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Der Puma: Darum ist die Wildkatze so einzigartig

  • Veröffentlicht: 25.08.2023
  • 08:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Der Puma ist als Wildkatze sehr flexibel, was Beute oder Lebensraum angeht. Hier erfährst du, warum der Puma im Meer schwimmt, es die Tiere auch in Schwarz gibt und warum der Turnschuh seinen Namen trägt. Im Clip: Ein Puma als Haustier

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Das Wichtigste zum Thema Pumas

  • Pumas kommen ausschließlich in Süd- und Nordamerika vor. Sie sind näher mit Hauskatzen als mit Löwen verwandt, und das, obwohl sie auch Silberlöwe oder Berglöwe genannt werden.

  • Ihre Zahl wird auf unter 50.000 erwachsene Tiere geschätzt. Sie sind nicht gefährdet, allerdings nimmt ihr Bestand zunehmend ab. In den USA sind sie unter Schutz gestellt.

  • Pumas sind sehr scheu, deshalb gibt es nur selten Zusammentreffen mit Menschen. Willst du mehr über die faszinierende Raubkatze wissen und warum sie nicht brüllen können? Lies weiter.

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Fakten zum Puma

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© Galileo

Der Puma: Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: puma concolor

Familie: Katzen (Felidae)

Länge: bis zu 1,5 Meter

Schwanzlänge: 80 Zentimeter

Schulterhöhe: rund 75 Zentimeter

Gewicht: bis zu 125 Kilo

Alter: 12 bis 15 Jahre

Nahrung: Hirsche, Schafe, Guanakos, Nagetiere, Vögel, Fische

Feinde: Erwachsene Tiere haben keine natürlichen Feinde - nur den Menschen

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Lebensraum: So verbreitet ist der Puma

Pumas halten einen tierischen Rekord:  Auf dem amerikanischen Kontinent sind sie das Säugetier, das am weitesten verbreitet ist. Das Zuhause des Pumas erstreckt sich fast über gesamt Süd- und Mittelamerika. In Nordamerika lebt er im Westen. Seine Verbreitung zieht sich hoch bis nach Kanada und Alaska.

Pumas sind sowohl in der Prärie als auch in Wäldern bis hin zum tropischen Regenwald und in Halbwüsten beheimatet. Auch in die Hochgebirge bis auf 4.000 bis 5.000 Meter erstreckt sich ihr Lebensraum. Die Raubkatzen erweisen sich als extrem anpassungsfähig. Forschende haben nun sogar beobachtet, wie die Tiere über einen Kilometer durchs Meer schwammen, um auf vorgelagerte Inseln zu gelangen.

Nahrung: Wie Pumas jagen und leben

Auch beim Fressen sind Pumas nicht wählerisch: Sie jagen Hirsche, Schafe, Mäuse, sogar Kojoten, kleine Bären oder Lamas, aber auch Waschbären und Elche oder Fische und Vögel.

Die Tiere sind dämmerungs- bis nachtaktiv, streunen aber auch tagsüber durchs Land. Von Menschen halten sich die scheuen Pumas meist fern, weshalb es selten zu Zusammenstößen kommt. Ein Puma würde eher ausweichen oder sich verstecken, wenn er einen Menschen hört. Allerdings kommen sie mittlerweile auf der Suche nach Beute auch Siedlungen und Nutztieren nahe, was zu einer meist verbotenen Jagd auf sie führt. 

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Pumas: Fortpflanzung und Familie

Der Puma: Darum ist die Wildkatze so einzigartig

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Einzelgänger: Abgesehen von der Paarungszeit oder von den Weibchen mit ihren Jungtieren streifen Pumas allein durch ihr Revier. Das kann 50 Quadratkilometer groß sein, aber auch bis zu 1.000. Das kommt immer auf die Beutemenge und Menge potenzieller Partner:innen an.
© picture alliance - NHPA - Avalon.red - Paul Sawer

Einzelgänger: Abgesehen von der Paarungszeit oder von den Weibchen mit ihren Jungtieren streifen Pumas allein durch ihr Revier. Das kann 50 Quadratkilometer groß sein, aber auch bis zu 1.000. Das kommt immer auf die Beutemenge und Menge potenzieller Partner:innen an.

Paarung: Die Paarungszeit dauert rund sechs Tage und liegt meist zwischen November und Juni. Pumas können sich aber schon das ganze Jahr über paaren. Allerdings werfen die Weibchen nur alle zwei bis drei Jahre Junge. Die Tragezeit dauert drei Monate bis 100 Tage. Die Weibchen bringen zwischen zwei und vier Jungen, manchmal bis zu sechs, zur Welt.
© picture alliance / Mary Evans Picture Library | Pablo Cersosimo / ardea.com

Paarung: Die Paarungszeit dauert rund sechs Tage und liegt meist zwischen November und Juni. Pumas können sich aber schon das ganze Jahr über paaren. Allerdings werfen die Weibchen nur alle zwei bis drei Jahre Junge. Die Tragezeit dauert drei Monate bis 100 Tage. Die Weibchen bringen zwischen zwei und vier Jungen, manchmal bis zu sechs, zur Welt.

Jungtiere: Das Weibchen wirft in einer ausgepolsterten Erd- oder Felsenhöhle. Das Gewicht der Jungen beträgt meist zwischen 250 und 450 Gramm. Die ersten fünf Wochen ernähren sie sich rein von der Muttermilch. Während die ausgewachsenen Tiere keine Fellmusterung besitzen, sind die Kleinen noch gefleckt und haben einen geringelten Schwanz.
© picture alliance / imageBROKER | Jurgen & Christine Sohns/FLPA

Jungtiere: Das Weibchen wirft in einer ausgepolsterten Erd- oder Felsenhöhle. Das Gewicht der Jungen beträgt meist zwischen 250 und 450 Gramm. Die ersten fünf Wochen ernähren sie sich rein von der Muttermilch. Während die ausgewachsenen Tiere keine Fellmusterung besitzen, sind die Kleinen noch gefleckt und haben einen geringelten Schwanz.

Familie: Die Aufzucht der Jungen übernimmt das Weibchen. Nach gut sechs Wochen verlässt die Familie die Höhle und die Mutter bringt den Kleinen das Jagen bei. Mit gut sechs bis sieben Wochen nehmen diese dann feste Nahrung zu sich. Nach ungefähr 18 bis 20 Monaten sind die geschlechtsreifen Jungtiere alt genug, um ihre Mutter zu verlassen.
© picture alliance / NHPA / Avalon.red / Paul Sawer

Familie: Die Aufzucht der Jungen übernimmt das Weibchen. Nach gut sechs Wochen verlässt die Familie die Höhle und die Mutter bringt den Kleinen das Jagen bei. Mit gut sechs bis sieben Wochen nehmen diese dann feste Nahrung zu sich. Nach ungefähr 18 bis 20 Monaten sind die geschlechtsreifen Jungtiere alt genug, um ihre Mutter zu verlassen.

Erwachsen: Die Männchen begeben sich auf weite Wanderschaft, um ein eigenes freies Revier zu finden, damit sie am Ende nicht noch ihrem rivalisierenden Vater ins Gehege kommen. Es wurden Söhne beobachtet, die erst gut 3.000 Kilometer entfernt von ihren Müttern ein eigenes Zuhause fanden. Die Töchter finden meist nähere Reviere.
© picture alliance / imageBROKER | Jurgen & Christine Sohns/FLPA

Erwachsen: Die Männchen begeben sich auf weite Wanderschaft, um ein eigenes freies Revier zu finden, damit sie am Ende nicht noch ihrem rivalisierenden Vater ins Gehege kommen. Es wurden Söhne beobachtet, die erst gut 3.000 Kilometer entfernt von ihren Müttern ein eigenes Zuhause fanden. Die Töchter finden meist nähere Reviere.

So sehen Pumas aus

👅 Pumas sind die viertgrößten Raubkatzen der Welt. Vor ihnen liegen nur Tiger, Löwe und Jaguar. Dennoch zählen sie zu den Kleinkatzen. Das hat nichts mit ihren Körpermaßen zu tun, sondern anatomische Gründe. Ihr Zungenbein ist verknöchert, und somit können sie nicht brüllen. Sie schnurren, fauchen, knurren oder benutzen höhere Einzelschreie, um sich über längere Distanzen zu verständigen.

🖤 Normalerweise ist die Fellfarbe der Pumas braun, beige und kann auch einen Rotstich haben. Es gibt auch graue Tiere. Diesem Umstand verdanken sie auch den Namen Silberlöwe. Immer wieder wird auch von schwarzen Tieren berichtet. Diese haben dann Melanismus, eine Schwarzfärbung des Fells, die durch eine vererbte Genkombination entsteht. Die beeinflusst wiederum die Pigmentierung. Beim Jaguar oder Leopard kommt dies öfter vor. Dann spricht man vom "schwarzen Panther". Schwarze Pumas hingegen sind keine Panther. Und das, obwohl Pumas im Englischen nicht nur als "cougar", sondern auch als "panther" bezeichnet werden. Ist verwirrend, ist aber so.

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So jagen Pumas

🧗 Ihr Körper treibt sie zu wahren Höchstleistungen: Pumas erreichen für kurze Zeit eine Spitzengeschwindigkeit zwischen 70 und 80 km/h. Außerdem springen sie bis zu fünf Meter hoch. Die Weiten der Sprünge werden zwischen vier und neun Metern angegeben. Allerdings gelten die Raubkatzen weniger als ausdauernd. Dafür sind sie wiederum wahre Klettermeister.

Setzen Pumas zum Sprung an, wird es für ihre Beute eng.
Setzen Pumas zum Sprung an, wird es für ihre Beute eng.© picture alliance / NHPA/Avalon.red | Paul Sawer

🦌 Auch bei der Jagd kommt ihnen ihr Körperbau zugute: Da Pumas sogar Karibus oder Elche jagen, müssen sie kräftig sein. Und da sie nicht lange schnell rennen können, sind sie keine Hetzjäger. Sie schleichen sich meist lautlos an. Dann springen sie der Beute auf den Rücken und töten die Tiere mit einem Nackenbiss. So erlegen sie Beute, die siebenmal so schwer sein kann wie der Puma selbst.

Puma: So kam es zum Namen der Schuhmarke

👟 Kein Wunder also, dass Pumas wegen ihre zahlreichen Fähigkeiten für den Namen einer berühmten Sportartikel-Marke Pate standen. Als die Brüder Rudolf und Adi Dassler nach dem Zweiten Weltkrieg im Streit beschlossen, jeweils eigene Wege zu gehen, benötigte Rudolf Dassler 1948 einen Namen für seine Marke. Er wollte eine Botschaft senden. Die Sportler:innen sollten in seinen Schuhen so schnell, stark, wendig und geschmeidig wie ein Puma sein. 1968 kam als Logo der springende Puma dazu.

Häufige Fragen zum Puma

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