Mikrotransaktionen im Auto: Diese Funktionen kannst du nachträglich im Abo holen
- Veröffentlicht: 09.05.2023
- 14:45 Uhr
- Galileo
Keine Sitzheizung beim Autokauf bestellt? Kein Problem: Bei einigen Autoherstellern kannst du das nachträglich dazubuchen. . Mit solchen Abomodellen und Mikrotransaktionen verändert die Automobilbranche unseren Umgang mit dem Auto.
Das Wichtigste in Kürze
Mikrotransaktionen sind Zahlungen etwa zwischen einem Cent und fünf Euro - also Zahlungen kleiner Beträge.
Diese Mikrozahlungen sind vor allem bei Zahlungen im Internet sehr verbreitet: Dazu zählen auch Transaktionen in Computer- oder Handyspielen. Beispielsweise sind Free-to-play-Videospiele zunächst kostenlos - sie finanzieren sich oft über Mikrotransaktionen während des Spiels.
Nach der Videospielindustrie übernehmen auch andere Branchen wie Automobil-Unternehmen das Prinzip der Mikrotransaktionen - wenn auch hier die Beträge etwas größer sind.
Mikrotransaktionen in der Automobilbranche: Hier kommen sie zum Einsatz
🚘 Tesla bietet den Autokäufer:innen schon seit Jahren die Möglichkeit, den Autopiloten auch erst nach dem Autokauf digital zu erwerben. Die Funktionen werden dann nach Bezahlung digital freigeschaltet.
🔥 Bei BMW, Merceds oder Audi kann zum Beispiel die Sitzheizung oder der Fernlicht-Assistent sowohl beim Neuwagenkauf oder eben auch erst hinterher bezahlt werden. Es gibt außerdem die Option, sie nur für einen begrenzten Zeitraum zu buchen. Bei der Buchung für eine bestimmte Zeit starten die Preise bei 17 Euro für einen Monat und 170 Euro für ein Jahr.
🌍 Zahlreiche weitere Hersteller bieten Funktionen wie Karten-Updates oder Echtzeit-Verkehrsmeldungen im Abo an - die Nutzung muss über die gesamte Lebenszeit des Autos hinweg regelmäßig bezahlt werden.
Vorteile der Mikrotransaktionen für Verbraucher und Hersteller
Von der Möglichkeit, Funktionen von Autos auch erst im Nachhinein buchen zu können, profitieren zunächst die Verbraucher:innen. Statt sich beim Kauf auf bestimmte Funktionen festlegen zu müssen, kann das Fahrzeug an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.
Dabei wird auch der Gebrauchtwagenmarkt gestärkt: Bestimmte Funktionen können in einem gebrauchten Auto dann eben auch erst vom aktuellen Besitzer freigeschaltet und genutzt werden.
Auch für Hersteller hat das Prinzip einen großen Vorteil: Sie müssen weniger verschiedene Varianten eines Modells bauen - das vereinfacht die Produktion und senkt die Kosten.
Diese Nachteile haben Mikrotransaktionen in der Autobranche
Ein Nachteil von Mikrotransaktionen für Verbraucher:innen: Sie können gerade langfristig teurer sein, wenn die Aktivierung bestimmter Funktionen immer bezahlt werden muss.
Zudem steigt die Abhängigkeit von Herstellern. Auch lange Zeit nach dem Neukauf des Fahrzeugs sind Verbraucher:innen weiter auf den Hersteller und seine Abos angewiesen, um die gewünschten Funktionen nutzen zu können.
Gerade im Hinblick auf Chip-Knappheit und die Verwendung seltener Rohstoffe grenzt der Einbau von womöglich nie genutzten Funktionen in Autos an Resourcen-Verschwendung.
Für Verbraucher:innen können die Kosten im Abo-Modell weniger transparent sein als im einmaligen Kauf.
Hier könnten Mikrotransaktionen bald Alltag sein
🚿 Spekulativ wäre es auch denkbar, dass Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Backofen oder Waschmaschine bestimmte Funktionen nur per Abo oder Zusatzbuchung freigeben.
💻 Auch bei Computern wäre das vorstellbar - erst gegen eine regelmäßige Zahlung wird die von gar nicht allen Nutzer:innen benötigte Leistung freigeschaltet.
📲 Ganz grundsätzlich ist das Prinzip auf fast alle technischen Geräte übertragbar, die mit dem Internet verbunden sind.
Die häufigsten Fragen zum Thema Mikrotransaktionen
Unter Mikrotransaktionen im Auto versteht sich die Möglichkeit, bestimmte Funktionen auch nach dem Kauf noch hinzubuchen zu können.
Zahlreiche Hersteller bieten bereits die Möglichkeit, Funktionen im Abo jederzeit dazu zu buchen. Neben Navigationskarten-Updates sind auch Funktionen wie Sitzheizungen oder Autopilot-Services bei Autokonzernen wie BMW und Tesla verfügbar.