Erste Corona-Fälle bei Haustieren: Darf ich jetzt noch mit Bello kuscheln?
- Veröffentlicht: 03.12.2020
- 15:20 Uhr
- Franziska Schosser
Seit längerem ist klar, dass sich auch Haustiere mit dem Corona-Virus infizieren können. Bei uns wurde das Virus nun zum ersten Mal bei einem Hund und einer Katze nachgewiesen. Einem Tier geht es schon wieder besser.
Das Wichtigste zum Thema Corona bei Haustieren
In Deutschland sind zum ersten Mal bei Haustieren Corona-Infektionen nachgewiesen worden.
Konkret betroffen sind eine Katze aus Frankfurt am Main und ein Hund aus München.
Die gute Nachricht: Die Katze hat die Infektion bereits überstanden.
Es sind die ersten beiden Fälle seit der Einführung der Meldepflicht Anfang Juli, mit Corona infizierte Haustiere zu registrieren.
Bei der Katze seien Antikörper nachgewiesen worden, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Institutes, Thomas Mettenleiter. Angaben zum Hund konnte er nicht machen.
Diese Tipps gibt das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesinstitut für Tiergesundheit:
☝ Keine Panik, weil: "Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen eine Rolle bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen."
☝ Das gilt eigentlich immer: "Unbedingt beachtet werden sollten allgemeine Hygiene-Regeln wie Händewaschen nach Kontakt mit den Tieren und die Vermeidung von sehr engem Kontakt zu den Tieren."
☝ Dennoch wird geraten: "Katzen aus Quarantäne-Haushalten sollten nicht zusammen mit anderen fremden Katzen (z.B. in einer Katzenpension) untergebracht werden. Es besteht kein Grund dafür, Haustiere vorsorglich in Tierheimen abzugeben."
Haustiere können sich infizieren! Was man darüber schon wusste
👩🔬 Wissenschaftler der italienischen Universität Bari hatten für eine Studie 540 Hunde und 277 Katzen untersucht.
🇮🇹 Alle Tiere lebten in Haushalten mit Corona-Patienten und in von Corona besonders stark betroffenen Gebieten, wie der Lombardei in Norditalien.
🐱 Dass Katzen betroffen sein würden, galt bereits als gesichert. Tatsächlich konnten bei 3,9 Prozent der Samtpfoten Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Was Antikörper sind und wie menschliche Antikörper genesener Covid-19-Patienten anderen Erkrankten helfen sollen, erfährst du hier.
🐶 Doch auch 3,4 Prozent der Hunde hatten Antikörper gebildet - ein Hinweis auf eine überstandene Infektion.
Somit konnten die Forscher beweisen, dass sich auch Hunde mit SARS-CoV-2 infizieren können. Sie zeigten allerdings in der Vergangenheit kaum Symptome, im Gegensatz zu Katzen, die wie Menschen mit Atemwegsbeschwerden und Durchfällen zu kämpfen hatten.
Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass sich Nutztiere (Rinder, Schweine, Geflügel) mit dem Corona-Virus infizieren können.
Der Mensch infiziert das Tier
Die Forscher vermuten, dass die Übertragung des Virus vom Mensch aufs Tier erfolgt - und nicht umgekehrt. Das nahmen auch schon deutsche Experten an.
Die Stichprobe muss nun noch von anderen Wissenschaftlern überprüft werden.
Wer trotzdem unsicher ist, kann jetzt übrigens am Institut für Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Hund und Katz auf den Virus testen lassen. Einzige Voraussetzung: ein Rachen-Abstrich des besten Freundes.
Das solltest du dir merken
🤓 Bleib entspannt! Nur wer positiv auf Covid-19 getestet wurde, sollte auf spezielle Verhaltensregeln den Vierbeinern gegenüber achten. Ansonsten gilt: Kuscheln erlaubt. Der Kontakt mit Tieren kann Menschen in der häuslichen Isolation sogar helfen, Stress zu reduzieren und Ängste abzubauen.
Willst Du noch mehr über Corona bei Haustieren erfahren?
🐕 Weitere Infos zum Thema vom Bundesinstitut für Tiergesundheit