Geisterflughafen auf Zypern: Ein dunkles Geheimnis steckt dahinter
- Veröffentlicht: 13.04.2020
- 20:00 Uhr
- Heike Predikant
1974 landete die letzte Passagiermaschine. Seither ist der Flughafen Nikosia ein düsterer Ort. Aber: Wir zeigen dir auch die sonnigen Seiten der Mittelmeerinsel Zypern.
Das Wichtigste zum Thema Nicosia International Airport
Am Flughafen Nikosia verkehrten einst die Maschinen von Cyprus Airways. Doch vor 45 Jahren wurde der Betrieb eingestellt - über Nacht.
1974 eskalierte der Zypern-Konflikt. Türkische Truppen besetzten den Norden der Insel, nachdem griechische Putschisten den Anschluss Zyperns an Griechenland durchsetzen wollten.
Der Flughafen lag zwischen den Fronten, Teile wurden bei den Kämpfen auch zerstört. Die Vereinten Nationen (UN) erklärten den Flughafen zur Schutzzone. Seither fliegt hier nichts mehr.
Ruinen, Trümmer, Stacheldraht: Der Schriftzug "Nicosia International Airport" ist kaum noch lesbar, die Gebäude verfallen - und auf dem Rollfeld rostet ein Trident-Jet vor sich hin.
Heute verläuft durch das Areal eine Pufferzone, die Zypern in zwei Gebiete teilt. Der entmilitarisierte Landstreifen soll bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den Konfliktparteien vermeiden.
Du würdest den Geisterflughafen gern besichtigen? Hier kannst du eine Genehmigung beantragen
Betreten verboten! Der Flughafen Nikosia befindet sich in einer etwa 180 Kilometer langen Pufferzone. Die "Green Line" teilt die Insel seit über 40 Jahren.
Der Süden wird von der Republik Zypern beherrscht, der Norden steht unter Kontrolle der Türkischen Republik Nordzypern (nur von der Türkei anerkannt). Zugang zu der entmilitarisierten Zone haben lediglich UN-Truppen.
Es sei denn, man bekommt eine Genehmigung von der Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern. Dann können auch Studenten, Forscher, Fotografen, Künstler oder anderweitig Interessierte die "Buffer Zone" mitsamt des Nicosia International Airport erkunden.
Ein ausgefülltes Antragsformular muss an folgende Web-Adresse geschickt werden: unficyp-request@un.org.
So kontrolliert die UN-Friedenstruppe die Pufferzone
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☀️ Aufgrund seiner Lage im südöstlichen Mittelmeer hat Zypern mediterranes Klima. Im Sommer klettern die Temperaturen im Schnitt auf 30° C bis 35° C, die Winter sind mild. Die Sonne scheint an rund 340 Tagen im Jahr.
💶 Seit 1. Januar 2008 ist der Euro im Süden die nationale Währung. In Nordzypern gilt weiterhin die Türkische Lira als gesetzliches Zahlungsmittel.
🧀 Er ist eine Spezialität des Landes und quietscht beim Kauen: Halloumi-Käse. Ursprünglich wurde er aus Schafsmilch hergestellt, mittlerweile wird auch Milch von Kühen oder Ziegen beigegeben. Man isst den Käse mit Melone, als Füllung in Datteln oder eingewickelt in Blätterteig.
🚌 Am günstigsten fährt man mit dem Bus. Linienbusse verbinden alle Städte innerhalb des jeweiligen Inselteils. Eine Alternative sind Sammeltaxis: Man bestellt telefonisch einen Platz, wird abgeholt und zur Wunschadresse gebracht.
🎁 Ein Wort für "Fremder" gibt es nicht, aber eines für Gast: "Xenos". Der wird in Zypern geschätzt - und gern zum Essen eingeladen. Sofort eine Gegeneinladung auszusprechen, wäre unhöflich. Lieber ein kleines Geschenk für den Gastgeber mitbringen - als Dankeschön.
🏕️ Wild campen ist verboten. Im Süden wird strenger kontrolliert als im Norden. Campingplätze gibt es überall auf der Insel, auf manchen kann man einen komplett ausgestatteten Wohnwagen mieten. In Naturschutzgebieten werden oft Camping- oder Biwakplätze zum Übernachten angeboten.
🇬🇧 Die Autos fahren auf der linken Straßenseite. Das liegt daran, dass Zypern einst eine britische Kronkolonie war. Auch die Steckdosen sind britisch, für den dreipoligen Typ G brauchen deutsche Urlauber einen Reiseadapter.