Leitungswasser: Wie gesund ist Wasser aus dem Hahn?
- Veröffentlicht: 17.11.2022
- 13:45 Uhr
- Galileo
Du willst kein Wasser kaufen und schleppen und setzt stattdessen auf Wasser aus dem Hahn? Wie gesund das ist - und worauf du gerade bei alten Leitungen achten solltest.
Leitungswasser: Das Wichtigste in Kürze
😃 Grundsätzlich gilt: Die Wasserqualität in Deutschland ist sehr gut. Untersuchungen zeigen, dass 99,9 Prozent der Proben die Grenzwerte einhalten. Leitungswasser wird bei uns streng kontrolliert, strenger als Flaschenwasser.
🤑 Plus: Wasser aus der Leitung schont deinen Geldbeutel, denn ein Liter Leitungswasser kostet nur 0,2 Cent. Damit ist es laut Verbraucherzentrale rund hundertmal günstiger als Mineralwasser aus Flaschen.
😳 Aber: Das Trinkwasser in älteren Häusern mit Wasserrohren aus Blei kann erhöhte Blei-Gehalte aufweisen und die Gesundheit gefährden - gerade bei Kindern. Häuser, die nach 1973 gebaut wurden, sind davon aber eigentlich nicht betroffen.
🚿 Werden Leitungen nicht regelmäßig mit heißem Wasser gespült, können sich außerdem Legionellen bilden.
😮 Bleibt das Wasser lange in den Rohren stehen, kann es sich bei älteren Leitungen sogar braun verfärben. Die Ursache dafür: Rost. Ob du es trotzdem ohne Bedenken trinken kannst, erfährst du im Interview.
Was tun bei braunem Wasser? Das sagt Dr. Alexander Eckhardt, Fachtoxikologe am Umweltbundesamt
💬 Braunes Wasser ist in den meisten Fällen auf alte Trinkwasserleitungen aus verzinktem Stahl zurückzuführen. Dies ist zwar hygienisch unbedenklich, stellt aber einen technischen Mangel dar. Solche alten Trinkwasserleitungen sollten ausgetauscht werden.
💬 Eine direkte gesundheitliche Gefährdung ist durch braunes Wasser nicht zu erwarten, man sollte es aber trotzdem ablaufen lassen. Außerdem kann das Wasser Kaffeemaschinen oder Wasserkocher beschädigen.
💬 Grundsätzlich sollte man Trinkwasser immer so lange ablaufen lassen, bis es kühl aus dem Hahn kommt. Auch vorhandene Fremdstoffe aus der Hausinstallation werden so ausgespült.
Das solltest du dir merken
🤓 Wer sich um die Wasserqualität sorgt, kann eine Wasserprobe beim städtischen Wasserversorger abgeben. Für Haushalte mit Babys und Kleinkindern ist das meist kostenlos.
🚰 Übrigens: Einen Wasserfilter verbessert die Qualität deines Leitungswassers in den meisten Fällen nicht. Im Gegenteil: Wenn die Filter nicht regelmäßig gewechselt werden, bilden sich vermehrt Keime im Wasser.