Öffnungszeiten: Wo du wann wie lange in Deutschland einkaufen kannst
- Veröffentlicht: 16.07.2023
- 14:45 Uhr
- Sven Hasselberg
Zahnpasta oder Klamotten rund um die Uhr? Brötchen am Sonntag? Je nach Bundesland sind die Öffnungszeiten verschieden. Wir haben für dich ein Überblick. Im Clip: Das spricht für und gegen Sonntagsöffnungen.
Das Wichtigste zum Thema Öffnungszeiten
Die Bundesländer regeln ihre Öffnungszeiten seit 2006 unterschiedlich. Trotzdem: Sonn- und Feiertage sind mit einigen Ausnahmen verkaufsfrei.
Innerhalb der erlaubten Zeiten bestimmen die Ladenbesitzer:innen die Öffnungsdauer. Geschäfte müssen nicht offenbleiben.
Immer wieder wird über Sonntagsöffnungen diskutiert. Bis dato ohne deutschlandweites Ergebnis.
Der Bundesgerichtshof entschied im Oktober 2019, dass Bäckereien sonntags ganztägig und nicht nur stundenweise Brötchen verkaufen dürfen. Allerdings nur, wenn ein Café angeschlossen ist. Dann zählen sie als Gaststätten.
Ladenschlussgesetze schützen die Arbeitnehmer:innen. Deshalb streiten sich Gewerkschaften und Handelsverbände um die Ausweitung der Öffnungszeiten. 2019 arbeiteten 3,1 Millionen Menschen im deutschen Einzelhandel. Davon fielen 1,2 Millionen unter die Sozialversicherungspflicht.
Öffnungszeiten in Deutschland: Übersicht der Bundesländer
Hier kannst Du auch am Sonntag einkaufen:
🍞 Bäckereien
📰 Kioske
🚗 Tankstellen
🚉 Geschäfte in Bahnhöfen, Flug- oder Fährhäfen
🌹 Blumenläden
💊 Apotheken
Sonderaktionen öffnen dir die Ladentür
Damit die Kassen öfter klingeln, genehmigen die Bundesländer ihren Händlern Ausnahmen. So veranstalten Geschäfte meist vier verkaufsoffene Sonn- oder Feiertage im Jahr, in Berlin acht und in Brandenburg bis zu sechs. An Sonntagen, die auf einen Feiertag fallen, gilt das meistens nicht.
Öffnungszeiten: Die Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert
🕕 1891: Nachdem die Besitzer:innen ihre Läden täglich zwischen 5:00 und 23:00 Uhr öffneten, dürfen sie sonntags nur noch fünf Stunden lang verkaufen.
🕡 1900: Werktags gelten Öffnungszeiten von 5:00 bis 21:00 Uhr.
🕖 1919: Werktags verkürzen sich die Öffnungszeiten auf 7:00 bis 19:00 Uhr. Am Sonntag bleiben die Läden dicht.
🕢 1956: Das "Gesetz über den Ladenschluss" regelt die Verkaufszeiten von Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 18:30 Uhr und samstags bis 14 Uhr.
🕗 1958: Der erste Samstag im Monat ist nun der Lange Samstag mit Öffnungszeiten bis 18 Uhr.
🕣 1960: An den vier Adventssonntagen öffnen sich die Pforten bis 18:00 Uhr.
🕘 1989: Der Lange Donnerstag ermöglicht das Einkaufen bis 20:30 Uhr.
🕤 1996: Unter der Woche gelten Öffnungszeiten von 6:00 bis 20:00 Uhr, am Samstag bis 16:00 Uhr. Der Lange Donnerstag entfällt wieder.
🕙 2003: Am Samstag gibt es Verlängerung bis 20:00 Uhr.
🕥 2006: Die Bundesländer übernehmen die Regelung individuell.
Häufige Fragen zu den Öffnungszeiten in Deutschland
Geschäfte mit Kundenverkehr müssen an Sonn- und Feiertagen geschlossen sein. Allgemein gelten von montags bis samstags Ladenschlusszeiten zwischen 6 Uhr und 20 Uhr. Wenn der 24. Dezember auf einen Werktag fällt, dann gilt der Zeitraum zwischen 6 Uhr und 14 Uhr. Mittlerweile treffen viele Bundesländer eigene Regelungen.
Im Juni 2006 wurde das Ladenschlussgesetz geändert. Es bestand seit 1900 im Deutschen Reich. Geschäfte durften werktags zwischen 5 Uhr und 21 Uhr geöffnet sein. Auch die Öffnung an Sonntagen für fünf Stunden war erlaubt.
Die Sonntagsruhe wurde erstmalig 1900 mit dem Ladenöffnungsgesetz festgelegt. Dadurch sollte mindestens ein freier Tag pro Woche gewährleistet werden. Diese Regelung gilt heute noch für viele Geschäfte.