Doomsday-Fisch
Katastrophen-Warnung: Sagt der Riemenfisch wirklich die Zukunft voraus?
- Aktualisiert: 13.04.2024
- 05:13 Uhr
- Carina Neumann-Mahlkau
Der riesige Riemenfisch soll gefährliche Natur-Phänomene wie Tsunamis und Erdbeben ankündigen. Was ist da dran?
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Das Wichtigste in Kürze
Der Riemenfisch hat kein gutes Image. Er wird auch "Doomsday Fisch", also "Weltuntergangs-Fisch" genannt.
Vor allem in Japan kursieren Grusel-Geschichten über das Tiefsee-Wesen, das vor gefährlichen Natur-Katastrophen wie Tsunamis und Erdbeben stranden soll.
Bilder von lebendigen Riemenfischen gibt es kaum - obwohl sie mit bis zu acht Metern Größe die längsten Knochenfische der Welt sind.
Neugierig? Lies hier, ob der "Doomsday-Fisch" seinem gefährlichen Ruf gerecht wird.
Das musst du über den Riemenfisch wissen
Der Riemenfisch im Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Regalecidae
Größe: Bis zu 8 Meter lang
Gewicht: bis zu rund 250 Kilo
Lebenserwartung: unbekannt
Vorkommen: Weltweit in tropischen und gemäßigten Meeren, auch im Mittelmeer.
Lebensraum: Tiefsee, bis mehr als 1.000 Meter Wassertiefe.
Ernährung: Vermutlich kleine Fische und Zoo-Plankton wie Krill, also winzige Krebstierchen.
Feinde: Raubfische der Tiefsee wie Haie und Tiefsee-Aale.
Spitznamen: "Doomsday Fish", "King of herrings", also "König der Heringe", wegen seiner kronenhaften Flosse auf dem Kopf. Der Riemenfisch ist aber kein Hering, dieser Name entstand umgangssprachlich.
Frühwarnsysteme für Katastrophen
Lebensrettende Frühwarnsysteme
Der Riemenfisch ist ein Phantom der Tiefsee
Bilder von einem Riemenfisch sehen meistens so aus - richtig, es handelt sich um gestrandete, tote Tiere. Das liegt daran, dass der Riemenfisch in den dunklen Tiefen der Meere lebt. Er taucht bis zu 1.000 Meter tief und kommt nur selten in flachere Gefilde. Deshalb sind Aufnahmen lebendiger Riemenfische extrem selten.
Genau wie sein Lebensraum, die Tiefsee, ist auch der Riemenfisch noch unerforscht und mystisch. Die wenigen Dinge, die man über das Wesen weiß, machen es nicht weniger skurril: Es sieht aus wie eine riesige Seeschlange, für die es früher auch gehalten wurde. Sein Körper glänzt metallisch und auf seinem Kopf türmt sich eine rosa-rote Flossen-Krone auf. Als der Riemenfisch die ersten Male tot an den Küsten gefunden wurde, sorgte er weltweit für Angst und Schrecken. In Japan gilt er noch heute als Unglücksbote. Mehr dazu weiter unten. Forschende beobachteten außerdem, dass der Tiefsee-Bewohner meistens gar nicht horizontal schwimmt, wie man annehmen würde - sondern dass er sich überwiegend senkrecht durch die Tiefen bewegt. Bei Gefahr kann sich der Riemenfisch übrigens selbst "amputieren", indem er einen Teil seines Hinterleibs verspeist - vermutlich, um bei Nahrungsknappheit sein Überleben zu sichern. So hat der Riemenfisch nicht nur eine bizarre Mahlzeit, sondern weniger Körpermasse verlangt auch nach weniger Nahrung.
Seltene Bilder von lebendigen Riemenfischen
Im Video siehst du seltene Bilder des Meeresbewohners. Sogar ein Baby-Riemenfisch wurde gefilmt - gleich in der ersten Szene.
Externer Inhalt
Sagt der Riemenfisch wirklich Katastrophen voraus?
😯In Japan gilt der Riemenfisch als Unglücksbote. Er soll vor drohenden Tsunamis und Erdbeben tot an die Küsten gespült werden. Aber was ist wirklich dran?
❓Forschende konnten keinen Zusammenhang zwischen Riemenfisch-Sichtungen und Natur-Katastrophen nachweisen. Vielmehr tragen Strömungen manchmal kranke oder bereits verstorbene Tiere an die Küsten.
🌊Wurden tote Riemenfische in der Vergangenheit vor Erdbeben oder Tsunamis angespült, war das also ein Zufall.
💡Tauchen Riemenfische im flachen Wasser auf, ist das also eher ein schlechtes Omen für sie, als für uns.
Ist der Riemenfisch gefährlich?
Nein, keine Sorge - trotz seines gewöhnungsbedürftigen Aussehens ist der Riemenfisch völlig ungefährlich. Er besitzt keine Zähne, und die braucht er auch gar nicht. Denn er ist ein friedlicher Zeitgenosse und frisst hauptsächlich kleine Fische und Plankton. Ihm zu begegnen grenzt ohnehin an eine Sensation, da er in den Tiefen der Ozeane lebt. Und sollte er doch mal in Küstennähe auftauchen, ist er meist krank oder bereits tot, wie du nun weißt.