Gartenschläfer: Putziger Nager mit Zorro-Maske
- Veröffentlicht: 20.11.2022
- 07:45 Uhr
- Galileo
Der Gartenschläfer ist von der Deutschen Wildtier Stiftung zum "Tier des Jahres 2023" auserkoren worden. Und das mit gutem Grund: Denn der kleine Nager ist vom Aussterben bedroht. Im Clip: So kommunizieren Tiere.
Gartenschläfer: Das Wichtigste zum "Tier des Jahres 2023"
Gartenschläfer gehören zur Familie der Bilche und der Ordnung der Nagetiere. Sie sind verwandt mit dem Siebenschläfer, Baumschläfer, Eichhörnchen und der Haselmaus.
Gartenschläfer sind normalerweise Einzelgänger. Nur bei Weibchen und ihrem Nachwuchs kommt ein Zusammenleben in Gruppen häufiger vor.
Die kleinen Nager sind besonders geruchsempfindlich, bestimmte Düfte, wie Räucherstäbchen oder Möbelpolitur, können sie nicht leiden.
Der Gartenschläfer macht unverwechselbare Geräusche: Am charakteristischen Schnattern, Murmeln und Fiepen erkennst du ihn.
Mit der Wahl zum "Tier des Jahres 2023" soll auf die bedrohte Tierart aufmerksam gemacht werden.
Gartenschläfer: An diesen Merkmalen erkennst du das Tier
Das Nagetier gehört zu den so genannten Schlafmäusen, die vor allem nachtaktiv sind.
Mit einer Körperlänge von circa 15 Zentimetern ist der Gartenschläfer faustgroß. Charakteristisch sind seine großen Ohren und seine dunkle Augenmaske, die aussieht wie ein schwarzes Band um die großen, dunklen Knopfaugen. Der lange Schwanz des Kleinsäugers ist mit einer Art Sollbruchstelle ausgestattet, sodass Fressfeinde oft nur sein Schwanzhaar erbeuten.
Gartenschläfer sind außerdem wahre Kletterkünstler. Sie können sogar an Hausfassaden hinaufklettern - der lange buschige Schwanz hilft ihnen das Gleichgewicht zu halten.
Gartenschläfer auf Nahrungssuche: So süß sieht der Nager aus
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Das ist der Lebensraum des Gartenschläfers
Das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers ist in Europa in den letzten 30 Jahren um fast die Hälfte geschrumpft. In Deutschland ist das kleine Wildtier fast nur noch in Südwestdeutschland und im Harz verbreitet und steht auf der Roten Liste bedrohter Arten in der Bundesrepublik.
Nahrung: Wie ernähren sich Gartenschläfer?
Die kleinen Nagetiere sind Allesfresser. Am liebsten verspeisen sie Insekten, Würmer und Schnecken, aber auch Früchte, Samen und Knospen. Bevor der Winterschlaf ansteht, frisst der Bilch besonders viel. Wusstest du, dass es auch unter Tieren Veganer gibt? Chinchillas beispielsweise ernähren sich ausschließlich pflanzlich.
Gartenschläfer: So hält er Winterschlaf
Der etwa sechsmonatige Winterschlaf des Gartenschläfers dauert von Oktober bis April. In dieser Zeit sinkt die Körpertemperatur des Tieres auf bis zu minus ein Grad Celsius.
Gefahren und Bedrohungen für den Bilch
Die kleinen Nager haben einen genialen Verteidigungs-Trick auf Lager: Packt ein Feind, wie eine Eule, den Gartenschläfer an der Schwanzspitze, wirft dieser den eigenen Schwanz ab und entwischt. Stichwort Regeneration: Nach einigen Wochen ist von dem Verlust kaum mehr etwas zu sehen, der Schwanz ist nachgewachsen, aber jetzt etwas kürzer.
Gartenschläfer sind jedoch vor allem durch Forstwirtschaft, Insektensterben und den Einsatz von Rattengiften und Pestiziden bedroht. In seinem natürlichen Lebensraum, dem Wald, findet der Gartenschläfer nicht mehr genug Nahrung und Verstecke.
Der Gartenschläfer ist nicht nur auf der Roten Liste, sondern auch durch das deutsche Bundesnaturschutzgesetz (§ 7 Abs. 2 Nr. 13: besonders geschützte Art) sowie international durch die Berner Konvention (kurz: BMUV) geschützt.
Das sind die natürlichen Feinde des Gartenschläfers
🦅 Greifvögel, wie Schleiereulen oder Käuze
🐾 Marder
🐱 Hauskatzen
🐀 Ratten
Gartenschläfer: Häufig gestellte Fragen
Gartenschläfer sind wie auch Siebenschläfer, nicht gefärhlich. Leben sie jedoch in größeren Gruppen, können sie nachts, zum Beispiel im Garten, sehr laut werden.
Der Gartenschläfer ist etwas kleiner als der Siebenschläfer. Das wichtigste Kennzeichen des Gartenschläfers ist seine schwarze Gesichtsmaske um die Augen.
Gartenschläfer überwintern vorwiegend versteckt in (Baum-)Höhlen, Felsspalten, Mauern oder Gebäuden.