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Mehr Datenschutz: Wie Apple verstecktes Tracking verhindern will

  • Veröffentlicht: 11.03.2021
  • 12:00 Uhr
  • Galileo
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© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Sea/Sipa Asia

Mit einem Update des Betriebs-Systems will Apple Konzerne wie Facebook zu mehr Datenschutz zwingen und stellt die Interessen der iOS-User in den Mittelpunkt. Was ändert sich damit für sie?

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Apple will Werbe-Tracking stoppen

  • Mit dem Update seines iOS-Betriebssystems für iPhones und iPads auf Version 14.5 will Apple ein Zeichen für den Datenschutz und gegen personalisierte Werbung im Internet setzen.

  • Die iOS-Nutzerinnen und -Nutzer können dann selbst entscheiden, ob Firmen ihr Klick-Verhalten verfolgen und daran angepasste Werbung schalten dürfen.

  • Bisher ist es oft unübersichtlich, welche Apps welche Daten von ihren Nutzern sammeln. In Zukunft sollen Nutzer ihre ausdrückliche Zustimmung geben, wenn eine App das Klickverhalten verfolgen will.

  • Das iOS-Update 14.5 soll noch im März kommen – eine vorläufige Beta-Version ist bereits verfügbar.

In seinem Tweet am 18. Dezember 2020 erklärte Apple.-Boss Tim Cook mit einem Screenshot, dass Apple-User selbst entscheiden sollten, ob und wie ihre Daten genutzt werden. Schon klarer Adressat seiner Botschaft: Facebook.

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Das plant Apple genau

📲 Android- und iOS-Geräte besitzen eine Werbe-ID. Diese eindeutige ID erlaubt es Apps, das Klick-Verhalten eines Nutzers/einer Nutzerin zu bündeln und darauf angepasste Werbung einzublenden.

🤳 Facebook oder Google können auch über mehrere eigene Apps die Daten der Nutzer:innen sammeln und so noch besser angepasste Werbung schalten.

👀 Bisher ist es so, dass Apps im Hintergrund und weitgehend unbemerkt von den Usern deren Daten weitergeben.

❓ Genau das will Apple unterbinden: Apps müssen in Zukunft die User fragen, ob sie auf die Werbe-ID zugreifen dürfen.

☑️ Über dieses Dialogfenster kann dann jeder entscheiden, ob das Tracking einer App erlaubt wird oder eben nicht.

Was könnte sich für die Nutzer ändern

✔️ Zunächst ist die neue Funktion für iOS-User von Vorteil. Apps können nur noch mit ihrer Zustimmung die Handy-Nutzung tracken.

👤 Das Geschäftsmodell von Google und Facebook besteht allerdings darin, Werbung zu verkaufen - möglichst personalisiert.

💰 Wenn das jetzt nur noch eingeschränkt möglich ist, werden sie eventuell versuchen, auf anderem Weg über ihre Plattformen Einnahmen zu generieren.

💶 Vorstellbar wäre beispielsweise, die Nutzung mancher Apps unter iOS kostenpflichtig zu machen.

⛔️ Möglich ist zudem, dass die Facebook-Apps nicht mehr für iOS zur Verfügung stehen. Das wäre allerdings eine Eskalation, die sowohl Facebook als auch Apple schaden würde.

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Warum macht Apple das?

  • Das Geschäftsmodell von Apple besteht darin, Geräte zu verkaufen. Software und Werbung spielen nur eine untergeordnete Rolle.

  • Mit dem Argument, den Datenschutz der User zu stärken, bringt Apple also ein weiteres Verkaufsargument für seine Smartphones und Tablets in Stellung.

  • Neben dem Datenschutz hat Apple bereits zuvor mit dem Umweltschutz ein Thema auf die eigene Agenda gesetzt, das gerade in der Öffentlichkeit stark diskutiert wird.

  • So will das Unternehmen aus Kalifornien bis 2030 klimaneutral werden - auch bei der Produktion seiner Hardware.

  • Zudem veröffentlicht Apple schon seit Jahren Berichte zum CO2-Fußabdruck seiner Geräte.

Welche Unternehmen um ihre Einnahmen fürchten

  • Google und Facebook erzielen gemeinsam über 60 Prozent der weltweiten Werbeeinnahmen - und würden den Schritt von Apple besonders stark zu spüren bekommen.

  • Auf Smartphones dominiert das Android-Betriebs-System. iOS von Apple hat einen Marktanteil von etwas über 25 Prozent.

  • Als Reaktion auf die Apple-Pläne versucht sich Facebook als Retter des freien Internets zu profilieren - schließlich würde die angepasste Werbung vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen.

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So viel Einfluss könnte das auf die Internetbranche haben

📵 Facebook warnt, das freie Internet - und damit viele bisher kostenlose Apps und Webseiten - seien in Gefahr. Denn sie finanzieren sich durch Werbung.

📱 Die Realität allerdings ist nicht ganz so dramatisch: Denn Apple erlaubt weiterhin Werbung, nur nicht mehr alle Varianten.

📆 Möglich ist allerdings ein Trend in Richtung Abo-Modellen von Apps, deren Entwicklern so die zurückgegangenen Werbeeinnahmen ausgleichen.

💳 Könnte also bedeuten, dass User in Zukunft weniger mit ihren Daten und mehr mit ihrem Geld bezahlen müssen. Der Glaube, vieles im Internet sei komplett kostenfrei, ist sowieso eine Illusion.

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