Wartung beim Pkw
Autoservice: So oft solltest du mit deinem Wagen zur Inspektion
- Aktualisiert: 25.01.2024
- 10:08 Uhr
- Christian Stüwe
Reifen, Zündkerzen, Zahnriemen oder Bremsen: Im Auto gibt es viele Verschleißteile, die du regelmäßig wechseln und warten musst. Aber wann sind Autoservice oder Ölwechsel fällig? Und muss das wirklich gemacht werden? Die Antworten darauf gibt es hier.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Auto besteht aus vielen einzelnen Teilen. Deshalb müssen bestimmte Verschleißteile in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, um die Sicherheit und die Zuverlässigkeit eines Pkw zu gewährleisten.
Zu den Verschleißteilen gehören unter anderem Bremsbeläge, Bremsscheiben, Zahnriemen, Kupplung, Getriebe, Zündkerzen, Stoßdämpfer, Auspuffanlage, Scheibenwischer und Reifen.
Welche Verschleißteile wann und wie oft ausgetauscht werden müssen, unterscheidet sich nicht nur von Hersteller zu Hersteller, sondern hängt auch von der eigenen Fahrweise und der Antriebsart des Autos ab.
In einem E-Auto sind beispielsweise deutlich weniger Verschleißteile verbaut, als in einem Benziner oder Diesel. Ein Auto, das überhaupt nicht gewartet werden muss, gibt es aber nicht.
Verschleißteile am Auto: Woher weiß ich, wann was fällig ist?
Neuere Autos, die mit Sensoren und entsprechender Software ausgestattet sind, geben Hinweise, wenn Verschleißteile ausgetauscht werden müssen. Bei älteren Modellen finden sich Hinweisschilder am Motor, in den Türholmen, am Tankdeckel oder im Bordhandbuch. Und natürlich weiß auch das Personal im Autohaus genau Bescheid, wann Verschleißteile ausgetauscht werden müssen.
Werden Hinweise nicht beachtet und Verschleißteile nicht rechtzeitig ausgetauscht, drohen ernste Konsequenzen. Mit einem nicht korrekt gewarteten Auto bringt man nicht nur sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer:innen in Gefahr, sondern man riskiert auch schwere Schäden am eigenen PKW, bis hin zu einem kapitalen Motorschaden.
Autoservice: So oft solltest du diese Verschleißteile wechseln
Wann Verschleißteile gewechselt werden sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt Unterschiede von Hersteller zu Hersteller und von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell. Nicht zuletzt hängt der Verschleiß an deinem Auto auch mit deiner Fahrweise zusammen. Dennoch gibt es grobe Richtwerte, wann die einzelnen Verschleißteile gewechselt werden sollten.
- Kraftstoff-Filter: Hier gibt es Unterschiede zwischen Benzinern und Autos mit Dieselmotoren zu beachten. Bei mit Diesel betriebenen Autos sollte der Kraftstoff-Filter spätestens nach 50.000 Kilometern ausgewechselt werden, bei Benzinern nach 80.000 Kilometern.
- Luftfilter: Spätestens nach 40.000 Kilometern oder alle zwei Jahre wird es Zeit, den Luftfilter auszutauschen.
- Batterie: Spätestens alle fünf Jahre sollte die Batterie des Autos ausgetauscht werden.
- Zündkerzen: Alle 30.000 bis 60.000 Kilometer müssen die Zündkerzen gewechselt werden.
- Bremsbeläge: Bei den Bremsbelägen wird die Auswirkung des eigenen Fahrstils besonders deutlich. Wer rasant fährt und stark bremst, muss die Bremsbeläge im schlimmsten Fall bereits nach 10.000 Kilometern wechseln. Bei einer ruhigeren Fahrweise halten sie unter Umständen auch 80.000 Kilometer und mehr durch.
- Zahnriemen: Der Zahnriemen ist nach rund 100.000 Kilometern fällig, je nach Hersteller gibt es aber auch längere oder kürzere Intervalle.
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Flüssigkeiten austauschen: Wann kommt was dran?
- Ölwechsel: Das Öl sollte mindestens einmal im Jahr gewechselt werden, dabei müssen die Angaben des Herstellers für das richtige Öl beachtet werden.
- Bremsflüssigkeit: In der Regel wird die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre im Rahmen der Inspektionen und Wartungen gewechselt.
- Kühlflüssigkeit: Einige Hersteller geben Intervalle zwischen 50.000 und 100.000 Kilometern für das Wechseln der Kühlflüssigkeit an. Grundsätzlich sollte sie aber nach etwa vier Jahren gewechselt werden.
Reifen wechseln: Diese Faustregeln solltest du dir merken
Ähnlich wie bei den Bremsbelägen hängt die Abnutzung der Reifen sehr stark von deinem Fahrstil ab. Sommerreifen sollte man unabhängig von der Abnutzung allerspätestens nach zehn Jahren wechseln, Winterreifen wegen der speziellen Gummimischung bereits nach sechs Jahren.
Aber woher weiß ich, wie alt meine Reifen sind? Auf allen Reifen ist eine Zahlenreihe aufgedruckt, die mit den Buchstaben "DOT" beginnt. Die letzten vier Ziffern dieser Zahlenreihe geben die Kalenderwoche und das Jahr der Herstellung an.
Neben dem Alter ist die Profiltiefe maßgeblich dafür, ob ein Reifensatz ausgetauscht werden muss. Europaweit gilt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter. Es empfiehlt sich aber, sehr viel früher neue Reifen aufziehen. Denn Reifen, deren Profil nur noch 1,6 Millimeter tief ist, haben einen deutlich längeren Bremsweg. Zum Vergleich: Neue Reifen haben meistens eine Profiltiefe von acht oder neun Millimetern.
Der ADAC empfiehlt deshalb eine Mindest-Profiltiefe von drei Millimetern. Um diese nachzumessen, ist eine 1-Euro-Münze eine praktische Hilfe. Denn deren goldener Rand ist genau drei Millimeter breit. Steckt man die Münze ins Profil der Reifen, sollte der goldene Rand also nicht mehr zu sehen sein. Ist er zu sehen, empfiehlt sich ein Reifenwechsel.
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Autoservice: Wenn du darauf achtest, hält dein Fahrzeug länger
Ein Auto anzuschaffen ist in der Regel eine große Investition, weshalb bestimmte Punkte beachtetet werden sollten, um den Wert möglichst lange zu erhalten und lange Freude an dem Auto zu haben.
Dazu gehört auch, regelmäßig Inspektionen in der Werkstatt durchführen zu lassen. Werden die vom Hersteller empfohlenen Wartungsintervalle eingehalten, kann eigentlich nichts schiefgehen. Das komplette Auto wird überprüft, Verschleißteile werden ausgetauscht, eventuelle Schäden frühzeitig erkannt und beseitigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass "scheckheftgepflegte" Autos einen höheren Wiederverkaufswert haben.
Neben den Inspektionen sollten von dir selbst die Flüssigkeiten im Auto regelmäßig überprüft werden. Mithilfe des Ölmessstabs kann der Ölstand gemessen und bei Bedarf Motoröl nachgefüllt werden.
Um die Kühlflüssigkeit zu kontrollieren, reicht schon ein Blick in den Motorraum. Auf dem Behälter für die Kühlflüssigkeit sind "Min"- und "Max"-Markierungen angebracht, der Stand der Flüssigkeit sollte zwischen diesen beiden Markierungen liegen.
Geht das Wasser für die Scheibenwischanlage zu Ende, erscheint in den meisten neueren Autos ein Warnhinweis. Die Öffnung zum Nachfüllen des Wischwassers befindet sich ebenfalls unter der Motorhaube. Wichtig ist, im Winter das Wischwasser im richtigen Verhältnis mit einem speziellen Frostschutz zu mischen.
Vor allem trägt aber auch dein Fahrstil ganz entscheidend dazu bei, wie lange dein Auto hält. Auf den ersten Kilometern solltest du dein Auto niedertourig fahren, um den Motor zu schonen, bis wirklich alle Komponenten richtig warm gelaufen sind. Generell sollte man hohe Drehzahlen vermeiden. Denn diese verursachen nicht nur einen hohen Spritverbrauch, sondern auch einen hohen Verschleiß.
Eine schonende Fahrweise kommt auch der Lebensdauer von Fahrwerk und Reifen zugute. Weder ist es cool, noch besonders clever, mit quietschenden Reifen anzufahren. Auch auf Bordsteine solltest du äußerst langsam fahren und Schlaglöcher in der Straße möglichst um- oder falls nicht vermeidbar sehr langsam durchfahren.
Und natürlich gehört auch die regelmäßige Reinigung des Autos zu den Dingen, auf die du achten solltest. Wichtig ist dabei vor allem der Unterboden, da sich dort oft hartnäckiger Schmutz festsetzt, was zu Rost führen kann. Hier kann ein spezielles Programm in der Waschstraße oder ein Hochdruckreiniger helfen.