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Alibaba: Was steckt hinter dem chinesischen Internet-Giganten?

  • Veröffentlicht: 03.01.2022
  • 12:18 Uhr
  • Galileo

Die Alibaba Group in China: Die Plattform macht mehr Umsatz als eBay und Amazon gemeinsam. Aber was macht die Plattform von Jack Ma, dem Gründer von Alibaba, aus? Welche Rolle spielt sie in China und dem Rest der Welt?

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Das Wichtigste zum Thema Alibaba

  • Das Unternehmen wurde 1999 von dem ehemaligen Englischlehrer Jack Ma gegründet. Der Hauptsitz liegt in der Millionenstadt Hangzhou, in China.

  • Die Alibaba Group umfasst neben einem Online-Shop noch weitere verschiedene Handelsplattformen, Auktionshäuser und auch Bezahldienste.

  • Mit über 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Markenwert von mehr als 100 Milliarden Euro gehört die Alibaba Group zu den größten und wertvollsten Unternehmen der Welt.

  • Der Name entstammt der Figur "Ali Baba" aus "Ali Baba und die 40 Räuber" - einem Märchen aus der Geschichten-Sammlung "Tausendundeine Nacht".

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Die Alibaba Group in China

  • Jack Ma gründete 1999 eines der mittlerweile wertvollsten Unternehmen der Welt: die Alibaba Group Holding Limited mit Hauptsitz in Hangzhou, China.
  • Hierzu zählen unter anderem die B2B-Plattform Alibaba.com sowie das Online-Auktionshaus Taobao.
  • Bei der Notierung der Aktie an der New York Stock Exchange im Jahr 2014, wurden insgesamt Aktien im Wert von 21,1 Millionen Dollar verkauft.
  • Seither gilt das Unternehmen als eines der international größten Onlinehandel.
  • Im Mai 2015 wurde Daniel Zhang als CEO des Unternehmens eingesetzt.

Gründer von Alibaba Jack Ma: Vom Englischlehrer zum Milliardär

Angefangen hat für Jack Ma alles in der Millionenstadt Hangzhou im Osten der Volksrepublik China. 1964 wird er als Ma Yun geboren. In Zeiten der kommunistischen Kulturrevolution hat er keine leichte Kindheit. Früh entdeckt Ma seine Leidenschaft für die englische Sprache und wird Englischlehrer.

Bei einer USA-Reise in den 1990er-Jahren kam ihm die Geschäfts-Idee zu Alibaba: Weil in der Frühzeit des Internets keine chinesischen Produkte im Westen erhältlich sind, gründet er nach einigen Anläufen die Firma Alibaba. Um international bekannter zu werden, nennt er sich Jack.

Seitdem Börsengang der Alibaba Group im Jahr 2014 ist der Ex-Englischlehrer weltberühmt und mit einem geschätzten Vermögen von rund 35 Milliarden Euro einer der reichsten Chinesinnen und Chinesen.

Es wird angenommen, dass Jack Ma über ein Privatvermögen von über 10 Milliarden Dollar verfügt. Damit besäße er sogar mehr, als Eric Schmidt, ehemaliger Google-Chef. Der reichste Mann der Welt, Elon Musk, verfügt im Vergleich über ein Vermögen von knapp 190 Milliarden US-Dollar.

Einem angeblichen Grundsatz von Jack Ma zufolge stehen Kundinnen und Kunden an erster, Mitarbeiter:innen an zweiter und Aktionärinnen und Aktionäre an dritter Stelle.
Einem angeblichen Grundsatz von Jack Ma zufolge stehen Kundinnen und Kunden an erster, Mitarbeiter:innen an zweiter und Aktionärinnen und Aktionäre an dritter Stelle.© picture alliance/abaca/Szwarc Henri/ABACA
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Alibaba in Deutschland: Welche Rolle spielt die Plattform hier?

🌍 Der Alibaba Konzern ist in China bereits vorherrschend, jedoch mangelt es in Europa und insbesondere in Deutschland noch an Bekanntheit.

🛒 Eines der großen Ziele des Unternehmens ist es, sowohl online als auch stationär, den europäischen Markt zu erobern.

🇪🇸 Da Spanien nach Russland und den USA zu den wichtigsten internationalen Märkten zählt, hat Alibaba bereits im Herbst 2019 dort sein erstes Geschäft in Madrid eröffnet. Bisher ist noch unklar, ob und wo das Unternehmen weitere Filialen erschließen wird.

📲 Online hingegen wird fleißig weiter ausgebaut: Noch 2021 soll der Logistik-Standort in Lüttich in Betrieb genommen werden, ein wichtiger Knotenpunkt zur Brücke nach Europa. Bulgarien soll zudem auch als weitere Position in Planung sein.

🛫 Letzten Informationen zufolge soll eine neue Flugroute zwischen Hongkong und Madrid eine schnellere Belieferung Europas gewährleisten.

🤑 Es stellt sich die Frage, ob diese Maßnahmen tatsächlich ausreichen, um dem Hauptkonkurrenten Amazon in diesen Bereichen Kundinnen und Kunden abwerben zu können.

Mit dem Ableger AliExpress hat sich Alibaba in Deutschland, sowohl als Webseite als auch als App, schon einen Namen gemacht. Die Plattform bietet Schnäppchenpreise, aber ein genauer Blick auf die Seite wirkt wenig Vertrauen erweckend.

Neben der normalen Produktpräsentation ist es Händler:innen hier unter anderem auch möglich, in einem Live-Streaming-Bereich ihre Güter zu präsentieren. Die unübersichtliche Gestaltung des Shop-Auftritts und die automatischen Übersetzungen der Produkttexte machen auf die Konsumentin oder den Konsumenten einen eher unseriösen Eindruck.

Aus einer ECC-Studie geht hervor, dass viele deutsche Online-Käufer:innen trotzdem lange Wartezeiten für den Versand und schlechtere Qualität der Ware riskieren, um das ein oder andere ausgefallene Schnäppchen zu ergattern. Leider ist die Enttäuschung oft groß, da viele angebotene Artikel gefährlich sein können oder sich als Fälschung entpuppen.

Zudem sind Versandkosten aus China oftmals schlecht einzusehen und können schnell den Gesamtpreis des Produkts in die Höhe treiben. Aus diesem Grund warnen die Stiftung Warentest und die Verbraucherzentrale Hessen vor Einkäufen auf chinesischen Plattformen.

Galileo vom 27. Januar 2021

Wie erkenne ich unseriöse Webshops?

Chinesische Webshops haben mittlerweile fast überall auf der Welt einen schlechten Ruf, doch ist dieser gerechtfertigt? Wir haben einen Selbstversuch gestartet, um genau das herauszufinden.

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Die Geschichte von Alibaba

International ist die Geschichte des Unternehmens eher wenig bekannt. Der Alibaba Umsatz ist massiv und übersteigt den von Amazon und eBay bei weitem. Trotzdem kennen viele, außerhalb der Heimat des Giganten, die Alibaba Group kaum.
Alibaba hatte einen Jahresumsatz von 248 Milliarden Dollar im Jahr 2013, dreimal so viel wie Amazon im selben Jahr. Alibaba zählt daher eindeutig zu den größten Onlinehändlern:innen weltweit.

Alles begann 1999 im Wohnzimmer von Jack Ma

👨‍🏫 Der ehemalige Englischlehrer Jack Ma hat 1999 in seinem Wohnzimmer in Hangzhou, die Seite Alibaba.com ins Leben gerufen. Seitdem können Unternehmen mit chinesischen Firmen internationalen Handel betreiben und damit Waren aus Asien auch in Europa anbieten. Die Plattform vereinfachte so den weltweiten Online-Handel stark.

💹 Dieser Startschuss hatte eine enorme Entwicklung zur Folge. Der Konzern setzt sich heute aus diversen Internetfirmen zusammen. AliExpress.com und Tmall.com sind nur 2 der uns bekanntesten Alibaba-Shops. Vergleichbar mit eBay bietet das Unternehmen eine ähnliche Auktionsplattform namens Taobao.com. Einen vergleichbaren Bezahldienst wie PayPal hat Alibaba ebenfalls im Angebot: der Dienst Alipay.

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Alibaba investiert, um noch mächtiger zu werden

💸 Um seine Machtposition weiter zu auszubauen, expandiert der Internetriese stetig. Alibaba bietet einen Cloud-Service namens Aliyun, ähnlich zu seiner Konkurrenz Amazon an. Außerdem nennt das Unternehmen Teile von Sina Weibe und Youku Tudou, ähnlich Twitter und YouTube, sein Eigen. Darüber hinaus tätigt der chinesische Gigant Investitionen in US-Start-Ups, wie zum Beispiel den Carsharing-Dienst Lyft und den Nachrichten-Dienst Tango.

Alibaba verdrängt Plattform eBay

🇺🇸 Alibaba wird auch in den USA mächtiger. Als eBay den Versuch gestartet hat, sich in China durchzusetzen, gründete Jack Ma als Antwort das Online-Auktionshaus Taobao. Eine klare Kampfansage.

🙈 Jack Ma zog einiges an Gelächter auf sich, als er den Schritt wagte und mitteile er "ziehe in den Krieg" gegen eBay. Aber sein Plan ging auf. eBays zog sich 2006 aus dem chinesischen Markt zurück.

👨‍💻 Jack Ma führt einen kompromisslosen Konkurrenzkampf in der Welt der Finanzen. Das kennt man bereits von Amazon Chef Jeff Bezos. Und Jack Mas Erfolg gibt ihm Recht. Er genießt Verehrung und Furcht zugleich. Eine ehemalige Mitarbeiterin hat der Financial Times anonym mitgeteilt: "Wer in der chinesischen Tech-Industrie arbeiten will, muss aufpassen, was er über Jack Ma sagt, weil er so mächtig ist".

Jack Ma: Der Gründer verlässt Alibaba 2013

🌐 Das harte Internet-Business geht auch an ihm nicht spurlos vorüber. Jack Ma hat im Januar 2013 seinen Rücktritt verkündet, weil er mit seinen 49 Jahren nicht mehr jung genug für diese Branche sei. Bei einem feierlichen Abschied, legte er singend vor 35.000 Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Gästen, im Stadion in Hangzhou, einen glanzvollen Auftritt hin.

🥳 Top gestylt in silberner Jacke und mit schwarzem Hut wurde der Machtwechsel triumphierend gefeiert. In China ist und bleibt er jedoch eine Berühmtheit. Er zählt dort als absolute Ikone und steht auf einer Ebene mit Steve Jobs.

Unterschied: Alibaba und Amazon

🛍 Im Gegensatz zu Amazon verschickt Alibaba keine Waren aus eigenen Lagerstätten. Als Online-Kaufhaus gibt's in China dafür stattdessen die Alibaba-Tochter Tmall.

💱 Alibaba ist kein direkter Shop, sondern stellt chinesischen Herstellerunternehmen und westlichen Händler:innen einen Online-Marktplatz zur Verfügung.

🤑 Geld macht die Plattform über Werbung: Händler:innen können vergleichbar zu Google dafür zahlen, dass ihre Waren in den Suchergebnissen besser platziert sind als andere.

🇺🇸 Seit Juni 2014 hat Alibaba den US-Marktplatz 11main.com ins Leben gerufen und das mit vollem Erfolg: Mittlerweile boomen die internationalen Geschäfte.

💸 Hauptsächlich Kundinnen und Kunden aus den USA, Brasilien, aber auch Russland gaben dort für ihre Käufe rund 47 Millionen Dollar im Jahr 2014 aus. Schon damals war das ein Anstieg von 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - Tendenz steigend.

Die wichtigsten Fragen zu Alibaba im Überblick

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