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Größtes Teleskop der Welt: Das ELT bricht alle Rekorde

  • Veröffentlicht: 22.08.2023
  • 09:01 Uhr
  • Peter Schneider

Das Extremely Large Telescope ELT in Chile soll 2027 fertig werden. Mit dem Riesen-Fernrohr wollen Astronom:innen Exoplaneten finden und die Ausdehnung des Universums messen.

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Das Wichtigste zum Thema Extremely Large Telescope

  • Das Extremely Large Telescope (ELT) im südamerikanischen Chile ist zur Hälfte fertig. Mit einem Spiegeldurchmesser von 39,3 Metern wird es das größte Spiegelteleskop der Welt.

  • Das ELT (auf deutsch das "extrem großes Teleskop") kann 100 Millionen Mal mehr Licht einfangen als ein menschliches Auge.

  • 2028 soll es das "erste Licht sehen", wie Astrom:innen den Betriebsstart eines Teleskops nennen (hier liest du, wie ein Teleskop funktioniert).

  • Das superhochauflösende Gerät soll 30 Jahre lang ins Universum blicken. Dabei wird es unter anderem Exoplaneten aus Stein abbilden und sogar deren Atmosphäre untersuchen können. Zudem soll es direkt die beschleunigte Ausdehnung des Universums messen.

  • Das Riesenfernrohr wird derzeit für die Europäische Südsternwarte (ESO) in der trockenen Atacamawüste von Chile gebaut. Die Baustelle befindet sich auf 3060 Meter Höhe.

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Hier entsteht das größte Teleskop der Welt

Größtes Teleskop der Welt: Das ELT bricht alle Rekorde

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Als Teleskop-Standort wählte die ESO den 3046 Meter hohen Berg Cerro Armazones in den chilenischen Anden.
© ESO

Als Teleskop-Standort wählte die ESO den 3046 Meter hohen Berg Cerro Armazones in den chilenischen Anden.

Baubeginn war 2014: Schon ein Jahr später hatten die Bauarbeiter die gesamte Kuppe des 3046 Meter hohen Cerro Armazones für den Standort des Teleskops eingeebnet.
© ESO / G. Hüdepohl

Baubeginn war 2014: Schon ein Jahr später hatten die Bauarbeiter die gesamte Kuppe des 3046 Meter hohen Cerro Armazones für den Standort des Teleskops eingeebnet.

Nach einer Covid-bedingten Unterbrechung nahmen die Bauarbeiter Mitte 2021 die Arbeit wieder auf und legten bis Januar 2022 das Fundament.
© ESO

Nach einer Covid-bedingten Unterbrechung nahmen die Bauarbeiter Mitte 2021 die Arbeit wieder auf und legten bis Januar 2022 das Fundament.

Halbzeit: Im Juni 2023 war es so weit. Etwa die Hälfte des riesigen Teleskops ist gebaut.
© ESO

Halbzeit: Im Juni 2023 war es so weit. Etwa die Hälfte des riesigen Teleskops ist gebaut.

So soll das Extremely Large Telescope (ELT) auf dem 3046 Meter hohen Cerro Armazones in Chile aussehen, wenn es 2028 das erste Licht sieht.
© ESO

So soll das Extremely Large Telescope (ELT) auf dem 3046 Meter hohen Cerro Armazones in Chile aussehen, wenn es 2028 das erste Licht sieht.

So ist das ELT aufgebaut

🌟 Das Licht aus dem Weltraum fängt ein 39,3 Meter messender Hauptspiegel auf (gebaut von der Mainzer Firma Schott). Er besteht aus 798 sechseckigen und nur fünf Zentimeter dicken Einzelspiegeln.

🕶️ Dann strahlt es über vier weitere Spiegel (für Profis: Nasmyth-Montierung) in später einmal bis zu acht haushohe Messinstrumente, zwischen denen die Wissenschaftler:innen dann hin- und herschalten können.

🦾 Das Teleskop lässt sich in alle Richtungen schwenken. Zusätzlich können es die Techniker:innen an 6000 Stellen mechanisch justieren, um beispielsweise Luftturbulenzen auszugleichen.

📏 Von Boden bis zur Spitze misst das Teleskop 60 Meter, wenn es direkt nach oben in den Himmel schaut. Insgesamt wiegt es etwa 2800 Tonnen - so viel wie ein kleiner Container-Frachter.

📳 Das Teleskop, Gebäude und Instrumente sind so solide konstruiert, dass sie starke Temperaturschwankungen und Stürme aushalten, ohne sich zu verziehen. Zudem sollen sie die regelmäßigen Erdbeben in Chile schadlos überstehen.

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Der Weg des Lichts durch die fünf Spiegel des ELT

Das Licht aus dem All wird über fünf Spiegel in die Detektoren geleitet, welche die Lichtsignale aufspalten und verarbeiten. Aus diesen Daten können die Astronom:innen dann die Eigenschaften von Schwarzen Löchern, Sternen und Exoplaneten ableiten.

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Vergleich: Besser als die Weltraumteleskope Hubble und James-Webb

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© ESO

Die Welt ist begeistert von den Bildern, die das Weltraumteleskop Hubble seit 1993 auf die Erde sendet (hier ein Best-of von Hubble). Das ELT hingegen wird hingegen 15-mal so viel Licht einfangen wie die besten Teleskope derzeit. Dabei wird es sogar das James-Webb-Teleskop in den Schatten stellen.

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Warum das ELT in den Anden steht

⛰️ Die wolkenfreien Berge der südamerikanischen Anden sind optimal für die Sternbeobachtung. Die Höhenluft dort ist so trocken und sauber wie kaum woanders auf dem Planeten. Zudem gibt es dort keine störenden Lichtquellen.

🥶 Bevor die ESO sich für Chile entschied, dachten die Projektwissenschaftler:innen über Spanien, Tibet, Grönland und sogar die Antarktis als Standort nach.

🔭 In der Nähe des ELT betreiben die ESO-Wissenschaftler:innen noch andere Teleskope, darunter das "Very Large Telescope" (VLT), ein Verbund von vier Teleskopen mit je einem acht-Meter-Spiegel.

🔒 Die ESO hat für seine Teleskope in den Anden von der chilenischen Regierung für 50 Jahre eine 1270 Quadratkilometer große Schutzzone erhalten, um ungestört ins All schauen zu können. So dürfen darin unter anderem keine Bergwerke betrieben werden.

💸 Bevor das ELT geplant wurde, dachten Wissenschaftler:innen sogar über ein "Overwhelmingly Large Telescope" (überwältigend großes Teleskop) mit 100 Meter Spiegeldurchmesser nach. Es war aber zu kompliziert und teuer zu bauen.

🌍 Die Europäische Südsternwarte ESO hat derzeit 16 europäische Mitglieder und arbeitet zudem mit Australien als Partner zusammen.

Noch größer: Radioteleskope

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© picture alliance / El Nuevo Herald Pedro Portal

Mit ihren riesigen Empfangsschüsseln sind Radioteleskope deutlich größer als Spiegelteleskope. Eines der größten, das Arecibo-Observatorium in Puerto Rico, brach 2020 spektakulär zusammen (im Bild 2019 noch vor dem Unglück). Hier kannst du sehen, wie das auch als "James-Bond-Teleskop" bekannte Riesenteleskop einstürzt.

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Häufig gestellte Fragen zum Extremely Large Telescope

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