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Mikroplastik ist überall! Im Wasser, in der Luft - und in unserem Essen

  • Veröffentlicht: 30.03.2022
  • 21:00 Uhr
  • Galileo

Forschende haben herausgefunden, dass vielerorts mehr Mikroplastik als Plankton in den Weltmeeren schwimmt. Organisationen wie "The Ocean Cleanup" sagen den schwimmenden Plastikinseln den Kampf an. Woher Mikroplastik kommt, erfährst du im Clip.

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Das Wichtigste zum Thema Mikroplastik

  • Als Mikroplastik werden Plastikpartikel bezeichnet, die kleiner als 5 Millimeter sind. Sie sind unlöslich, synthetisch hergestellt und nicht biologisch abbaubar.

  • Das Fraunhofer Institut fand heraus: Hierzulande gelangen jährlich rund 330.000 Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Weltweit sind es laut Schätzungen 1,8 bis 5 Millionen Tonnen.

  • Der "Great Pacific Garbage Patch" im Nordpazifik führt etwa 80.000 Tonnen Plastikmüll mit sich und umfasst inzwischen die 4,5-fache Fläche Deutschlands. Salzwasser, Sonne und Organismen zerreiben nach und nach das, was der Mensch wegwirft.

  • Vom Winde verweht: Kunststoff-Teilchen, die Forschende in abgelegenen Regionen der Pyrenäen gefunden haben, flogen offenbar bis zu 100 Kilometer weit.

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Was gilt als Mikroplastik?

Als Mikroplastik werden Plastikpartikel bezeichnet, die 5 Millimeter und kleiner sind. Bis zu 5 Millionen Tonnen Mikroplastik geraten laut einer Veröffentlichung des Fraunhofer Instituts jedes Jahr in die Meere.

So winzig ist Mikroplastik.
So winzig ist Mikroplastik.© picture alliance/chromorange

Vermüllte Ozeane mit weniger Plankton

Britische Forschende haben herausgefunden, dass es viel mehr Mikroplastik in den Ozeanen geben könnte, als bisher angenommen. Um das herauszufinden, fischten sie mit Spezialnetzen vor den Küsten Großbritanniens und der USA.

Das Wissenschafts-Team benutzte dabei Netze mit Filtern von 100 Mikrometer Größe. Dadurch gingen ihnen weitaus mehr Partikel ins Netz als bei früheren Versuchen.

"Die Mikroplastikverschmutzung in den Weltmeeren ist bisher deutlich unterschätzt worden", erklärte die Forscherin Pennie Lindeque gegenüber dem britischen "Guardian". "Wenn wir die Filternetze noch dichter machen, könnten wir sicher auf noch mehr Partikel stoßen." Aus diesem Grund gehen die Forschenden nun davon aus, dass die Mikroplastik-Konzentration höher ist als 3.700 Partikel pro Kubikmeter.

Die Forschenden sind sich sicher: An manchen Orten der Meere schwimmt sogar mehr Mikroplastik als Plankton. Und das ist ein Problem, denn die winzigen Mikroplastik-Teilchen sind ähnlich groß wie Plankton - dem Haupt-Nahrungsmittel von vielen Fischen.

Für Lindeque ist die Studie ein weiterer Beweis dafür, dass Mikroplastik-Partikel schon jetzt Teil der Nahrungskette von Fischen oder Vögeln und somit auch des Menschen sind.

Ein Schwarm Großmaul-Makrelen. Diese Fischart frisst vor allem Plankton.
Ein Schwarm Großmaul-Makrelen. Diese Fischart frisst vor allem Plankton.© picture alliance/imageBROKER
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Good News: "The Ocean Cleanup" sagt dem Plastik den Kampf an

✊ Die Müllinseln im Meer will die Organisation "The Ocean Cleanup" bekämpfen. Sie entwickelte ein Modell, um Kunststoffe aus den Ozeanen zu filtern.

🗑 Mit einer 800 Meter langen Netzkonstruktion fischen die Schlepper-Boote von "The Ocean Cleanup" den Müll aus dem Meer und recyceln ihn an Land.

⛴ Nach mehreren Fehlschlägen haben die Aktivist:innen jetzt einen ersten Fang erzielt und 29 Tonnen Kunststoff aus dem Pazifik gefischt.

🌀 Zum Vergleich: Der Great Pacific Garbage Patch umfasst laut Schätzungen rund 1,8 Billionen Plastikteile.

👨 Langfristig soll der "Great Pacific Garbage Patch" alle 5 Jahre um die Hälfte schrumpfen. Der niederländische Initiator und Leiter der Organisation Boyan Slat ist sich sicher: "Das ist ein Erfolg für die Menschheit."

🐟 "The Ocean Cleanup" hat allerdings auch Kritiker:innen. Sie beklagen, dass die Netze viele Meerestiere als Beifang haben, viele Ressourcen verbrauchen und somit auch Schaden anrichten.

♻ Laut den Gegner:innen sei es viel wichtiger zu verhindern, dass Mikroplastik überhaupt in die Meere kommt.

Wo kommt Mikroplastik eigentlich her?

🚗 Ups, was verloren … Rund ein Drittel der Mikroplastik-Menge stammt von Autoreifen. Sie lassen durch den Abrieb auf der Straße Gummi.

👟 (K)ein ökologischer Fußabdruck: Jeder von uns tritt im Jahr etwa 100 Gramm Mikroplastik über seine Schuhsohlen an die Umwelt ab.

💄 Die sind hautnah! Auch in Lippenstiften verstecken sich Plastikpartikel. Im Peeling wirken sie als Schleifmittel, im Shampoo sorgen sie für leicht kämmbares Haar.

👕 Von der Waschmaschine in die Weltmeere: Ein Großteil der Kleidung besteht aus Synthetik - bei jedem Waschgang lösen sich Fasern, die dann ins Abwasser geraten.

⚽ Kleine Körnchen, massives Problem: Sportplätze sondern reichlich Mikroplastik ab, vor allem Fußballplätze mit Kunstrasen und Gummi-Granulat.

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Die Plastikteilchen sind auch in uns: Ist das gefährlich?

Article Image Media
© Getty Images

Ob in den Ozeanen, in Flüssen, im Boden, in der Luft oder in Lebensmitteln: Mikroplastik ist überall. Auch in uns. Täglich essen, trinken und atmen wir die winzigen Teilchen (ein).

Laut einer Studie des WWF sind es im globalen Durchschnitt pro Woche bis zu 5 Gramm Mikroplastik - so viel wiegt eine Bankkarte.

Kanadische Forschende kamen zu dem Ergebnis, dass jeder Mensch - je nach Alter und Geschlecht - zwischen 74.000 und 121.000 Plastik-Partikel im Jahr aufnimmt. Bei denjenigen, die Wasser ausschließlich aus Kunststoff-Flaschen trinken, kommen nochmal 90.000 Partikel dazu.

Auch Fische und Meeresfrüchte sind reichlich belastet.

Wie Mikroplastik im menschlichen Körper wirkt, wo es sich ansammelt und welchen Effekt es auf die Gesundheit hat, muss noch geklärt werden. Expert:innen befürchten jedoch, dass es ins Gewebe eindringen könnte. Dann müsste man mit Immunreaktionen rechnen und damit, dass giftige Substanzen freigesetzt werden.

Galileo vom 2019-10-31

Mikroplastik im Körper: Wie kann man das verhindern?

Laut WWF landen jede Woche 5 Gramm Mikroplastik in unserem Körper - also so viel, wie eine Kreditkarte wiegt. Doch wie schädlich ist das für uns und was können wir dagegen tun?

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  • 03:59 Min
  • Ab 12
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Seit 1950 wurden laut der Studie "Science Advances" (2017) weltweit rund 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Das entspricht einem Gewicht von ...

🐘 1,4 Milliarden afrikanischen Elefantenbullen

🗼 830.000 Eiffeltürmen

🛫 30.000 Airbussen A380

6 Tipps, wie man Plastik im Alltag vermeiden kann

1️⃣ Jute ist jut. Und auch Bienenwachstücher, Holzdosen oder Zahnbürsten aus Bambus machen den Haushalt umweltfreundlich.

2️⃣ Kommt nicht in die Tüte! Beim Einkaufen immer eigene Taschen dabei haben.

3️⃣ In vielen Städten gibt es Unverpackt-Läden. Behälter zum Abfüllen nicht vergessen - sonst muss man sie vor Ort kaufen.

4️⃣ Weg mit den Einweg-, her mit den Mehrwegflaschen. Noch besser fürs grüne Gewissen: Leitungswasser trinken.

5️⃣ Ob ein Kaffee to go oder ein Mittagsgericht zum Mitnehmen: Mit Becher, Besteck & Co. in der Tasche ist man nachhaltig gerüstet.

6️⃣ Saubere Sache! Körper und Haare mit einem Stück Seife waschen, dann landet nichts im Müll.

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