen damit sogar Faultiere: Diese belegen mit knapp 16 Stunden täglich nur Platz 2. Einzige Konkurrenz: Fledermäuse schlafen etwa genauso lang wie Koalas.

💤 Durch ihren niedrigen Stoffwechsel und die nährstoffarme, einseitige Ernährung fühlen sich Koalas immerzu schlapp, müde und schläfrig. Sie verbleiben tagsüber also in einer Art "Energiesparmodus" und werden erst nachts wieder aktiv.

Gewicht und Größe von Koala-Bären

  • Koalas werden 61 bis 85 Zentimeter groß und wiegen zwischen 4 und 14 Kilogramm.
  • Dabei sind Körpergröße und Gewicht zum einen von Geschlecht, aber auch vom Alter, der Ernährung und der Region, in der sie leben, abhängig.
  • Ein ausgewachsenes Koala-Männchen wird bis zu 41 Kilogramm schwer und 85 Zentimeter groß.
  • Das Weibchen erreicht nur ein Gewicht von 5 bis 8 Kilogramm und ist deutlich kleiner.
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Koalas in Australien: Sind die beliebten Beuteltiere vom Aussterben bedroht?

🌴 Die Koalas brauchen Ruhe und einen nicht zu heißen Lebensraum, indem ausreichend Bäume wachsen, insbesondere Eukalyptus-Bäume, von denen sie sich ernähren. Doch in den letzten Jahrzehnten zerstören mehrere Faktoren ihren Lebensraum und dezimieren den Bestand. Das macht den Koalas zu schaffen.

🚧 Die Menschen fällen die Eukalyptus-Wälder, bauen dort Straßen und Orte und nehmen damit den Koalas ihren Lebensraum. In der Stadt können die Tiere nicht leben: Sie werden von Autos überfahren, von Hunden totgebissen oder krank durch Lärm und Stress.

🔥 Verheerende Buschbrände verletzen oder töten die Tiere und verbrennen viele Millionen Hektar Wald. Allein bei den Buschbränden 2019/2020 wurden mehr als 60.000 Koalas verletzt, getötet oder aus ihrem Lebensraum vertrieben.

🐂 Zur Schaffung von Weideland für Rinder werden jedes Jahr viele Tausend Hektar Bäume abgeholzt. Das nimmt den Koalas die Heimat.

🧫 Zusätzlich grassiert in Australien ein Virus, das das Immunsystem der Koalas schwächt, sie anfällig für Infektionen macht und zu Unfruchtbarkeit, Erblindung oder sogar zum Tod führen kann.

👨‍🔬 Expert:innen vermuten, dass der Koala in freier Wildbahn ohne Schutzmaßnahmen bis 2050 ausgestorben sein könnte.

Wie viele Koala-Bären existieren noch?

Die Australian Koala Foundation AKF hat es sich zum Ziel gemacht, die verbliebenen Lebensräume der Koalas zu erforschen. Zurzeit schätzt der AKF den Bestand der wild lebenden Koalas auf weniger als 100.000 Tiere. In den frühen Jahren des letzten Jahrhunderts waren es noch mehrere Millionen Koalas. Damals wurden sie wegen ihres Fells gejagt.

Die Tiere leben fast nur noch im äußersten Südosten Australiens. Die in anderen Teilen des Landes von Menschen angesiedelten Populationen sind teilweise durch Inzucht-Symptomen stark beeinträchtigt. Ab Februar 2022 werden die Koalas in weiten Teilen Australiens besser geschützt. Die Regierung hat den Gefährdungsstatus offiziell von "gefährdet" auf "stark gefährdet" angehoben.

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Das sind die Freunde und Feinde des Koalas:

❌ Zu den natürlichen Feinden der Koalas gehören Dingos, Adler, besonders kräftige Eulen, Warane und Python-Schlangen. Sie bedrohen besonders die Jungtiere.
Auch wilde Füchse und verwilderte Hauskatzen, die mit der Besiedlung der Menschen aus Europa nach Australien eingeschleppt worden sind, stellen eine Bedrohung dar. Sie greifen insbesondere die Jungtiere und Koala-Babys an, wenn die Muttertiere auf den Boden herunterkommen, um den Baum zu wechseln.

✔ Andere Tiere profitieren von den Koalas: Kleine Säugetiere und Insekten ernähren sich von ihrem Kot und Vögel verwenden die wärmenden Fellhaare der Koalas zum Bau ihrer Nester.

Fortpflanzung der Koala-Bären

🐨 Koalas werden mit etwa 2 Jahren geschlechtsreif und 1 bis 2 Jahre später findet die erste Paarung statt. Dabei versuchen die Männchen mit Duftstoffen und lautem Bellen ihre geschlechtsreifen Artgenossinnen auf sich aufmerksam zu machen.

🐨 Etwa 35 Tage nach der Paarung bringt das Koala-Weibchen ein winziges, nacktes Junges zur Welt, das nicht einmal 1 Gramm wiegt. Es kriecht selbstständig in den Beutel der Mutter und verbringt die nächsten 7 Monate dort, wo es durch die Zitzen gut versorgt ist. Erst mit 22 Wochen öffnet das Koala-Baby zum ersten Mal die Augen und schaut aus dem Beutel heraus.

🐨 Die nächsten Monate wird das Koala-Junge auf dem Rücken der Mutter umhergetragen und verkriecht sich bei Gefahr weiterhin im Beutel. Mit etwa 18 Monaten nabelt sich das Junge ab und sucht sich ein eigenes Revier, während das Muttertier erneut trächtig wird.

So süß sind die kleinen Koala-Babys

Nur 35 Tage nach der Empfängnis wird das Koala-Baby geboren, das im Englischen mit dem niedlichen Namen "Joey" bezeichnet wird. Das Neugeborene ist winzig: Bei einer Länge von etwa 2 Zentimetern wiegt es weniger als 1 Gramm. Es ist völlig haarlos, blind und ohne Ohren und erinnert an ein rosafarbenes Jellybean.

Koalas: Darum sind die Beuteltiere aus Australien ständig müde

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Koala-Mutter gemeinsam mit ihrem "Joey".

Koala-Mutter gemeinsam mit ihrem "Joey".

Koala-Junges gemeinsam mit Mutter.

Koala-Junges gemeinsam mit Mutter.

Einige Monate verbringt das Koala-Junge die Zeit am Rücken der Mutter.

Einige Monate verbringt das Koala-Junge die Zeit am Rücken der Mutter.

Ein Koala-Baby im Beutel der Mutter.

Ein Koala-Baby im Beutel der Mutter.

Eukalyptus: Werden Koalas von den Blättern high?

Nein. Dass die ätherischen Öle in Eukalyptus Koalas dauerhaft zudröhnen, ist nur ein Mythos. Eukalyptus-Blätter enthalten gewisse Toxine, die von anderen Tieren nicht verstoffwechselt werden können und für sie giftig sind.

Nicht so für die Koalas: Sie verfügen über einen 2,5 Meter langen Blinddarm (Caecum), der auf die Verdauung von Eukalyptus spezialisiert ist und giftige Substanzen neutralisieren kann. Das braucht seine Zeit und lässt den Anschein eines trägen, rauschartigen Zustands erwecken. Mit Drogen hat das aber nichts zu tun.

Sind Koalas aggressiv?

Koalas sind gemütliche, scheue Tiere. Ein aggressives Verhalten ist für sie eher untypisch. Im Gegenteil, sie fürchten sich vor Menschen, Hunden, Schlangen und Echsen, da sie oftmals nicht schnell genug sind, um ihnen zu entkommen.

Galileo vom 2019-10-15

Diese Bienen sind betrunken - doch wie geht das?

Diese Bienen in Australien haben zu tief in die Blume geschaut, denn sie sind ständig betrunken. Einige der Tiere sind sogar so im Rausch, dass sie nicht mehr ihren Bienenstock finden und somit sterben. Doch woher kommt dieses alkoholische Problem?

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  • Ab 12

Koala Fun Facts

Koalas: Darum sind die Beuteltiere aus Australien ständig müde

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Koala-Schlaf: Zum Schlafen krallen sich die Koalas in Astgabeln fest. Dank ihrem speziellen  "Sitzfleisch" aus einer dicken Fettschicht und besonders viel Fell können sie stundenlang auf ihrem Hintern sitzen.
© Getty Images

Koala-Schlaf: Zum Schlafen krallen sich die Koalas in Astgabeln fest. Dank ihrem speziellen "Sitzfleisch" aus einer dicken Fettschicht und besonders viel Fell können sie stundenlang auf ihrem Hintern sitzen.

Man fragt sich: Warum sind Koalas so langsam? Doch wenn's sein muss, schalten sie den Turbo ein: Auf der Flucht vor Feinden wurden die Tiere am Boden schon mit bis zu 32 km/h 'geblitzt'. Plus: Sie springen bis zu 2 Meter hoch.
© Getty Images

Man fragt sich: Warum sind Koalas so langsam? Doch wenn's sein muss, schalten sie den Turbo ein: Auf der Flucht vor Feinden wurden die Tiere am Boden schon mit bis zu 32 km/h 'geblitzt'. Plus: Sie springen bis zu 2 Meter hoch.

DIY-Geburt: Nach 35 Tagen Tragzeit krabbelt das gerade mal 2 Zentimeter kleine Koala-Baby aus dem Geburtskanal in den Koala-Beutel. Ein großer Schließmuskel sorgt dafür, dass das Kleine nicht rausfällt.
© Getty Images

DIY-Geburt: Nach 35 Tagen Tragzeit krabbelt das gerade mal 2 Zentimeter kleine Koala-Baby aus dem Geburtskanal in den Koala-Beutel. Ein großer Schließmuskel sorgt dafür, dass das Kleine nicht rausfällt.

Dort bleibt es dann 6 Monate. Praktisch: Die "Milchbar" ist immer geöffnet. Ab 22 Wochen schaut es neugierig aus dem Beutel. Kopfüber, denn die Beutel-Öffnung ist unten. Noch nicht verrückt genug? Zum Umstieg von Milch- auf Eukalyptus-Nahrung bekommt das Junge "Papp" - einen speziellen Kot der Mutter. Später reiten die Koala-Kinder "Huckepack".
© Getty Images

Dort bleibt es dann 6 Monate. Praktisch: Die "Milchbar" ist immer geöffnet. Ab 22 Wochen schaut es neugierig aus dem Beutel. Kopfüber, denn die Beutel-Öffnung ist unten. Noch nicht verrückt genug? Zum Umstieg von Milch- auf Eukalyptus-Nahrung bekommt das Junge "Papp" - einen speziellen Kot der Mutter. Später reiten die Koala-Kinder "Huckepack".

Gemeinsam einsam: Jeder Koala hat sein eigenes Revier. Einzige Ausnahme: Mama und Baby. Aber auch wenn jeder seinen eigenen Baum hat, leben die flauschigen Tiere in einer Gemeinschaft. Sie kommunizieren durch Ruf-Laute, die Grunzen und Bellen ähneln.
© Getty Images

Gemeinsam einsam: Jeder Koala hat sein eigenes Revier. Einzige Ausnahme: Mama und Baby. Aber auch wenn jeder seinen eigenen Baum hat, leben die flauschigen Tiere in einer Gemeinschaft. Sie kommunizieren durch Ruf-Laute, die Grunzen und Bellen ähneln.

Die wichtigsten Fragen zu Koalas im Überblick

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