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Die größte Wüste der Welt

 Unberührt und lebensfeindlich: Spannende Fakten über die Antarktis

  • Aktualisiert: 20.12.2023
  • 14:30 Uhr
  • Claudia Frickel

Die Antarktis ist der kälteste, trockenste und stürmischste aller Kontinente - und die weiße Wüste aus Eis gilt als letzte unberührte Wildnis der Erde. Hier leben Pinguine, aber kaum Menschen. Dafür wurden dort mysteriöse Pyramiden entdeckt.

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Das Wichtigste zum Thema Antarktis

  • Die Antarktis ist das südlichste Gebiet der Erde und erstreckt sich rund um den Südpol. Das Gebiet besteht aus dem Kontinent Antarktika und dem Südpolarmeer oder Südlichen Ozean, das ihn umgibt. Im Deutschen nennen wir die Landmasse oft auch "Antarktis".

  • Das riesige Antarktika ist eineinhalbmal so groß wie Europa. Seine Oberfläche ist fast vollständig von Eis bedeckt. Damit handelt es sich um die größte zusammenhängende Eismasse der Erde. Sie ist auch die weltweit größte Wüste, sogar vor der Sahara. Mehr dazu weiter unten.

  • Die Antarktis ist bitterkalt: Im Landes-Inneren beträgt die durchschnittliche Temperatur minus 55 Grad Celsius. An der Küste ist es zwar etwas wärmer, aber auch im Sommer selten mehr als 0 Grad Celsius.

  • Die geschützte Region ist fast menschenleer, nur Wissenschaftler:innen leben dort. Militärische Aktivitäten sind nicht erlaubt. Trotz der Kälte haben sich viele Tiere angesiedelt, so wie Pinguine und Robben.

  • Wenn die antarktischen Eismassen aufgrund des Klimawandels schmelzen, kommt es zu einer Katastrophe: Der Meeresspiegel könnte um mehrere Meter ansteigen.

Wo befindet sich was in der Antarktis?

Die wichtigsten Orte der Antarktis
Die wichtigsten Orte der Antarktis © Galileo
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Lage, Hauptstadt und Einwohner:innen

🧭 Antarktika liegt auf dem Globus ganz im Süden und ist einer von sieben Kontinenten - neben Nordamerika, Südamerika, Europa, Asien, Afrika und Australien. Antarktika ist 13,2 Quadratkilometer groß. Zum Vergleich: Europa misst 10,5 Millionen Quadratkilometer.

🌎 Die Antarktis-Region reicht vom Südpol bis zum südlichen Polarkreis. Die Antarktische Halbinsel ist 1.200 Kilometer lang und liegt knapp 1.000 Kilometer von der Südspitze Südamerikas entfernt.

🏳 Die Antarktis ist ein staatenloses Gebiet. Niemand hat die Kontrolle darüber. Es gibt keine permanenten Einwohner oder Einwohnerinnen, keine Städte und keine Hauptstadt. Auch eine offizielle antarktische Flagge existiert nicht.

📜 Der 1961 in Kraft getretene Antarktis-Vertrag regelt die internationalen Beziehungen auf dem Kontinent. Die Nutzung ist ausschließlich für friedliche Zwecke erlaubt, militärische Aktionen sind ausdrücklich verboten.

🧪 Knapp 30 Länder betreiben 80 Forschungs-Stationen auf dem Kontinent. Die größte ist die McMurdo-Station der USA. Deutschland hat fünf: Gondwana, Dallmann, O'Higgins, Kohnen und Neumayer III. Im Sommer leben 4.000 Wissenschaftler:innen und andere Personen auf dem Kontinent, im Winter 1.000.

Galileo vom 2019-01-23

Zu Besuch auf der Neumayer-Station in der Antarktis

Galileo hat die größte deutsche Forschungsstation in der Arktis besucht: Die Neumayer-Station III. Geforscht wird dort unter anderem an einem Flug zum Mars.

  • Video
  • 22:49 Min
  • Ab 12
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Wann wurde die Antarktis entdeckt und woher hat sie ihren Namen?

  • Der Name "Antarktis" kommt vom Altgriechischen "antarktikos". Er bedeutet "der Arktis gegenüber". Arktis dagegen heißt "Bär" - nach dem Himmelsgestirn des Nordens und den Eisbären, die dort leben.
  • Die Antarktis wurde erst spät entdeckt: Anfang 1820 sichteten zwei Kapitäne der russischen und britischen Marine und ein US-Robbenjäger den Kontinent - unabhängig voneinander und innerhalb weniger Tage.
  • Ein US-Robbenjäger war auch der Erste, der Antarktika offiziell betrat: John Davis landete am 7. Februar 1821 auf der eisigen Landmasse.
  • Lange vorher gab es Spekulationen um einen großen Kontinent im Süden der Erdkugel. Er wurde Terra Australis genannt.
  • Der erste Mensch, der den Südpol erreichte, war der Norweger Roald Amundsen. Der Südpol wird zwar oft synonym mit der Antarktis erwähnt, ist aber nur eine Stelle innerhalb der Antarktis: der südlichste Punkt der Erde.
  • Mit Schlitten, 52 Hunden und vier Begleitern hatte sich Amundsen durch Antarktika gekämpft - und 2.600 Kilometer in 99 Tagen zurückgelegt. Am 14. Dezember 1911 kam er zum Ziel. Der Brite Robert Scott, der ebenfalls als Erster zum Südpol gelangen wollte, traf erst am 17. Januar 1912 ein.

Bilder der Antarktis: Pinguine, Tafel-Eisberge und ewiges Eis

Die größte Wüste der Welt: Spannende Fakten über die Antarktis

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Pinguine sind in der Antarktis unterwegs.
© Getty Images / webguzs

Pinguine sind in der Antarktis unterwegs.

Eine Robbe ruht sich im ewigen Eis der Antarktis aus.
© Getty Images / Anton Rodionov

Eine Robbe ruht sich im ewigen Eis der Antarktis aus.

Eine Gletscherzunge im Eis der Antarktis.
© Getty Images / Pierre Lani

Eine Gletscherzunge im Eis der Antarktis.

Ein gewaltiger Eisberg treibt im Südpolarmeer der Antarktis.
© Getty Images / Ray Hems

Ein gewaltiger Eisberg treibt im Südpolarmeer der Antarktis.

Ein Tafel-Eisberg in der Antarktis.
© Getty Images / elmvilla

Ein Tafel-Eisberg in der Antarktis.

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Die Antarktis und das Eis: Wie sieht es dort aus und warum gibt es Pyramiden?

  • Das Eisschild der Antarktis bedeckt 98 Prozent der Landmasse. Der Panzer ist bis zu 4,8 Kilometer dick. Durchschnittlich sind es über zwei Kilometer.
  • Der Kontinent ist von einer gewaltigen Packeis-Zone auf dem Meer umgeben, also zusammengeschobenen Eisschollen. Die Ausdehnung schwankt im Jahresverlauf: Die Eisfläche beträgt im Winter 20 und im Sommer vier Millionen Quadratkilometer.
  • Antarktika besitzt viele Gletscher und Berge. Die höchsten ragen bis zu 4.500 Meter in den Himmel, fast so hoch wie die Alpen. Der Kontinent hat außerdem den südlichsten aktiven Vulkan der Welt zu bieten, Mount Erebus.
  • Vor ein paar Jahren wurden in der Antarktis pyramidenartige Strukturen entdeckt. Manche glaubten, dass dort eine unbekannte Zivilisation gelebt hat. Doch tatsächlich handelt es sich um felsige Gipfel im Ellsworth-Gebirge - sie bestehen also aus Gestein.
  • Typisch für die Region sind riesige Tafel-Eisberge. Das sind flache Eisgebilde. Sie brechen immer wieder von Gletschern oder von Schelfeis ab und schwimmen dann teilweise tausende Kilometer weit im Meer.

Welche Tiere und Pflanzen gibt es in der Antarktis?

🐧 Trotz der harschen Lebensbedingungen wohnen viele Tiere in der Antarktis. Die bekanntesten sind Pinguine: Sie kommen nur auf der Südhalbkugel vor. Von den weltweit 18 Arten leben vier ausschließlich in der Antarktis: Kaiser-Pinguine, Adelie-Pinguine, Zügel-Pinguine und Esels-Pinguine. Die flugunfähigen Vögel befinden sich an den schmalen, eisfreien Küstengebieten und im Südpolarmeer.

🐳 Das sauerstoffreiche Südpolarmeer gilt als eines der weltweit üppigsten Ökosysteme. Es gibt dort viel Krill und Kleinkrebse, von denen sich Fische, Tintenfische, Robben, Seehunde und Wale wie Blauwale und Orcas ernähren. 8.000 Tierarten sind aus der Region bekannt. Auch die weltgrößte Fischbrut-Kolonie liegt in der Antarktis.

🐦 19 flugfähige Vogelarten brüten in der Antarktis, etwa der Königs-Albatros und der Schneesturm-Vogel. Im Sommer kommen 100 Millionen Zugvögel dazu. Wusstest du, dass das Fluggebiet des größten fliegenden Vogels der Welt, dem Wanderalbatros, die südlichen Ozeane rund um die Antarktis sind?

🦟 In den vom Eis bedeckten Regionen von Antarktika tummeln sich dagegen nur winzige, wirbellose Tiere, wie zum Beispiel Milben, Fadenwürmer und eine Mücke ohne Flügel. Diese Belgica Antarctica ist das größte Tier der Antarktis, das dauerhaft an Land lebt: Sie ist zwei bis sechs Millimeter lang.

🌸 Pflanzen wachsen in der Antarktis kaum. In den eisfreien Landstrichen finden sich vorwiegend Mikro-Organismen, Moose und Flechten. Die ganze Antarktis beherbergt nur zwei Pflanzen, die blühen: Die Antarktische Schmiele und die Antarktische Perlwurz.
Wusstest du, dass es in der Antarktis einen blutrot gefärbten Wasserfall namens Blood Falls gibt?

Die Antarktische Schmiele (Deschampsia antarctica) und die Antarktisches Perlwurz (Colobanthus quitensis) sind die einzigen heimischen Samenpflanzenarten der Antarktis.
Die Antarktische Schmiele (Deschampsia antarctica) und die Antarktisches Perlwurz (Colobanthus quitensis) sind die einzigen heimischen Samenpflanzenarten der Antarktis.© Getty Images
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Wetter und Klima in der Antarktis: Kalt, kälter, am kältesten

🥶 Antarktika ist der kälteste Kontinent der Erde - und der trockenste und stürmischste. Die Durchschnitts-Temperatur beträgt im Inland minus 55 Grad Celsius. An der Küste sind es im Juni minus 18 Grad Celsius, im wärmsten Monat Januar selten auch mal Plusgrade.

🌡 Die tiefste jemals auf der Erde in freier Natur gemessene Temperatur war ebenfalls in der Antarktis: Sie lag bei unglaublichen minus 89,2 Grad Celsius.

🌨 Weil so gut wie nichts wächst und es kaum Niederschläge gibt, gilt die Eisfläche von Antarktika als größte Wüste der Welt. Dort fallen weniger als 50 Liter Wasser pro Quadratmeter im Jahr, ausschließlich als Schnee. An den Küsten ist es mehr. Zum Vergleich: Deutschland hatte 2021 laut Statista 805 Liter Niederschläge pro Quadratmeter.

🌪 Ungemütlich erscheint die Antarktis nicht nur wegen der Kälte, sondern wegen der starken Winde - mit Geschwindigkeiten bis 300 Kilometer pro Stunde.

❄ Antarktika hat nur zwei Jahreszeiten: Winter und Sommer. Der antarktische Winter dauert von März bis September. In dieser Polarnacht scheint die Sonne nur wenige Stunden. Im antarktischen Sommer von September bis März kann sie je nach Breitengrad bis zu 24 Stunden lang zu sehen sein. Das wird Polartag genannt.

Was ist der Unterschied zwischen der Antarktis und der Arktis?

Die größte Wüste der Welt: Spannende Fakten über die Antarktis

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Die wichtigsten Unterschiede zwischen der Antarktis und der Arktis
© Galileo

Die wichtigsten Unterschiede zwischen der Antarktis und der Arktis

Die wichtigsten Unterschiede zwischen der Antarktis und der Arktis

Die wichtigsten Unterschiede zwischen der Antarktis und der Arktis

Oben und unten auf unserer Erdkugel liegen zwei Polar-Gebiete: die Arktis im Norden und die Antarktis im Süden.

Die Arktis ist kein Kontinent, sondern ein Meer, das von Nordamerika, Europa und Asien eingerahmt wird. Mitten in der Arktis liegt Grönland, die größte Insel der Welt. Im Gegensatz dazu ist die Antarktis zum Großteil ein eigener Kontinent, der mit Eis bedeckt ist.

Während das Eis in der Arktis saisonal bedingt ist, gibt es in der Antarktis das ganze Jahr über Eis. Die Ausdehnung der Eisdecken schwankt allerdings in beiden Gebieten.

In den arktischen Gebieten leben unter anderem Eisbären, Polarfüchse, Schneehasen und Polarwölfe. Auch Wale schwimmen im Ozean. Pinguine hingegen findest du nur in der Antarktis.

Die Antarktis und der Klimawandel: Diese Katastrophe kann auf uns zukommen

  • Die Antarktis wird im Zuge des Klimawandels immer wärmer. Laut Umweltbundesamt stiegen die mittleren Jahres-Temperaturen an der Antarktischen Halbinsel in den vergangenen 50 Jahren um 2,6 Grad Celsius. Nur die Arktis erwärmt sich schneller.
  • Im Februar 2020 war es an der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel sogar 18 Grad Celsius warm - das war ein Rekord. Zudem haben sich die Winde teilweise verstärkt und verschoben. Forscher:innen gehen davon aus, dass das für mehr Niederschläge sorgen wird. In den letzten 40 Jahren haben sich die oberen 2.000 Meter Wasser im Süd-Polarmeer um 0,4 Grad Celsius erwärmt.
  • Das Eis schmilzt zunehmend durch die Wärme, vor allem das küstennahen Schelfeis. Sogenannte Kalbende Gletscher, von denen Eis abbricht und als Berge im Meer treibt, sorgen für riesige Mengen an Süßwasser. Die Folge aus alldem: Der Meeresspiegel steigt und der Salzgehalt sinkt insgesamt. Zugleich nimmt die Menge an Krill ab, was die Nahrungsquelle für viele Tiere ist.
  • Beängstigend: Das ost-antarktische Eisschild als größter Teil der Eismasse ist so riesig, dass ein komplettes Abschmelzen zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 52 Meter führen würde. Das erklären Wissenschaftler:innen der britischen Universität Durham im Fachmagazin Nature.
  • Das ist zum Glück nicht realistisch. Aber wenn die Temperaturen auf der Erde um mehr als zwei Grad Celsius zunehmen, sind die Auswirkungen trotzdem groß. Dann würde allein das partielle Abschmelzen des ost-antarktischen Eisschild zu einem Anstieg des Meeresspiegels um bis zu fünf Meter innerhalb weniger Jahrhunderte führen, so die Forscher:innen.
  • Aber es gibt Hoffnung, heißt es in der Studie - wenn der Temperatur-Anstieg unter zwei Grad Celsius bleibt. Dann würde das Schmelzen des Eisschilds von Ost-Antarktika bis 2050 zu einem Ansteigen des Meeresspiegels von einem halben Meter führen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Antarktis

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