Jedes Jahr öffnet und schließt sich ein Ozonloch - wie gefährlich ist das?
- Veröffentlicht: 05.06.2020
- 13:45 Uhr
- Galileo
Über der Antarktis bildet sich jedes Jahr ein Loch in der Ozonschicht. Wieso es entsteht und welche Auswirkungen das hat.
Das Wichtigste zum Thema Ozonlöcher
In der Erd-Atmosphäre bildet Ozon eine Schutzschicht gegen UV-Strahlung. Die Kombination aus sehr kalten Temperaturen und bestimmten chemischen Reaktionen führt dazu, dass sich diese Schicht ausdünnt.
Seit den 1980er-Jahren bildet sich ein solches Loch in der Ozonschicht in der Antarktis am Südpol. Nach einigen Monaten schließt es sich wieder.
Was Ozon ist, warum sich in der Ozonschicht jährlich ein Loch öffnet und schließt und wie bedrohlich das ist, erfährst du weiter unten. Wusstest du, dass Ozon ein Sauerstoffmolekül ist, das gesundheitliche Beschwerden wie Husten hervorrufen kann?
Was ist überhaupt Ozon?
Ozon ist ein Gas, das einige Dutzend Kilometer über dem Erdboden eine natürliche Schutzschicht bildet. Die Ozonschicht schirmt einen Großteil der ultravioletten Strahlung der Sonne ab.
Das ist lebenswichtig: Zu viel UV-Strahlung kann nicht nur Sonnenbrand, sondern etwa Hautkrebs oder grauen Star verursachen.
Wie bildet sich ein Ozonloch und wo?
Durch die Kombination aus extrem niedrigen Temperaturen und chemischen Reaktionen mit Fluorchlor-Kohlenwasserstoffen (FCKW) dünnt sich die Schutzschicht in der Erdatmosphäre in manchen Regionen aus. Es entsteht ein Loch in der Ozonschicht.
Das erste Ozonloch wurde 1985 in der Antarktis am Südpol entdeckt. Seitdem bildet sich dort jedes Jahr im Frühling ein solches Loch. Innerhalb weniger Monate erholt sich die Ozonschicht über der Antarktis aber, und das Ozonloch schließt sich wieder.
Mini-Ozonloch am Nordpol
In der Arktis am Nordpol herrschen normalerweise andere natürliche Bedingungen. Dort ist es weniger wahrscheinlich, dass sich ein Ozonloch bildet.
Im März 2020 entstand dort trotzdem ein Loch in der Ozonschicht. Grund dafür waren langanhaltende, starke und sehr kalte Polarwinde. Dadurch bildeten sich auch in der Arktis sogenannte Perlmuttwolken, die durch die Reaktion mit den FCKW-Chemikalien Ozon zerstören.
Im April 2020 war das Ozonloch über der Arktis am Nordpol wieder verschlossen. Zuletzt hatten Forscher dort 2011 ein Ozonloch gesehen.
Wie gefährlich ist das für uns Menschen?
Harmlos ist ein Ozonloch sicher nicht. Dadurch gelangt in den entsprechenden Regionen mehr gefährliche UV-Strahlung auf die Erde. Insbesondere Menschen in Australien und Neuseeland etwa, die näher an der Antarktis leben, sind davon betroffen. Würde sich das jährliche Ozonloch vergrößern und auf mehr bewohnte Gebiete ausbreiten, wäre es auch für sie ein Risiko.
Danach sieht es trotz noch einiger Forschungslücken aber zum Glück nicht aus. Vor allem dank des 1987 beschlossenen Montreal-Protokolls erholt sich die Ozonschicht vielmehr. Die internationale Vereinbarung regelt die Produktion und den Verbrauch des für die Ozonschicht bedrohlichen FCKW.
"Wiederaufbau" in Sicht
Das Ozonloch über der Antarktis schließt sich seit 2012 nach und nach. Im Jahr 2019 etwa bildete sich das kleinste seit über 30 Jahren. Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts könnte es sich vollständig erholen. Über der Nordhalbkugel könnte sich die Ozonschicht sogar schon in den 2020er-Jahren wieder komplett herstellen.
Die häufigsten Fragen zu Ozonloch
Ozon ist ein Gas, das einige Dutzend Kilometer über dem Erdboden eine natürliche Schutzschicht bildet. Die Ozonschicht schirmt einen Großteil der ultravioletten Strahlung der Sonne ab.
Durch die Kombination aus extrem niedrigen Temperaturen und chemischen Reaktionen mit Fluorchlor-Kohlenwasserstoffen (FCKW) dünnt sich die Schutzschicht in der Erdatmosphäre in manchen Regionen aus. Es entsteht ein Loch in der Ozonschicht.
Das erste Ozonloch wurde 1985 in der Antarktis am Südpol entdeckt. Seitdem bildet sich dort jedes Jahr im Frühling ein solches Loch. Innerhalb weniger Monate erholt sich die Ozonschicht über der Antarktis aber, und das Ozonloch schließt sich wieder.
Durch ein Ozonloch gelangt in den entsprechenden Regionen mehr gefährliche UV-Strahlung auf die Erde. Insbesondere Menschen in Australien und Neuseeland etwa, die näher an der Antarktis leben, sind davon betroffen.