Endlich ein Foto! So sieht das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße aus
- Veröffentlicht: 13.05.2022
- 19:00 Uhr
- Peter Schneider
Erstmals ist es Forschenden gelungen, ein Bild vom Schwarzen Loch in der Mitte unserer Galaxie aufzunehmen. Der superschwere Himmelskörper mit mehreren Millionen Sonnenmassen verbirgt sich dort hinter einem Schleier aus Staub. Lies hier, was es mit dem mysteriösen Galaxie-Zentrum auf sich hat!
Das Wichtigste zum Thema Schwarzes Loch in der Milchstraße
Historisch: Zum ersten Mal haben Wissenschaftler:innen ein Bild des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße geschossen.
Die Ironie: Das Bild zeigt gar nicht das Schwarze Loch selbst. Das ist bekanntlich nicht möglich, da es so schwer ist, dass selbst Licht ihm nicht entkommen kann.
Stattdessen haben die Astronom:innen die leuchtenden Gase abgelichtet, die um das superschwere Objekt namens Sagittarius A* in der Mitte unserer Galaxie rotieren.
Wissenschaftler:innen haben schon lange vermutet, dass dort ein Schwarzes Loch existiert. Doch große Staubwolken haben bisher eine aussagekräftige Aufnahme verhindert.
Das Event Horizon Telescope (dazu mehr weiter unten) hat das Schwarze Loch aber anhand von Radiowellen aufgespürt. Sie können auch dicke Staub- und Gaswolken durchdringen.
So sieht das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie aus
Was es mit dem superschweren Schwarzen Loch in der Milchstraße auf sich hat
🕳️ Schwarze Löcher sind die Objekte mit der größten Dichte im Universum. Ihre Schwerkraft ist so groß, dass sie bis zu einer bestimmten Distanz sogar Licht verschlucken.
👩🦯 Diese "Licht-Verschluck-Grenze" nennen Astronom:innen Ereignishorizont, oder auf Englisch: Event Horizon. Ab da ist die Wissenschaft blind. Was dahinter passiert, lässt sich auch mit dem perfekten Teleskop nicht mehr beobachten.
🕯️ Den Wissenschaftler:innen gelang die Aufnahme erst jetzt, weil Sagittarius A* offenbar nur relativ wenig Gas aus seiner Umgebung in sich aufnimmt. Daher leuchtet seine Umgebung weniger stark als andere Galaxie-Zentren.
👨🔬 Da die Größe des Ereignishorizonts von der Masse eines Schwarzen Lochs abhängt, konnten die Forscher:innen mit der Bildauswertung praktischerweise gleich ihre theoretischen Berechnungen bestätigen, die direkt auf Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie beruhen.