Aktuelle Erkenntnisse durch James-Webb-Teleskop
Neue Studie zu Schwarzen Löchern: Warum sie bisherige Theorien widerlegen könnte
- Aktualisiert: 26.02.2024
- 05:33 Uhr
- Lisa Millinger
Neue Daten des James-Webb-Teleskopes könnten gängige Theorien über Schwarzen Löchern umkrempeln. Im Zentrum steht die Frage, wann die Gebilde entstanden.
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Das Wichtigste in Kürze
Das James-Webb-Teleskop liefert neue Bilder aus dem Weltall, die den Verdacht nahe legen, dass es Schwarze Löcher schon weitaus länger gibt, als bisher angenommen.
In ursprünglichen Theorien wurde davon ausgegangen, dass Schwarze Löcher nach den ersten Sternen und Galaxien entstanden.
Laut den Ergebnissen könnte es aber bereits zur Geburtsstunde des Universums neben Sterne und Galaxien Schwarze Löcher gegeben haben. Sie könnten die Entstehung neuer Sterne und Galaxien sogar maßgeblich beeinflusst haben.
Die Forschungs-Gruppe der John Hopkins Universität argumentiert, dass Schwarzen Löcher wahrscheinlich Gaswolken zerquetscht und in Sterne verwandelt haben. So wurde die Sternen-Bildung erheblich beschleunigt.
Helle Galaxien liefern Beweise für Abläufe im jungen Universum
Neuen Aufnahmen des James-Webb-Teleskopes zeigen, dass weit entfernte und besonders alte Galaxien heller leuchten, als bisher angenommen. Das bedeutet, dass sie mit einer hohen Anzahl von jungen Sternen und supermassiven Löchern übersät sind.
Alte vs. neue Theorie: Ab wann existierten Schwarze Löcher?
Frühere Theorien gehen davon aus, dass sich Schwarze Löcher nach dem Kollaps supermassereicher Sterne bildeten und dass Galaxien nach den ersten Sterne entstanden.
Forschende der John-Hopkins-Universität haben neue Daten des James-Webb-Teleskopes ausgewertet. Laut den Wissenschaftler:innen ist es wahrscheinlich, dass Schwarze Löcher parallel zu Galaxien zu Beginn des Universums existierten. Sie sollen bereits während der ersten 50 Millionen Jahre Teil unseres 13,8 Milliarden alten Universums gewesen sein.
Schwarze Löcher als Bausteine des Universums
Die Forschenden bezeichnen in ihrer Pressemitteilung Schwarze Löcher als "Bausteine oder Samen für frühere Galaxien". Demnach sollen die Ausströmungen von Schwarzen Löcher die Stern-Entstehung stark beschleunigt haben. Andernfalls wäre es nicht zu erklären, wieso sich frühe Galaxien und Sterne so schnell bilden konnten. Schwarze Löcher können nach der Theorie wie kosmische Teilchen-Beschleuniger wirken und das aktive Zentrum von Galaxien antreiben.
Bisher war Forschenden nicht bewusst, dass Schwarze Löcher wichtige Bausteine sein können. Laut der neuen Theorie haben Schwarze Löcher und Galaxien sich bereits 100 Millionen Jahre nach dem Urknall gegenseitig beeinflusst.