DALL-E, Midjourney und Co.: Die Gefahren von KI-Bildgeneratoren
- Veröffentlicht: 10.12.2022
- 07:45 Uhr
- Amelie Geibel
Mit Künstlicher Intelligenz zum nächsten Picasso: Text-zu-Bild-Generatoren wie DALL-E ermöglichen es dir, mit einer simplen Beschreibung außergewöhnliche Kunstwerke zu erstellen. Wie das funktioniert und welche Gefahren die KI-Bildgeneratoren mit sich bringen, erklären wir dir hier. Im Clip: Was ist eine KI?
Das Wichtigste zum Thema Text-zu-Bild-Generatoren
Sogenannte Text-zu-Bild-Generatoren sind Programme, die mithilfe von künstlicher Intelligenz Bilder aus einer Beschreibung erstellen. Du gibst einfach einen Satz oder eine Beschreibung in die Suchzeile ein, schon geht die KI ans Werk.
Der bekannteste Bild-Generator ist DALL-E 2 von OpenAI. Es gibt aber auch andere Anbieter wie Stable Diffusion, Midjourney, Crayion und mehr.
Die KI-generierten Bilder unterscheiden sich stark in ihrer Qualität. Das liegt zum einen an der Programmierung der Software - aber auch an deinen Beschreibungen. So bekommst du entweder eine wilde Kritzelei oder ein echtes Kunstwerk. Es hilft nur: ausprobieren.
Die Welt der KI-Kunst ist zwar faszinierend, hat aber auch ihre Schattenseiten. Wir erklären dir die potentiellen Gefahren.
Mit künstlicher Intelligenz eigene Bilder erstellen
Das Prinzip aller Text-zu-Bild-Generatoren ist gleich: Anhand eines Textbefehls erstellt eine künstliche Intelligenz ein eigenes Bild - und zwar nicht durch Malen, sondern durch Suchen. Dafür werden sie im Vorfeld mit Millionen von Bildern gefüttert. Aus denen nimmt die KI dann bestehende Bild-Elemente und fügt diese ganz neu zusammen. Entweder ganz so, wie sie es will - oder du gibst ihr eine ganz bestimmte Kunstrichtung mit.
Neben einer Beschreibung wie "Orangfarbene Katze mit Hut" kannst du der KI auch noch Anweisungen geben wie "im Stil von Van Gogh", "Foto" oder "Öl-Gemälde". Anhand dieser Angaben entsteht dann dein "Kunstwerk". Damit das auch gut aussieht, braucht es meist mehrere Anläufe. Der wichtigste Tipp: Je genauer der Textbefehl, desto besser.
Künstliche Intelligenz im Selbst-Portrait
DALL-E, Midjourney und Co.: Die Gefahren von KI-Bildgeneratoren
DALL-E, Stable Diffusion und Co.: Verschiedene Text-zu-Bild-Generatoren
🧠 DALL-E 2 gibt es bereits seit 2021, seit 2022 ist jedoch eine verbesserte zweite Version verfügbar. Du musst lediglich einen Account anlegen und los geht's. Einmal drin, darfst du im Monat 15 Kunstwerke kostenlos erstellen.
🧠 Eine Alternative dazu ist Midjourney. Der Text-zu-Bild-Generator erstellt sagenhafte Bild, ist allerdings nur über den Messenger Discord nutzbar. Wer bereits einen Account hat, kann einfach dem Kanal beitreten und loslegen.
🧠 Du willst dich nirgendwo anmelden? Dann probier einfach Stable Diffusion aus. Die KI funktioniert einfach im Browser und erstellt im Nu einzigartige Bilder.
🧠 DALL-E hat noch ein kleines Geschwisterchen, das jeder nutzen kann: Crayion. Auch hier kannst du KI-Kunst erstellen, allerdings ist die Software nicht ganz so stark wie die große Schwester.
Externer Inhalt
KI-Bilder und die Frage nach dem Urheber
Die durch KI erstellten Kunstwerke werden immer besser. Da drängt sich natürlich die Frage auf: Wer hat eigentlich die Rechte an den Bildern? Vor allem wenn man bedenkt, dass die KI bereits existierende Bilder für ihr Werk heranzieht.
Eins ist rechtlich klar: Eine KI selbst kann keine Rechte haben und auch gegen keine Urheberrechte verstoßen. Solche Rechte können nur natürliche Personen innehaben. Aber wer hat sie dann? Die Nutzer:innen, die Entwickler:innen der Software, die Urheber:innen der Originalwerke? All diese Fragen sind derzeit rechtlich nicht geklärt. Die verschiedenen Bildgeneratoren machen in ihren AGB klar, wie sie ihre Nutzungsrechte definieren. Im Ernstfall muss allerdings individuell entschieden werden, als wie hoch die kreative Schöpfungshöhe eines Bildes eingeschätzt wird.
Aufgrund der unklaren Rechtslage wurden KI-generierte Bilder bereits von einigen Bilddatenbanken oder Kunst-Wettbewerben ausgeschlossen. Aber nicht nur deswegen. Denn darüber hinaus stellt die neuartige Kunst auch eine unfaire Konkurrenz zu den klassischen Künstler:innen dar.
KI-generierte Bilder: Beispiele mit DALL-E
DALL-E, Midjourney und Co.: Die Gefahren von KI-Bildgeneratoren
Die Risiken von DALL-E, Midjourney und Co.
⚠ Wie jede Technik können auch KI-basierte Bildgeneratoren missbraucht werden. Die meisten Softwares versuchen das zu unterbinden - doch gewaltverherrlichende oder pornografische Bilder sind theoretisch möglich.
⚠ Zudem können durch Bildgeneratoren gefälschte Bilder in Umlauf kommen, wie zum Beispiel von Demonstrationen oder anderen politisch relevanten Ereignissen. Teilweise sind die KI-Bilder so gut, dass viele den Unterschied nicht erkennen. Eine Kennzeichnung ist also dringend notwendig, sonst kommt es zu Fake News.
⚠ Während sich die meisten Bildgeneratoren an Bildern aus dem Netz bedienen, gibt es mittlerweile auch Anbieter, bei denen man Fotos hochladen kann. Gerade bei Porträts gibt es eine große Missbrauchs-Gefahr. So könnten User:innen einfach Fotos von anderen Menschen hochladen und damit ungewollte "Kunstwerke" erstellen.
⚠ Ebenfalls wichtig zu bedenken: Künstliche Intelligenzen sind nicht neutral. Auch sie sind Vorurteilen unterworfen. Nämlich genau denselben, die sie auch im Internet finden. Sie spiegeln uns also in der Regel den Sexismus und Rassismus im Netz wider und erschaffen ihre Bilder damit.
⚠ Werden KI-basierte Bildgeneratoren immer besser und beliebter, könnten ihre Werke auch in gängigen Bilddatenbanken landen. Sind diese dann nicht ausreichend gekennzeichnet, könnten sich die oben genannten Problematiken schnell verbreiten.