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Libellen: Können die Insekten wirklich stechen?

  • Veröffentlicht: 04.09.2023
  • 10:50 Uhr
  • Svea Abraham

Einzigartige Fluginsekten: Welche Besonderheit jede Libelle einzigartig macht und warum der Fakt, dass die Tiere stechen nur ein Mythos ist, erfährst du hier. Im Clip: So legst du deine eigene Wildblumenwiese an.

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Das Wichtigste zum Thema Libellen

  • Libellen sind Räuber, die ihre Beutetiere aus dem Flug heraus fangen.

  • Weltweit gibt es etwa 5680 bekannte Libellenarten. In Deutschland sind insgesamt 81 Arten heimisch. Die Libellen hierzulande werden in die beiden Unterordnungen Groß- und Kleinlibellen unterteilt.

  • Die Spannweite von Libellenflügeln liegt zwischen zwei und 20 Zentimetern. Außerdem ist sie in der Lage, ihre Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen.

  • Manche Libellenarten können sogar rückwärts fliegen.

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Libelle-Steckbrief: Was ist eine Libelle?

Wissenschaftlicher Name: Libelle (Odonata)

Stamm: Gliederfüßler (Arthropoda)

Klasse: Insekten (Insecta)

Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)

Ordnung: Libellen

Lebensraum: nahezu auf allen Kontinenten an fließenden und stehenden Gewässern sowie in Mooren

Größe: Flügelspannweite bis zu 20 Zentimetern

Gewicht: meistens von 20 bis 100 Milligramm

Lebenserwartung: Ein bis drei Monate

Nahrung: andere (Klein-)Insekten

Feinde: Frösche, Vögel, Spinnen, Ameisen, Wespen und Fledermäuse

Fortpflanzung: Libellen sind semelparitäre Tiere, das bedeutet, sie pflanzen sich nur einmal im Leben fort. Dabei verbinden sich die beiden Insekten zum Paarungsrad beziehungsweise Paarungsherz.

Groß- und Kleinlibelle: So sehen die Arten aus

Libellen: Können die Insekten wirklich stechen?

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Kleinlibellen sind eine Unterordnung der Libellen, die in 19 Familien mit rund 2600 Arten untergliedert werden. Sie werden auch Wasserjungfern genannt. In Deutschland sind 28 Arten der Kleinlibellen bekannt.
© picture alliance/Westend61 | Christian zappel

Kleinlibellen sind eine Unterordnung der Libellen, die in 19 Familien mit rund 2600 Arten untergliedert werden. Sie werden auch Wasserjungfern genannt. In Deutschland sind 28 Arten der Kleinlibellen bekannt.

Weltweit gibt es 2800 verschiedene Arten von Großlibellen. Sie sind deutlich kräftiger gebaut als Kleinlibellen.
© Picture Alliance/Blickwinkel | Ralph Sturm

Weltweit gibt es 2800 verschiedene Arten von Großlibellen. Sie sind deutlich kräftiger gebaut als Kleinlibellen.

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Lebensraum und Entwicklung: Wo leben Libellen?

Libellen kommen überall auf der Welt vor, außer in sehr kalten Gebieten wie der Antarktis. Sie lassen sich besonders in der Nähe von Süßwasser nieder, denn dort legen sie ihre Larven ab. Abhängig von ihrer Art halten sie sich sowohl bei stehenden Gewässern wie Seen, Tümpeln oder Teichen als auch bei fließenden Gewässern wie Quellen, Flüssen oder Mooren auf. Eine abwechslungsreiche Gewässerstruktur ist für ihr Leben ebenso wichtig wie ausreichend Felder, Wiesen und Wälder in der Nähe.

Was fressen Libellen?

🦟 Mückenlarven

💧 Wasserflöhe

🐸 Kaulquappen

🐟 Kleine Fische

🦋 Kleine Schmetterlinge

🪰 Fliegen

🦟 Mücken

😋 Andere Libellen

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Libellen auf der Jagd

Libellen jagen aus dem Flug. Hier frisst das Insekt einen erbeuteten Schmetterling.
Libellen jagen aus dem Flug. Hier frisst das Insekt einen erbeuteten Schmetterling.© Imago/Blickwinkel

So pflanzen sich Libellen fort

Libellen pflanzen sich nur ein einziges Mal in ihrem Leben fort. Dadurch gehören sie zu den semelparitären Tieren. Männchen und Weibchen befinden sich während der Paarung im Flug, koppeln sich aneinander und bilden das sogenannte Paarungsrad. Aus den Eiern entwickeln sich nach drei bis vier Wochen die sogenannten Prolarven, kurz darauf die eigentlichen Larven. Im Laufe ihres Wachstums können sich diese bis zu 17 Mal häuten.

Libellenlarven leben immer im Wasser. Sie suchen ihre Beute meistens am Boden der Gewässer zwischen Wasserpflanzen. Das Larvenstadium dauert je nach Libellenart, ein bis zwei Jahre. Die ausgewachsenen Tiere erreichen hingegen nur eine Lebenszeit von wenigen Wochen bis elf Monaten.

Vom Schlüpfen bis zur Paarung: Libellen durchlaufen in ihrem Leben viele unterschiedliche Stadien. Die Zeit an der Luft ist dabei um einiges kürzer als die im Wasser.
Vom Schlüpfen bis zur Paarung: Libellen durchlaufen in ihrem Leben viele unterschiedliche Stadien. Die Zeit an der Luft ist dabei um einiges kürzer als die im Wasser.© Galileo
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Die Libelle und der Mensch: Können die Insekten stechen?

Rund 5680 Libellenarten leben auf dem gesamten Globus - stechen kann jedoch keine einzige davon. Das Insekt besitzt keinen Stachel. Das Weibchen verfügt im Gegensatz zu den Männchen über einen Legebohrer, welcher oft mit einem Stachel verwechselt wird. Mit diesem ritzt die Libelle das Gewebe von Pflanzen in Wassernähe an, um dort anschließend ihre Eier abzulegen. Auch über Giftdrüsen verfügen Libellen nicht, den Menschen sehen sie zudem weder als Beute noch als Feinde an.

Libellen und ihre beeindruckende Flugdynamik

Libellenflügel

Kein Flügel gleicht dem anderen - jede Libelle unterscheidet sich und lässt sich ganz einfach and der individuellen Flügeladerung erkennen. Außerdem besonders: Libellen können ihre Flügelpaare unabhängig voneinander steuern, des von ihnen wird mit zwei Muskeln in Gang gesetzt. Das ermöglicht den Insekten besonders ausgefeilte Flugmanöver. Ihre Flügel sind außerdem sehr robust und verfügen über Thermoregulation. Das bedeutet: Durch ihre hohe Muskelaktivität halten sie ihre Körperkerntemperatur konstant und können so auch in kälteren Umgebungen überleben.

Flugeigenschaften von Libellen

Ihr außergewöhnlicher Flugapparat ermöglicht den Libellen abrupte Richtungswechsel oder in der Luft stehen zu bleiben. Einige Arten können sogar rückwärts fliegen. Während des Fluges kann das Insekt eine Maximalgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern erreichen. Dabei schlagen die Libellen etwa 30 Mal pro Sekunde mit den Flügeln - das ist im Gegensatz zu vielen anderen Fluginsekten relativ langsam.

Das Insekt ist ein wahrer Jagdkünstler: Sie jagen im Flug. Libellen ahnen, wohin ihre Beute flüchtet und können so ihre Flugmanöver ausrichten. Hierfür besitzen sie eine Art internes Modell ihrer selbst, mit dessen Hilfe sie einkalkulieren, wie sich ihre eigenen Bewegungen auswirken. Diese räumliche Vorstellung kennt man eigentlich nur von Wirbeltieren oder dem Menschen.

Die Libelle kann ihre Flügel durch viel Muskelkraft unabhängig voneinander bewegen.
Die Libelle kann ihre Flügel durch viel Muskelkraft unabhängig voneinander bewegen.© IMAGO/Imagebroker

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