Hausstaubmilben bekämpfen: Darum solltest du dein Bett morgens nicht machen
- Veröffentlicht: 31.01.2023
- 11:45 Uhr
- Anna Kaltenhauser
Täglich teilst du dir dein Bett mit Millionen von Hausstaubmilben. Meist bemerkst du die Krabbeltiere nicht, außer, du hast eine Allergie. Doch wie kannst du Milben bekämpfen? Wir haben die besten Tipps - zum Beispiel: Mach dein Bett nicht.
Das Wichtigste zum Thema Hausstaubmilben
Hausstaubmilben sind eine Gattung der Milben, genau wie Zecken. Beide Parasiten gehören zu den Spinnentieren.
Hausstaubmilben halten sich in der Nähe von Menschen und Tieren auf. Sie ernähren sich hauptsächlich von Haaren und Hautschuppen sowie von Schimmelpilzen. Der wissenschaftliche Name der Tiere, Dermatophagoides, bedeutet übrigens Hautfresser.
In einem feuchtwarmen Klima vermehren sich Milben stark. Das Bett bietet darum einen idealen Lebensraum - und genug Futter gibt es ebenso. 1,5 Millionen der Schmarotzer tummeln sich durchschnittlich in deinem Bett.
Mit bloßem Auge kannst du die winzigen Milben im Bett nicht erkennen. Das ist ein Unterschied zu Bettwanzen: Weil diese größer sind, siehst du sie krabbeln.
Hausstaubmilben sind eigentlich harmlos und übertragen anders als Kakerlaken keine Krankheiten. Allerdings kann ihr Kot Allergien auslösen. Parasitäre Milben dagegen können Krätze auslösen.
Was sind Hausstaubmilben eigentlich?
- Milben krabbeln weltweit herum: Über 50.000 Arten sind bekannt. Viele davon leben als Parasiten, auch am Menschen - so wie Haarbalgmilben an den Wimpern.
- Es gibt insgesamt 150 Arten von Hausstaubmilben, bei uns tummeln sich aber nur zwei davon: Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae.
- Ausgewachsene, weiße Hausstaubmilben besitzen wie alle Spinnen acht Beine. Sie können sehr schlecht sehen und haben teilweise gar keine Augen. An ihren ovalen Körpern sitzen Borsten statt Haare, an der hinteren Seite tragen sie Streifen.
- Hausstaubmilben siehst du nur unter dem Mikroskop: Mit einer Größe von 0,1 bis 0,5 Millimeter sind sie kleiner als ein Stecknadelkopf. Der hat einen Durchmesser von einem Millimeter. Weibchen übertrumpfen Männchen bei der Größe.
- Die Tiere leben 30 bis 100 Tage. In der Zeit kann ein einziges Weibchen bis zu 80 Eier legen.
Wo lebt die Hausstaubmilbe und warum fühlt sie sich dort wohl?
🎽 Hausstaubmilben heißen so, weil sie sich im Hausstaub tummeln. Dieser wiederum ist eine Mischung aus Haaren, Hautschuppen, Fasern von Textilien und anderen kleinen Partikeln. Ursprünglich wohnte diese Milben-Art in Vogelnestern.
🛏 Die meisten Hausstaubmilben leben im Bett, vorwiegend in Matratze, Kopfkissen und Decke. 1,5 Gramm Hautschüppchen sammeln sich während des Schlafs auf deiner Matratze - ein Festmahl für Milben.
🌃 Von den Schuppen einer einzigen Nacht können sich 1,5 Millionen Tiere ernähren!
🫗 Auch ausreichend Feuchtigkeit ist vorhanden: Jede Nacht scheidest du über Schweiß und Atemluft um die 200 Milliliter Flüssigkeit aus. Das entspricht einem normalen Glas Wasser.
🛋 Außerdem hausen die Milben oft in Polstermöbeln wie Sofas und Sesseln. Zierkissen, Kuscheltiere, Vorhänge und Teppiche bieten ihnen ebenfalls gute Lebensbedingungen.
📕 Ältere Bücher sind häufig ebenfalls von Hausstaubmilben befallen.
Hausstaubmilben unter dem Mikroskop
Die besten Tipps: So kannst du Hausstaubmilben bekämpfen und vorbeugen
💧 Tipp 1: Mach das Bett nicht zu ordentlich, denn unter der Decke bleibt es feucht. Am besten schlägst du die Bettdecke zurück. Dann können Matratze und Unterseite der oberen Deckenhälfte trocknen. Wissenschaftler:innen der Londoner Kingston University fanden heraus, dass Milben in einem ungemachten Bett nicht überleben können.
🛌 Tipp 2: Ziehe das Bett vorsichtig ab. Bist du zu schwungvoll, verteilst du Milbenkot im ganzen Zimmer.
🧼 Tipp 3: Wasche Bettwäsche und Matratzenbezug mindestens alle zwei Wochen in der Maschine. Damit Milben abgetötet werden, musst du sie bei 60 Grad im Normalprogramm reinigen.
🪅 Tipp 4: Wasche Kuscheltiere bei 60 Grad. Alternativ gibst du sie in eine Plastiktüte, legst sie 48 Stunden in das Gefrierfach und wäschst sie dann.
🪟 Tipp 5: Frische Luft und Licht mögen Milben nicht. Lüfte alle Zimmer regelmäßig, indem du das Fenster fünf bis 15 Minuten ganz öffnest.
🧸 Tipp 6: Entferne Staubfänger aus dem Schlafzimmer. Dazu gehören Vorhänge, Stofftiere, Sofakissen, Wolldecken und offene Bücherregale.
🧼 Tipp 7: Wische Staub immer mit einem feuchten Tuch. Damit wird er weniger aufgewirbelt.
🪣 Tipp 8: Bist du allergisch, solltest du möglichst keinen Teppichboden haben und den Boden zweimal wöchentlich feucht wischen.
✔ Tipp 9: Nutze einen Staubsauger mit HEPA-Filter der Klasse 13 oder 14. Dieser verhindert, dass sich Schmutz wieder im Zimmer verteilt.
🪴 Tipp 10: Stelle keine Topfpflanzen ins Schlafzimmer. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit - ein Paradies für Milben.
Ganzjähriges Problem: Hausstaubmilben kennen keine Jahreszeit
Solange sie etwas zu futtern finden und es schön feucht ist, können Hausstaubmilben überleben.
Wenn du im Winter heizt, sinkt die Luftfeuchtigkeit zwar und die Luft in den Zimmern wird trockener. Trotzdem sterben die Tiere nicht: Sie vermehren sich nur langsamer.
Wie im Schlaraffenland hausen Milben, wenn die mittlere, relative Luftfeuchtigkeit bei etwa 73 Prozent und die Temperatur bei 20 bis 30 Grad Celsius liegt. Dann legen Weibchen sogar mehr Eier.
In den Monaten Mai bis Oktober finden sich die meisten Milben, weil sie zu dieser Zeit jede Menge Nachwuchs bekommen.
Staub und Dreck? Darum haben Hausstaubmilben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun
🧹 Hartnäckig hält sich der Mythos, dass Hausstaubmilben nur dort krabbeln, wo es schmutzig ist. Mit mangelnder Hygiene hat der Befall aber nichts zu tun.
⚠ Dass die Tiere in unserer Nähe leben, ist ganz natürlich. Es ist gar nicht möglich, Staub komplett zu verhindern. Darum gibt es keine Wohnung ohne Milben.
🛌 Wenn du allerdings deine Bettwäsche zu selten wäschst, können sich die Tiere besser vermehren.
❕ Du kannst die Parasiten darum niemals ganz loswerden, sondern ihre Zahl höchstens reduzieren. Dabei helfen unsere Tipps.
Hausstauballergie: Darum löst der Milbenkot häufig eine Allergie aus
- In westlichen Ländern zählt die Hausstauballergie neben Heuschnupfen zu den häufigsten Allergien. Tatsächlich ist der Name nicht korrekt, denn es geht nicht um den Staub. Tatsächlich handelt sich um eine Hausstaubmilbenallergie.
- Ausgelöst wird sie durch verschiedene Eiweiße der Hausstaubmilben. Diese befinden sich im Kot, aber auch in den Körpern der Spinnentiere. Ein Gramm Staub kann bis zu 250.000 Kotbällchen enthalten.
- Eigentlich sind diese Stoffe ungefährlich. Doch wenn Allergiker:innen Hausstaub einatmen, können Beschwerden auftreten. Das liegt darin, dass sich im Staub tote Tiere und Kot befinden.
- Das Immunsystem der Betroffenen stuft die Stoffe als körperfeindlich ein und reagiert darauf.
Hausstaubmilbenallergie - Das sind die Symptome
Typische Symptome einer Milbenallergie sind tränende und juckende Augen, Schnupfen, Husten und Niesen sowie Juckreiz. Häufig ist die Nase dauerhaft verstopft.
Auch schlechter Schlaf, lang dauernde und ständige Atemwegs-Infekte oder dauerndes Räuspern können mit der Allergie zusammenhängen.
Die Beschwerden werden oft nicht mit Hausstaubmilben in Verbindung gebracht. Viele empfinden sie als weniger akut als saisonal auftretende Pollenallergien, so der Deutsche Allergie- und Asthmabund.
In schweren Fällen kann es sogar zu Atemnot kommen oder sich ein allergisches Asthma entwickeln.
Ein Indiz für die Allergie kann sein, dass die Symptome das ganze Jahr über auftreten. Obendrein sind sie meist nachts und morgens nach dem Aufstehen am schlimmsten.
Hast du die Vermutung, an einer Hausstauballergie zu leiden, dann solltest du das auf jeden Fall ärztlich abklären lassen.
Das kannst du bei einer Allergie gegen die Hausstaubmilbe tun
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Häufige Fragen zu Hausstaubmilben
Hausstaubmilben sind ganz natürlich. Du wirst sie zwar nie ganz los, ihre Zahl kannst du allerdings verringern. Lasse das Bett aufgeschlagen und wechsle die Bettwäsche alle zwei Wochen. Wasche Laken und Überzüge bei 60 Grad. Vermeide außerdem generell Staub: Lüfte gut und wische feucht Staub.
Mit bloßem Auge erkennst du Hausstaubmilben nicht, sie sind zu klein. Die Spinnentiere befinden sich in jedem Bett.
Hausstaubmilben sind an und für sich nicht gefährlich. Allerdings kann ihr Kot bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen.
Hausstaubmilben sind ganz natürlich, sie siedeln sich da an, wo sie ideale Lebensbedingungen vorfinden - also vor allem in Betten. Sie tummeln sich im Hausstaub - dieser besteht aus Hautschuppen, Haaren und anderen winzigen Partikeln.
Du hast auf jeden Fall Hausstaubmilben in deinem Bett - das kannst du gar nicht verhindern. Du kannst ihre Zahl höchstens verringern.
Du kannst Milben nie ganz loswerden. Wechselst du die Bettwäsche alle zwei Wochen, machst das Bett morgens nicht gleich und lüftest das Schlafzimmer gut, kannst du dafür sorgen, dass es nicht so viele sind.