Erfolg: Die NASA testet die Motoren der Mondrakete
Veröffentlicht: 22.03.2021
12:00 Uhr
Peter Schneider
Beim zweiten Versuch hat die NASA erfolgreich bei vollem Schub einen Start ihrer neuen Riesen-Rakete SLS simuliert. Beim ersten Mal hatte der Computer die Motoren zu früh abgestellt. Der Plan: Die SLS soll am 3. September zum Mond fliegen.
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Das Wichtigste zum Thema Test Mondrakete SLS
Fast 50 Jahre nach dem letzten Mondflug bringt die NASA wieder die Erde zum Beben. Die US-Raumfahrtbehörde hat am 18. März das zweite Mal gleichzeitig alle Motoren ihrer neuen Mondrakete SLS getestet - dieses Mal über die volle Länge.
Bei einem "Hot Fire Test" hebt die Rakete aber nicht ab: Ihr unterer Teil steckt dabei in einem gigantischen Teststand.
Beim ersten Test liefen die Motoren zwar ohne Panne. Doch der Computer schaltete sie schon nach einer Minute ab. Eigentlich sollten sie mehr als acht Minuten feuern.
Die SLS (für Space Launch System) sollte schon Ende dieses Jahres bei der Artemis-1-Mission den Mond umrunden - nach vierjähriger Verspätung. Dieser Zeitplan ist aber trotz des erfolgreichen Tests nicht mehr sicher.
Sollte erfolgreich abheben, wird sie die stärkste Rakete aller Zeiten sein und könnte laut NASA das Gewicht von etwa zwölf ausgewachsenen Elefanten ins All heben.
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Ziemlich viel heißer Dampf
Hier siehst du den erfolgreichen Test im Video
Hot Fire Test nennt es die NASA, wenn alle Triebwerke gleichzeitig am Boden laufen und spektakuläre Dampfwolken ausstoßen. Dabei werden mehre Millionen Liter Treibstoff verfeuert.
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Willst Du noch mehr über die Mond-Mission der SLS erfahren?
Die "SLS" muss so stark sein, weil sie das Taxi für die kommenden Mond-Missionen sein soll. Mit dem "Orion"-Raumschiff an der Spitze wird sie die Astronauten in den Weltraum befördern.
Historisch: Bei den Raketenmotoren der "SLS" handelt es sich um die Original-Aggregate aus dem Spaceshuttle. Sie werden nun in der "SLS" eingesetzt, um Kosten zu sparen. Da nur noch 16 übrig sind, reichen sie also für maximal 4 "SLS"-Flüge. Ab dann braucht die NASA neue Motoren.
Die SLS ist eine dreistufige Rakete: Zuerst zündet eine Hauptstufe, unterstützt von zwei Hilfsraketen ("Booster"), um in den Weltraum zu fliegen. Sobald die Booster ausgebrannt sind, werden sie abgesprengt. Sind auch die Tanks der Hauptstufe leer, zündet die Oberstufe und bringt das Raumschiff auf den Weg zum Mond.
Die "SLS" wird mit 98 Metern Höhe fast so groß sein wie die 110 Meter hohe Apollo-Mondrakete "Saturn V".
"Nur" 105 Meter hoch, aber stärker als die Saturn V war nur die russische Mondrakete N1. Sie hob zwar 4 Mal ab, stürzte aber auch immer ab - und explodierte.
Stärker als die "SLS" wird womöglich die Super-Rakete von Elon Musk und seinem Unternehmen SpaceX. Das "Starship" wird voraussichtlich 5 Tonnen mehr in die Erdumlaufbahn heben. Wie die "SLS" muss es das aber erst mal beweisen.
Die erste "SLS" ist das Mitglied einer ganzen Raketen-Familie. Die stärkste Version wird größer als die "Saturn V" werden. Sie soll eines Tages 45 Tonnen schwere Ausrüstung zum Mond transportieren. Da kann auch Elon Musks Super-Rakete nicht mehr mithalten.
Wenn der gleiche Fehler wie beim ersten Hot Fire Test während des Flugs auftritt, würde die Rakete nicht abschalten, so die NASA. Da der Computer bei einem echten Start anders programmiert wird, fliegt die Rakete einfach weiter - also Entwarnung für die Astronauten.
Riesenraketen im Vergleich: Die 2.600 Tonnen schwere "SLS Block 1" wird deutlich schwerer und stärker als alle heute fliegenden Modelle. Die erste SLS-Version entwickelt den Schub von etwa 31.747-Jumbo-Jets - oder die Kraft von mehr als 150.000 Porsches!
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