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Glühwürmchen: So kannst du die Leuchtkäfer beobachten

  • Veröffentlicht: 23.06.2023
  • 10:47 Uhr
  • Galileo

Schon mal einen leuchtenden Wald gesehen? Hinter dem beeindruckenden Lichtphänomen stecken kleine Leuchtkäfer. Tauche ein in die Welt der Glühwürmchen und erfahre, warum jetzt die beste Zeit ist, um sie zu beobachten.

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Glühwürmchen: Wissenswertes zu den kleinen Tierchen

💡 Der Begriff "Glühwürmchen" ist genau genommen falsch. Bei den Tieren handelt es sich nicht um Würmchen, sondern um Käfer, genauer um sogenannte Leuchtkäfer.

💡 Weltweit gibt es rund 2.000 Arten, die sich untereinander mit individuellen Blink- und Leuchtmustern verständigen können.

💡 Die am stärksten leuchtende Art heißt Photinus pyralis und ist überwiegend in Mittel- und Südamerika beheimatet.

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Wo und wann leuchten Glühwürmchen?

⏰ Glühwürmchen lassen sich am besten in den Sommermonaten Juni, Juli und August beobachten. Besonders aktiv sind sie in der sogenannten Johannisnacht - die findet jedes Jahr vom 23. auf den 24. Juni statt und läutet die Paarungssaison der kleinen Tierchen ein.

🌲 Am häufigsten lassen sich die kleinen Tierchen dabei an Waldrändern, Wiesen und offenen Gewässern entdecken. Aber auch in Gärten und Parks sind die Insekten in der Dämmerung zu finden. Viel befahrene Straßen meiden die Leuchtkäfer hingegen.

Die Femme fatale unter den Glühwürmchen

Das Weibchen der Art Photinus pyralis imitiert perfekt das Blinken einer anderen Glühwürmchen-Art. Damit lockt es die fremden Männchen an. Was wie eine klassische Verwechslungs-Komödie klingt, endet für die geblendeten Männchen oft mit dem Tod, für das Weibchen mit einem Festmahl.
Das Weibchen der Art Photinus pyralis imitiert perfekt das Blinken einer anderen Glühwürmchen-Art. Damit lockt es die fremden Männchen an. Was wie eine klassische Verwechslungs-Komödie klingt, endet für die geblendeten Männchen oft mit dem Tod, für das Weibchen mit einem Festmahl. © Adobe Stock
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Glühwürmchen in Deutschland

🇩🇪 In Deutschland sind nur drei Arten der Leuchtkäfer beheimatet: der Kleine Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula), der Große Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca) und der Kurzflügel-Leuchtkäfer (Phosphaenus hemipterus).

🇩🇪 Beim Kleinen und Großen Leuchtkäfer sind die Weibchen flugunfähig, beim Kurzflügel-Leuchtkäfer auch die Männchen.

🇩🇪 Die Männchen der Großen Leuchtkäfer haben keine funktionsfähigen Leuchtorgane. Siehst du in Mitteleuropa fliegende, leuchtende Exemplare, dann sind das entweder männliche Kleine Leuchtkäfer oder männliche Vertreter der Gattung Luciola.

Diese drei Arten von Glühwürmchen gibt es in Deutschland

Glühwürmchen: So kannst du die Leuchtkäfer beobachten

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Der Kleine Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula)
© Adobe Stock

Der Kleine Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula)

Der Große Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca)
© Adobe Stock

Der Große Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca)

Der Kurzflügel-Leuchtkäfer (Phosphaenus hemipterus)
© Adobe Stock

Der Kurzflügel-Leuchtkäfer (Phosphaenus hemipterus)

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Warum leuchten Glühwürmchen?

🥰 Das Leuchten der Glühwürmchen dient der Partnersuche - das Weibchen, das am hellsten leuchtet, lockt die meisten Männchen an. Bei manchen Arten besitzen nur die Weibchen Leuchtorgane, bei anderen wiederum beide Geschlechter.

🔦 Wie leuchten die Glühwürmchen überhaupt? Im Hinterteil der Tierchen ist die Säure Luziferin enthalten. Kommt diese durch einen Reiz mit dem Enzym Luziferase und Sauerstoff in Kontakt, entsteht Licht. Bei den Käfern leuchtet also nicht der gesamte Körper, sondern lediglich ein zehn Millimeter langer Bereich ihres Hinterteils. Hier haben die Tiere eine durchsichtige Hautschicht. Das Licht kann hindurchscheinen.

💡 Glühwürmchen sind zwar nicht sehr hell, dafür aber ziemlich effektiv. Während etwa Glühbirnen nur einen kleinen Teil ihrer Energie in Licht und einen weit größeren in Wärme umsetzen, ist es bei den Tierchen umgekehrt. 95 Prozent der Energie wird zu Licht. Keine künstlich hergestellte Lampe schafft das bisher.

🐟 Wenn Lebewesen selbstständig Licht erzeugen können, wird das als Biolumineszenz bezeichnet. Die kommt unter anderem bei Quallen und Tiefseefischen vor, aber auch bei manchen Pilzen.

So sieht ein leuchtendes Glühwürmchen aus

Hier kann man ziemlich gut erkennen, wie nur das hintere Teil des weiblichen Glühwürmchens leuchtet.
Hier kann man ziemlich gut erkennen, wie nur das hintere Teil des weiblichen Glühwürmchens leuchtet.© Adobe Stock
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Galileo

Insektenmythen

Endlich ist der Sommer wieder da, die Sonne scheint länger und das mögen nicht nur wir, sondern auch all die kleinen Krabbeltiere und Insekten, die uns in den warmen Monaten tagtäglich begegnen und begleiten: Marienkäfer und Grillen, Glühwürmchen und Weberknechte. Wir kennen sie alle schon seit unserer Kindheit, aber wissen wir wirklich, wie die kleinen Biester ticken?

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Du willst selbst Glühwürmchen beobachten?

Magisch! Wer einen solchen Anblick haben möchte, sollte sich die Johannisnacht (23./24. Juni) im Kalender eintragen.
Magisch! Wer einen solchen Anblick haben möchte, sollte sich die Johannisnacht (23./24. Juni) im Kalender eintragen. © IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Das Leben eines Glühwürmchens

🐛 Den Großteil ihres Lebens verbringen Leuchtkäfer als Larven- ganze drei Jahre lang bleiben sie in diesem Entwicklungsstadium. In dieser Zeit futtern sich die Tierchen ein ordentliches Polster an: Sie ernähren sich hauptsächlich von Nackt- und Gehäuseschnecken, die sie zuvor mit einem Giftbiss töten.

💡 Wenn die Tiere genug gefressen haben, folgt das einwöchige Puppenstadium. Danach brechen die frischgeschlüpften Leuchtkäfer zur Partnersuche auf.

🥰 Die Männchen fliegen dicht über den Boden hinweg und halten nach den leuchtenden Weibchen Ausschau. Haben sie eines entdeckt, landet das Männchen auf dem Weibchen, das Leuchten erlischt und die Paarung findet statt.

✝ Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier geschützt unter Gräsern, Holzstücken oder Steinen ab. Danach stirbt es. Die Männchen leben noch etwa zwei Wochen weiter.

Glühwürmchen: Licht aus bei der Paarung

Vorhang zu! Während der Paarung erlischt das Licht.
Vorhang zu! Während der Paarung erlischt das Licht.© Adobe Stock

Sind Glühwürmchen vom Aussterben bedroht?

Genau wie bei vielen anderen Insekten-Arten geht die Zahl der Leuchtkäfer in den letzten Jahren zurück. Durch die Landwirtschaft verschwindet ihr Lebensraum immer mehr. Außerdem werden die Städte immer heller. Das verwirrt die Männchen. Sie können die Weibchen oft nicht mehr ausfindig machen.

Wie kannst du Leuchtkäfer schützen?

  • Lass im Sommer das Gras in deinem Garten länger wachsen.
  • Häufe kleine Türmchen aus Ästen auf.
  • Verzichte auf eine übermäßige Außenbeleuchtung.

So bietest du den Glühwürmchen einen potenziellen Lebensraum und kannst die leuchtenden Tierchen obendrein noch aus nächster Nähe bestaunen.

Und aufgepasst?

Häufige Fragen zu Glühwürmchen

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